Re: System-V-init / rc.shutdown (War: Gibt es:)

As Hans Huebner wrote:

> Ich moechte jedenfalls keinen Datenbankserver auf meiner Maschine haben,
> bei dem ich ernsthaft etwas riskiere, wenn ich den Rechner ausschalte.

Es ist weniger die Frage, ob Du damit ernsthaft was riskierst, als
vielmehr die, ob er dann beim Neustart deutlich länger braucht, weil
er erstmal alles durchsehen muß und bei Bedarf die Konsistenz der
Daten wiederherstellen. Gleiches für den Newsserver.

> Die einzige Software, der ich noch zugestehen moechte, dass man Ihr vor
> dem Abschalten eine Moeglichkeit zum geordneten Rueckzug laesst, ist das
> Unix Fast File System (und das auch nur, so lange ich das wirklich noch
> muss, wenn ich weiter FreeBSD benutzen will).

Gerade beim UFS kann ich Deine Meinung kaum teilen. Von den nicht-
transaktionsorientierten Dateisystemen ist es mit Abstand das
stabilste, das ich gesehen habe. Ich denke noch mit Schaudern ans
alte SysV-FS zurück, bei dem ein einziger Knopf auf den Resettaster
ganze Filesysteme komplett zermüllt hat. Das alte IRIX-Filesystem war
ähnlich fragil. Bei UFS habe ich bisher fast nur Daten verloren, die
tatsächlich gerade noch nicht auf die Platte zurückgeschrieben worden
waren.

> Eine wichtige Anwendung fuer einen Reboot ist die Ueberlastsituation.

> In diesem Fall ist der Zweck des Reboots jedoch (zumindest, wenn ich meine
> unwesentlichen Erfahrungen als Massstab ansetze) meist, dass man die
> Maschine durch Rebooten wieder in einen benutzbaren Zustand ueberfuehren
> will. Wenn in so einem Notzustand auch noch Shutdown-Skripte ausgefuehrt
> werden muessen, ...

Wer sagt, daß sie immer alle ausgeführt werden müssen? Es ist doch
die Entscheidung des Admins, ob er jetzt z. B. `reboot -q' eingibt.

> Bei einer inittab-basierten Loesung ist der Kontrollfluss beim Wechsel
> zwischen verschiedenen Runlevels schwer zu ueberblicken, zumal zusaetzlich
> ja noch jede Menge von init unabhaengige Prozesse beim Booten aus den
> rc-Skripten gestartet werden.

Richtig. Ich habe auch nirgends für ein SysV-init plädiert hier. Das
SysV-Derivat, das sich bei allen Permutationen, mit denen man zwischen
den verschiedenen Run-Levels wechseln kann, tatsächlich korrekt
verhält, müßte ich auch erst nochmal zu sehen bekommen. Da werden
start-Scripts aufgerufen, wenn man von 3 auf 2 downgradet, da werden
kill-Scripts aufgerufen, wenn man von 2 auf 3 upgradet, nur um dann
anschließend dieselben Dämons nochmal zu starten... nein, den Unfug
vermisse ich wirklich nicht.

-- 
cheers, J"org
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