Re: kleine Anfängerprobleme und Fragen

From: J Wunsch <j(at)uriah.heep.sax.de>
Date: Thu, 23 Oct 1997 00:08:13 +0200

As Alexander Holler wrote:

> >(Wäre nett, wenn Du Deine Zeilen auf ein gesundes Maß limitieren
> >könntest. Liest sich besser.)
>
> Habe den Autowrap-Schalter inzwischen gefunden. Kann dein Reader keinen
> automatischen Umbruch.

Kann er, aber das hab' ich lieber abgeschaltet. Sowas tendiert nur
dazu, Mails, die vom Verfasser ordentlich formatiert worden sind (und
das sind bei mir > 90 % aller ankommenden Mails, gottlob), zur
Unleserlichkeit zu verstümmeln. Nur der Absender weiß, wo er einen
Zeilenumbruch vorsehen wollte. (Man schickt schließlich auch mal ein
Stück Quelltext, oder ein Stück tcpdump, wo die Zeilen in der Tat lang
sein sollen.)

> Die Funktion del bedeutet, das del eben del ist und nicht
> Backspace. Der shell bringt das ja mit 'stty crt erase ^H' bei, nur
> X interessiert das anscheinend nicht.

Du hast noch nicht ganz begriffen, daß ,,X'' damit gar nichts zu tun
hat. ,,X'' ist erstmal der X-Server, und der reicht nur die Tastatur-
Ereignisse durch. Die Clients (also die Programme, die unter X11
laufen) sind diejenigen, die sich dafür interessieren müssen, und sie
müssen diese Ereignisse interpretieren (jeder für sich -- ein Spiel-
programm wird die Tasten verständlicherweise völlig anders interpre-
tieren als ein xterm).

Hinzu kommt noch, daß jeder andere Gewohnheiten hat. Bei mir gibt die
Taste <-- rechts oben auf der Haupttastatur konsistent (sowohl unter
X11 als auch im normalen Terminalmode) ein Zeichen 0x7f, und ich
benutze dies konsistent als `rubout', also um das zuletzt eingegebene
Zeichen zu löschen. Wenn ich ein ^H will, drücke ich Control + H.
Ich will das übrigens relativ selten, am häufigsten vermutlich, um im
Emacs die Hilfe anzufordern.

Ich weiß, daß andere das anders sehen.

> >> 2. Wie bringe ich X die ALT-Taste bei?
> >
> >Was soll sie denn tun? S.o., es liegt an den Clients, was sie draus
> >machen.
>
> Alt soll diese (Terminal-) M-Taste sein.

Ja, was macht sie nun? Ein ESC vor dem eigentlichen Zeichen senden?
Das Bit 7 zum normalen ASCII-Code hinzufügen (oder vielleicht auch
wegnehmen, oder was sonst bei einer Umlauttaste)? Außerdem wieder:
,,X''. Welchen X-Client meinst Du denn?

> >Nein, das liegt an der Windows-üblichen Macke, eine leere Seite
> >anzuhängen. Der lpr läßt Dein Zeugs unverändert (ist ja kein Windows,
> >nich? :-).

> Glaube ich nicht, ich habe hier noch nen OS/2-Rechner, bei dem kommt
> auch eine leere Seite hinterher. Ich glaube der lpr hängt noch ein
> CTRL-D hintean, wenn ich mich recht entsinne ist das unter Unix ja
> so üblich.

Du entsinnst Dich falsch. Unix benutzt *bei der Terminaleingabe* (und
nur dort!) ein ^D als EOF-Markierung. Dies ist sogenannte out-of-band
Information, d.h. es wird nicht etwa ein Zeichen \004 in den Eingabe-
strom eingefügt, sondern der Terminaltreiber signalisiert ein EOF,
wenn ein Prozeß danach versucht, vom Terminal zu lesen. (Das Zeichen
kann man auch beliebig umstellen, Du kannst es mit stty auch gern auf
^Z setzen, falls Du das besser magst.) Anders als in CP/M oder MS-DOS
gibt es in Unix kein ,,EOF-Zeichen'' (innerhalb eines Eingabestromes).

Es gibt in der Tat eine Macke einiger älterer HP-Drucker, daß sie gern
ein Zeichen \004 am Ende des Jobs sehen möchten. Die interpretieren
sie dann als Jobende. Es hat aber m. W. nicht die Funktion, dadurch
noch eine leere Seite anzuhängen.

Der Printspooler läßt, ob Du's nun glauben willst oder nicht, die
Daten komplett unverändert. Das Einzige ist, daß er (wenn ihm so
gesagt wurde), ggf. eine banner page *davor*setzt.

-- 
cheers, J"org
joerg_wunsch@uriah.heep.sax.de -- http://www.sax.de/~joerg/ -- NIC: JW11-RIPE
Never trust an operating system you don't have sources for. ;-)
Received on Thu 23 Oct 1997 - 00:22:45 CEST

search this site