Re: Erfahrungen mit DELL XPS 710 ?

Rainer Duffner wrote:
> Oliver Fromme:
> > [...]
> > Solche Kompatibilitätskrücken gibt's sowohl bei Soft- als
> > auch bei Hardware. Stichwort A20-Gate ...
>
> Interessanterweise gab es grade einen Thread of -current zu diesem Thema ;-)
> Allerdings hat der Thread-Eröffner da etwas übertrieben und gefordert,
> alles was ISA, EISA, <=P6 und sonstiges Gekröse sei doch bitteschön
> schnellstmöglich rauszuschmeissen.

Hab's gesehen. Vor allem mangelte es an einer stichhalti-
gen, nachvollziehbaren Begründung.

Wenn Code entfernt wird, der schlicht und ergreifend nicht
mehr funktioniert und der keinen Maintainer hat (»Bitrot«),
dann ist es konsequent, diesen Code zu entsorgen. Gutes
Beispiel war der 80386-Support: Mehrere Monate lang hatte
überhaupt niemand gemerkt, dass der in -current nicht mehr
funktionierte, und es fand sich niemand mit entsprechender
Hardware, Know-how und Motivation, diesen Support zu repa-
rieren und zu pflegen. Folgerichtig flog der Support raus,
zumal die Gefahr bestand, dass er anderen, produktiven Code
in Mitleidenschaft zog.

Bei Code dagegen, der erwiesenermaßen funktioniert, der
einen fähigen Maintainer hat, und der andere Systeme nicht
beeinträchtigt, sehe ich keinen Grund, ihn herauszuschmeis-
sen.

> Prinzipiell würde ich fast zustimmen, allerdings läuft meine pfSense auch
> noch auf einem WRAP, und das ist ja bestenfalls 486er Niveau.

Ist da nicht ein Geode-Prozessor drin? Der hat P5-Niveau,
zumindest von der Funktionalität her (von der Geschwindig-
keit her sei's mal dahingestellt, aber das ist ja auch
nicht entscheidend).

Ich habe auch ein Embedded-Board mit Geode-Prozessor und
würde mich vehement dagegen wehren, wenn aktuelle FreeBSD-
Versionen in nicht mehr unterstützen würden. Notfalls
würde ich selbst als Maintainer dafür einspringen, aber
ich bin sicher, dass sich da auch genügend andere Leute
finden würden, da diese Prozessoren noch ziemlich weit
verbreitet und immer noch zu kaufen sind, z.B. in diversen
SBCs und Embedded-Teilen (Advantech, WRAP, net4801 usw.).

> Weil aber niemand auf den Mini-Kisten einen bsdstats-Client laufen lässt,

Würde ich auf meinen schon machen, nur leider haben die bei
mir intern keinen Internet-Zugang. Wenn man den bsdstats-
Client die Daten sammeln lassen könnte, um sie dann per ssh
bzw. scp auf einen Internet-Rechner zu bringen und sie von
dort abzuschicken, könnte ich's machen, aber leider unter-
stützt der bsdstats-Client sowas nicht. Aus demselben
Grund kann ich ihn auf zahlreichen internen Firmenrechnern
und Serverfarmen nicht laufen lassen.

> FreeBSD, so wie es jetzt ist, ist halt ein Kompromiss.
> Allerdings irgendwie ein recht guter, verglichen mit anderen OSen.

Ich denke, dass das die BSD-Varianten insgesamt betrifft
(Free, Net, Open, DF), nicht nur FreeBSD allein.

Gruß
   Olli

-- 
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