Re: heise online: Wind River gibt FreeBSD auf

From: Dominik Brettnacher <domi(at)saargate.de>
Date: Thu, 27 Dec 2001 19:46:53 +0100 (CET)

On Thu, 27 Dec 2001, Ralf Geschke wrote:

> Falls ich mal etwas hinzufuegen darf: Aufgefallen an obigem Abschnitt
> sind mir vor allem die Woerter "gegen Linux". Da frage ich mich,
> ob es denn unbedingt "gegen" Linux gehen muss. Warum diese
> Abwehrhaltung, warum soll sich FreeBSD (bzw. auch OpenBSD/NetBSD)
> ausgerechnet _gegen_ Linux positionieren?

Vielleicht, weil Linux zunehmend in die Richtung abdriftet, die man schon
bei Windows nicht mochte: bunt, eingeschränkt und oberflächlich-einfach.
Vor allem letzteres ist für mich ein Grund, nicht Windows zu benutzen. Ich
gehöre allerdings auch umgekehrt nicht zu den Leuten, die von allen
verlangen, auf Unix umzusteigen. Ein Unix-System bringt niemandem etwas,
wenn man damit seine Probleme genauso löst, wie man das mit Windows getan
hat. Ich entwickle langsam eine Abneigung gegen die Leute, die eine
schnelle Lösung zu einem Problem haben wollen und dabei weder das Problem,
noch die Lösung verstehen.

Es sind eigentlich weniger die technischen Aspekte, wegen denen ich
FreeBSD bevorzuge. Technischer Vorsprung ist zwar nett, aber in Zeiten
von Open Source auch sehr vergänglich (und das ist auch gut so).

> Was mir beispielweise nicht so zusagt ist die Standard-Installation
> von sendmail. Ich mag sendmail nicht, verwende mittlerweile
> nur noch Postfix, die Gruende sind vielfaeltig.
> Anscheinend gehoert sendmail jedoch zum Basis-System. Bleibt
> die Frage, ob es sich einfach durch Postfix ersetzen laesst, oder
> beim naechsten make world Vorgang wieder eingerichtet ist?

Seit einiger Zeit gibt es mailwrapper(8), mit dem kannst Du das System so
konfigurieren, daß beim nächsten "make world" alles so bleibt.

> Oder wie es gelingen koennte, zwar den Apache aus den Ports
> zu installieren, doch diesem ein paar Module, welche
> standardmaessig nicht eingerichtet werden, mitzugeben.
> Waere dies ueberhaupt moeglich, oder muss man dann doch
> wieder manuell - also ohne Ports - selbst kompilieren?

Zum einen gibt es ja auch einige non-Standard-Module in den Ports, die
einfach zum installierten Apache dazuinstalliert werden.
Zweitens kann man ja beliebige Module dazuinstallieren, apxs gibt es ja
auch unter FreeBSD.

> Weniger interessieren hierbei X, StarOffice oder Netscape per
> Linux-Kompatibilitaetsfunktionen, als Apache, MySQL, PHP, Bind,
> (Open)LDAP, Postfix & Co..

Ich denke, das sollte alles kein Problem sein.

> Meine Bitte zum Schluss: Positioniert FreeBSD nicht ausschliesslich
> _gegen_ irgend ein anderes System. FreeBSD duerfte Vor-, aber
> auch Nachteile gegenueber einem Linux-System haben.
> Hebt die Vorzuege heraus, und stellt auch die Unterschiede klar.

Im Grunde genommen bin ich mit Dir da einer Meinung. Diese Sticheleien
müssen nicht sein.

-- 
Dominik
http://www.brettnacher.org/users/dominik/
"Hinter jedem Perfektionismus verbirgt sich eine entsetzliche Angst
 vor der Leere."
			-- François Emmanuel
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Received on Thu 27 Dec 2001 - 19:53:38 CET

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