Re: so ein gau: libreoffice nach update kaput

From: Polytropon <freebsd(at)edvax.de>
Date: Wed, 28 Mar 2018 05:35:42 +0200

On Tue, 27 Mar 2018 18:45:31 +0200, Heino Tiedemann wrote:
> rainer(at)ultra-secure.de wrote:
>
> > Libreoffice bauen dauert bei mir so c.a. 7-8h.
> >
> > DL380Gen8, 2xE5-2630 (12 echte Kerne, mit HT dann 24), 64GB RAM
> >
> > Ich mache das eigentlich nur, weil ich alles andere auch baue und die
> > Repos eben nicht mischen will.
>
> ich lese immer "Repos"..
>
> Ich kenne nur die ports.
>
> Was sind diese Repos?

Das ist Neudeutsch für "wo die vorcompilierten Pakete herkommen",
also etwa die Mirrors im klassischen pkg_-Universum, nur daß die
Repositorien - je nach Auswahl - mehr oder weniger aktuell sein
können. Die Systemvorgabe ist "quarterly", d. h. hier werden die
Inhalte nur quartalsweise aktualisiert, also quasi als "Paßstück"
zu -RELEASE. Es gibt auch Repositorien, die immer die aktuellsten
Versionen beinhalten, was systenseitig etwa -STABLE entspricht.
Und dann gibt es lokale Repositorien, d. h. Du selbst baust die
Software, die pkg dann installiert, auf einem Deiner Server oder
sogar auf demselben System; das ist, was das poudriere-Jail macht:
es kombiniert "lokalen Mirror" und "non-standard Optionen" sowie
"selektives Bauen" (d. h. Du mußt natürlich nicht die gesamte
Ports Collection lokal bauen, wenn Du nur 10 Ports zu bauen
brauchst).

Die Ports Collection bleibt nachwievor das zentrale Interface zu
quellbasierter Installation, aber hinter den Kulissen arbeitet
ohnehin pkg: "make install" erzeugt erst ein Paket, pkg installiert
es dann von der lokalen Quelle.

Bei "pkg update" vergleicht pkg die lokale Installation mit dem
Versionsstand der Software des gewählten Repositoriums (!) und
bringt die installierte Software auf den entsprechenden Stand.
Wird also das Repositorium geändert, kann das nach "pkg update"
sowohl zu Version++ als auch zu Version-- führen (siehe "quarterly"
und "latest" - diesen Begriff kennst Du sicher noch aus der
klassischen pkg_-Umgebung).

Die Einstellung dazu liegt in /usr/local/etc/pkg/repos/FreeBSD.conf
und sieht etwa so aus, wenn man "latest" nutzen will:

        FreeBSD: {
                url: "pkg+http://pkg.FreeBSD.org/${ABI}/latest"
        }

In 90% der Fälle fährt man damit gut. :-)

> > Bei mir haben sich über 2k Ports angesammelt, die mittlerweile glaube
> > ich 12-15h brauchen.
>
> dito hier :(
>
> > Ich benutze aber nur die Quarterly Cuts des Ports-Trees.
>
> Quaterly Cuts - ich dachte immer der ports teee ist immer head..

Das ist er auch, oder genauer: Ports und System sind nicht miteinander
gekoppelt, _beide_ sind -HEAD. Mit svn beispielsweise bekommst Du dann
immer (!) den neusten Stand, mit freebsd-update / portsnap den letzten
Schnappschuß. Man kann das schlecht vergleichen... "quarterly" ist im
weitesten Sinne (!!!) sowas wie -RELEASE... ja, ich drücke mich da ganz
schlecht (und im technischen Sinne auch nicht ganz korrekt) aus...

> Wo kann ich dazu mehr lesen?!

Am besten ist der "pkg Primer".

https://wiki.freebsd.org/PkgPrimer

https://wiki.freebsd.org/pkgng

Wenn Dich das Bauen aus Quellen interessiert, empfehle ich, die
poudriere-Lektüre - klingt lecker ;-) - zu studieren:

https://www.freebsd.org/doc/handbook/ports-poudriere.html

https://www.freebsd.org/doc/en/books/porters-handbook/testing-poudriere.html

> ich will weg von dem Selber bauen. Das nervt unheimlich.

Dann ist pkg absolut der bequemste Weg - pkg mit "latest" (s. o.).

-- 
Polytropon
Magdeburg, Germany
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Received on Wed 28 Mar 2018 - 05:35:52 CEST

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