Re: Bin ich jetzt der letzte??

Moinmoin,

Oliver Fromme wrote:
>
> Peter wrote:
> > [...]
> > dass nämlich L2ARC GAR NICHT geht (i386 only).
> > [...]
> > Frage: bin ich jetzt wirklich der letzte, der ZFS auf i386 nutzt?
>
> Also, laut meiner Build-Logs hatte ich persönlich meinen letzten
> i386-Kernel im Jahr 2010, und das hatte auch nur rein historische

Hmja das ist ne Hausnummer... wenn man denn derlei Rechenleistungen
für irgendwas braucht...
Wenn ich mich heute nach einem neuen Brettchen umschaue, das mit ECC
memory läuft - dann will das Brettchen einen Professor haben, der
typischerweise mit irgendwelchen 8-12 oder noch mehr cores bei irgendwo
2.7GHz unterwegs ist... reden wir mal gar nicht über Geld, aber was soll
das ganze Zeug dann tun?

Klar *KANN* man neue HW verwenden, klar *GIBT* es da passendes, und
klar *LÄUFT* darauf alles - aber wenn alte HW herumliegt, die eigentlich
funktioniert, wieso sollte man dann neue beschaffen und sich "99.2%
idle" angucken?

Ich hab nur genau einmal überhaupt Neuware gekauft (und das war dann
ein Fehler - dazu gleich noch), ansonsten hab ich Zeug verwendet, das
mir so zugelaufen ist, weils von den Windows-Cowboys keiner mehr haben
wollte. Und später als Pentium-3 hab ich aufgehört mich umzuschauen,
weil das was danach kam nicht mehr schön war - und weil ein Pentium-3
mehr als genug Leistung für einen Anrufbeantworter
(+Router+EMail+VPNserver+whatever) hat. Und das ändert sich ja nicht.

> Um ehrlich zu sein bin ich etwas überascht, dass heutzutage noch
> i386 verwendet wird, außer evtl. in besonderen Umgebungen (etwa
> Embedded-Systeme mit sehr eingeschränkter Hardware, aber dort ist
> normalerweise ZFS + L2ARC ohnehin kein Thema).

Zum Thema ZFS:

Ich weiss nicht woher das Gerücht kommt, man täte für ZFS riiiiesig
memory brauchen. Konkret jedenfalls verhielt sich die Sache so: auf
besagtem Anrufbeantworter etc. läuft auch ein PostgresQL, für allerlei
Kram. Und als dann mit Rel.7 das ZFS auftauchte, hab ich mir gedacht,
dass man damit ja eigentlich das "full_page_writes" Flag abschalten
könnte - mit dem Ergebnis, dass die Größe der Backups auf ein
Zehntel schrumpft (später wurde das dann auch von den PostgresQL
Entwicklern bestätigt).

Also hab ich die Datenbank auf ZFS-datasets gelegt. Bloß, in der
Maschine steckten 250 MB Ram - und das hat nicht funktioniert. Mit 384
MB hat es dann funktioniert (mit ein bischen im code dengeln), und die
Backups waren um 90% kleiner.

Zum Thema Neuware:

Für mein Desktop ist mir der Altschrott irgendwann zu langsam
geworden, also hab ich mich aufgerafft und hab Neuschrott (sic!)
gekauft - das war vor knapp fünf Jahren. Das gab dann ein i5-3570T und
ein Brettchen dazu. Als Brettchen, dachte ich, tut es das einfachste
(P8B75-V), weil ich keine 'gaming enhancements' und Wasserkühlungen
brauche.

Kurze Zeit drauf war der Monitor am ende. Also nochmal losgezogen und
einen ordentlichen Bildschirm besorgt, WQHD. Und dann hat sich
herausgestellt, dass WQHD gar nicht geht, weil die
IvyBridge/PantherPoint Chipsets kein DualLink-DVI liefern, das Brettchen
aber wiederum keinen DisplayPort hat (mit dem es vermutlich ginge).

So ist das mit dem Neuschrott: man muss tierisch aufpassen, dass man
auch wirklich alle Features genau versteht und alles auswählt, was man
vielleicht noch brauchen wird...

Dann war meine Idee, für den Desktop ein besseres Brettchen zu besorgen
und die CPU beizubehalten, und das einfache Brettchen mit einer ganz
kleinen CPU für den Anrufbewntworter zu nehmen (womit der dann amd64
könnte).
Nur leider gab es zu dem Zeitpunkt schon keine neuen Boards mit
1155 Sockel mehr. Und auf dem Gebrauchtmarkt werden diese Dinger immer
noch, nach jetzt fünf Jahren, praktisch zum Neupreis gehandelt.

Ergebnis ist also: im Anrufbeantworter wird weiterhin ein i386 laufen,
mindestens so lange, bis wir halbwegs realistische Preise sehen für
P8H77-V u.ä. (oder bis irgendwas ernstlich kaputtgeht - was ich nicht
glaube, denn Zeug, das schon 10-15 Jahre läuft, läuft auch weiterhin).

Und ganz Allgemein:

Ich gebe zu, ich bin in einem Punkt altmodisch: ich kann immer noch
nicht die Auffassung teilen, dass das Geldausgeben (aka "shopping") ein
"end in itself" ist (oder womöglich gar nötig um eine Identität und
Existenzberechtigung zu haben). Wahrscheinlich ein Entwicklungsdefizit
(oder zuviel Mystiker gelesen), aber da kann man halt nix machen...

Meine Frage freilich war rein informativ gestellt. Wenn das nämlich
niemand mehr verwendet, dann könnte das auch den Effekt erklären, dass
ein paar Merkwürdigkeiten verschwunden scheinen, nachdem ich einen
großen Sack typecasts in den Code hineingeschüttet hab...

Grüße
PMc

To Unsubscribe: send mail to majordomo(at)de.FreeBSD.org
with "unsubscribe de-bsd-questions" in the body of the message
Received on Tue 30 May 2017 - 02:13:32 CEST