Re: MFP (Farbdrucker, Scanner) unter FreeBSD + CUPS

From: Oliver Fromme <oliver(at)fromme.com>
Date: Sun, 12 Feb 2017 16:47:58 +0100 (CET)

Polytropon wrote:
> Es ist mal wieder soweit - ein Drucker geht dem Ende seiner
> Lebenszeit entgegen, ein Nachfolger muß her. Konkret geht
> es um einen HP Deskjet F380, der von CUPS unterstützt wurde
> und wo sogar der Scanner (über SANE, mit xscanimage, aus
> Gimp und aus OpenOffice/LibreOffice) bedient werden konnte.
> [...]
> Kann man heute ein _vergleichbares_ Gerät kaufen, und mit
> kaufen meine ich: in einen Laden gehen und Geldscheine
> hinpacken (z. B. MediaMarkt, Expert oder vergleichbare
> "Ketten-Läden")?

Ich weiß, Du hast _vergleichbar_ betont, aber ich biete Dir
trotzdem mal eine etwas andere Empfehlung an. Vielleicht
ist es ja trotzdem ein nützlicher Denkanstoß.

Ich persönlich würde zu getrennten Geräten für Drucken und
Scannen raten, anstatt zu einem Multifunktionsgerät ("Mufu").
Zum einen bist Du damit flexibler, weil Du Dir aus beiden
Kategorien getrennt voneinander aussuchen kannst, was für
Dich am besten geeignet ist. Zum anderen -- und das finde
ich entscheidend -- haben die Scanner-Einheiten bei Mufus
heutzutage (früher war das anders) nur einen billigen und
qualitativ schlechten CIS-Sensor. Der einzige Vorteil eines
Mufus ist, dass es naturgemäß kompakter ist und weniger Platz
braucht als zwei getrennte Geräte.

Bezüglich Drucker kann ich Dir den "HP Color LaserJet Pro
M252dw" wärmstens ans Herz legen. Kostet ein bisschen mehr
als ein typischer Tintenspritzer, macht dafür aber auch
deutlich weniger Ärger (z.B. keine eingetrocknete Tinte,
auch wenn man mal drei Wochen nicht druckt), bedruckt vom
Klopapier bis zur Elefantenhaut alles in konstanter Qualität,
und was das Beste ist: Er ist betriebssystemunabhängig.
Einfach ins WLAN setzen (kabelgebunden per Ethernet/RJ45 geht
auch), und sowohl Windows als auch FreeBSD können übers Netz
darauf drucken. Ebenso Smartphones und Tablets. Du brauchst
nichtmal CUPS (aber das geht natürlich auch) -- ein simpler
Eintrag in /etc/printcap genügt, um mit lpr(1) direkt PDF-
Dateien hinzuschicken. Da nahezu alle Programme (Browser,
Gimp, TeX, ...) PDF erzeugen können, kann man also mit
Bordmitteln sofort drucken. Achja: Duplex kann der Drucker
auch, und man kann auch direkt vom USB-Stick drucken (ohne
Umweg über einen PC).

Als Scanner habe ich mich für einen "Epson Perfection V370"
entschieden, der einen CCD-Sensor hat. Wie schon angedeutet,
gibt es bei Flachbettscannern prinzipiell zwei Technologien
für die Sensoren: CCD und CIS/CMOS. CIS ist billiger und
erlaubt kompaktere Geräte (weshalb sie besonders bei Mufus
beliebt sind, zumindest aus Herstellersicht), hat aber die
schlechtere Qualität, insbesondere bei Vorlagen, die nicht
vollkommen eben sind, beispielsweise beim Scannen von
Büchern oder Zeitschriften, wo sich die Seiten schonmal
ein wenig wellen oder abheben können (zum Buchrücken hin).
Bei Scannern mit CIS-/CMOS-Sensoren wird es dann sofort
unscharf und erzeugt Fehlfarben. Bei CCD-Sensoren passiert
das nicht bzw. in viel geringerem Maß.

Der Scanner hängt zwar am Windows-PC meiner Frau (weil sie
mehr scannt als ich, und ich besitze für meine FreeBSD-Kiste
noch einen 20 Jahre alten SCSI-Scanner für meine Zwecke ...
zufällig ebenfalls Epson), er funktioniert aber laut Webpage
auch mit SANE mit dem "epkowa"-Backend und einem Plugin,
das man bei Epson herunterladen kann.

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme, München   --   FreeBSD + DragonFly BSD
``We are all but compressed light'' - Albert Einstein
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Received on Sun 12 Feb 2017 - 16:48:01 CET

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