Re: Notebook unter PCBSD überhitzt

From: Marc Santhoff <M.Santhoff(at)web.de>
Date: Sun, 22 May 2016 16:08:52 +0200

Grummel, sowas passiert mir eigentlich nicht. Olli, schulligung für
direkte Mail, sollte an die Liste...

On So, 2016-05-22 at 15:12 +0200, Oliver Fromme wrote:
> Ahoi Marc,

Moin Olli,

> Marc Santhoff wrote:
> > Moin allerseits,
> >
> > ich hatte grade zum zweiten mal das Vergnügen, daß sich ein Notebook
> > wegen Überhitzung abgeschaltet hat. Es lief unter PCBSD 9, eine Live
> > DVD.
> >
> > Ziel der Aktion war ein Backup auf eine per NFS (GBit Ethernet)
> > montierte Datentonne.
> >
> > dd if=/dev/ada0 | gzip -c - > /datentonne/backupdatei.dd.gz
> >
> > dürfte exakt sein, was da lief. Top zeigte einen bei 40% CPU laufenden
> > gzip-Prozess und ein deutlich darunter beschäftigtes dd. Zwei Kerne hat
> > das Teil, Intel-CPU.
>
> Default-Blocksize bei dd(1) ist 512 Bytes, was in diesem Fall
> zu einem deutliche I/O-Overhead führen dürfte. Ich empfehle
> daher, dem dd noch ein bs=1m zu spedieren (1 MB Blocksize).
> Im Idealfall sollte das gzip einen Kern zu fast 100% nutzen
> (leider ist es nicht multithreaded und kann daher nicht beide
> Kerne ausnutzen), und das dd sollte so gut wie keine CPU
> brauchen.

Ups, klar. Hab ich hier glatt vergessen.

> Das ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass die CPU
> insgesamt (wenngleich nur ein Kern) gut ausgelastet ist und
> daher von cpufreq(4) bzw. powerd(8) nicht heruntergeregelt
> werden kann, und der Lüfter wird natürlich entsprechend
> laufen, zumal hier auch die Festplatte gut zu tun hat und
> dementsprechend mehr Wärme produziert. Allerdings hast du
> -- je nach Größe der Platte -- eine bessere Chance, dass das
> Backup fertig ist, bevor die Notabschaltung zuschlägt.

Wird wohl nichts bei 500MB und der gefühlt langsamsten Festplatte der
Welt.

> Du könntest auch versuchen, das gzip zu beschleunigen,
> indem du die Kompression etwas reduzierst, z.B. -2 oder -3
> (der Default ist -6). Allerdings kann es dann irgendwann
> auch passieren, dass das NFS zum begrenzenden Faktor wird.

Dürfte allerdings immer noch wirksam genug bleiben, da große Bereiche
der Benutzerpartition leer sind. Eine Option für lange Winterabende.

> Man könnte auch den gegenteiligen Ansatz versuchen: Per
> cpufreq die CPU drosseln (dabei powerd am besten stoppen).
> Das Backup wird dann natürlich länger dauern (wegen gzip,
> was ja CPU-lastig ist), aber möglicherweise überhitzt die
> CPU dann nicht mehr, so dass es nicht zur Notabschaltung
> kommt und das Backup bis zu Ende durchläuft.

Wäre auch eine Test wert.

> Notfalls kannst du das Backup in mehreren Schritten machen
> (Optionen count und skip bei dd), und dem Notebook zwischen-
> durch Gelegenheit zum Abkühlen zu geben. Das Backup besteht
> dann aus mehreren gzip-Dateien, aber das sollte ja nicht so
> schlimm sein.

Das wäre eine echte Alternative, hab mich aber anderes entschieden.

> Wenn alles nichts hilft, könntest du die Festplatte auch
> vorübergehend ausbauen (geht bei den meisten Notebooks recht
> einfach, bei besseren Geräten sogar ohne Schrauben) und zum
> Anfertigen des Backups an einen PC anschließen (per Adapter
> auf USB oder -- besser -- eSATA).

Genau dafür. Alles andere ist ein Ratespiel und ggf. Zeitverschwendung.

> > Ist ja nun nix besonderes, aber der Lüfter lief dauernd und nach ca. 1h
> > schaltete sich der Kasten reproduzierbar ab. Lüftungsöffnungen waren
> > natürlich nicht blockiert,
>
> Dass die Öffnungen nicht blockiert sind, ist das eine, aber
> ist auch der Lüfter und die Luftwege im Inneren halbwegs frei
> von Staub? Generell wird empfohlen, Notebooks ca. einmal pro
> Jahr zu öffnen und zu "entstauben"; je nach Umgebungsbedin-
> gungen auch öfter.

Hab's mir eben angesehen, leider unmöglich ohne wenigstens ein "Service
Manual" oder so. Tausend Schrauben und dann vorsichtig den Deckel
entriegelt und durch den Spalt geguckt: Folienleiter ganz flach und
kurz. Keine Ahnung, wie das bei der Montage gehen soll, hab's wieder
zugeschraubt.

Ein Blick mit Taschenlampe in die Luftüngskanäle von Außen sieht aber
gut aus, keine dicken Flocken oder Beläge in Sicht. Klar, daß die an
irgendeiner Engstelle sitzen ist möglich. Zumindest pustet es ordentlich
raus, wenn der Lüfter läuft. Nur ausgerechnet den Kanal zur CPU bzw. wo
der Kasten am wärmsten wird, kann man nicht einsehen. das Gitter und der
Raum darunter sind aber auch in gutem Zustand.

> > das Windows7 da drauf läuft gewöhnlich
> > unauffällig (im Rahmen dessen, was unter WIndows so genannt werden
> > kann ;).
>
> Nunja, wenn das Windows für gewöhnlich nichts zu tun hat ...
> Kompressoren wie gzip sind halt "Numbercruncher".

Einzige hilfreiche Beobachtung dazu ist, daß längere Systemupdates und
Virenscans noch keine Überhitzung ausgelöst haben. Und Spore hatte ich
mal eine Weile drauf gespielt, das ging auch. :)
Kann aber wirklich nicht sagen, ob dabei die CPUs ausgelastet waren, ist
ja schon älterer Titel.

> Wenn das Notebook trotz einwandfreier Luftzufuhr irgendwann
> eine Notabschaltung macht, dann ist das auf jeden Fall ein
> Konstruktionsfehler der Hadware, keinesfalls die Schuld
> von FreeBSD. Normalerweise sollte das Kühlungssystem so
> dimensioniert sein, dass es auch dann ausreicht, wenn die
> CPU (und, wie in diesem Fall, auch die Festplatte) längere
> Zeit unter Volllast arbeitet.

Ich gehe erstmal davon aus, daß es wohl so ist. Daß ausgerechnet der
sonst zugunsten WLAN unbenutzte Ethernet-Chip so viel ausmachen soll,
kann ich mir nicht vorstellen.

Die Benutzerin ist damit aber im großen und ganzen zufrieden, da es als
Zweitgerät läuft. Also ab und zu Platte raus und fertig.

Danke für die hilfreichen Anregungen!
Marc

To Unsubscribe: send mail to majordomo(at)de.FreeBSD.org
with "unsubscribe de-bsd-questions" in the body of the message
Received on Sun 22 May 2016 - 16:08:22 CEST

search this site