Re: Bastelspaß mit Open Source

From: Marc Santhoff <M.Santhoff(at)web.de>
Date: Sun, 20 Dec 2015 22:57:35 +0100

On So, 2015-12-20 at 01:36 +0100, Heino Tiedemann wrote:
> Marc Santhoff <M.Santhoff(at)web.de> wrote:
>
> > On Sa, 2015-12-19 at 22:37 +0100, Heino Tiedemann wrote:
> >> Marc Santhoff <M.Santhoff(at)web.de> wrote:
> >> > Eine andere Lösung zu GIMP wüßte ich noch:
> >> > Installier doch ein einuziges Mal eine funktionierende Kombination in
> >> > ein Jail, zusammen mit dem passenden FreeBSD. Noch besser, setz das Jail
> >> > auf und mach dann ein restore deines letzten funktionierenden OS + GIMP
> >> > und Tools. Die kannst Du einfach benutzen und wenn das Host-OS ein
> >> > Update bekommt, merkst Du das normalerweise nichtmal bezüglich GIMP.
> >>
> >> Es gibt derzeit kein Funktionierendes GIMP-GMIC-PLUGIN unter FreeBSD!
> >> Das war mein Anlaß es hier mal zu posten.
> >
> > Derzeit ist ja egal. Wenn Du irgendein Backup mit komplett
> > funktionierendem Gimp und Plugins hast, benutz doch das.
>
> Neben dem beißenden Spass - den ich mag - ist das wieder so eine
> Aussage ...

Hmmm, tatsächlich meinte ich das ernst. Freut mich natürlich, wenn ich
dich amüsiere, aber ich dachte wirklich, es hätte (bei Dir) mal eine
Version gegeben, in der alles "einfach so" funktioniert. :)

> In Fotoforen muss ich langsmam "denen" recht geben:
>
> ,----
> | Der Unterschied zwischen Photoshop und einer einigermaßen nerdigen
> | Daddelsoftware wie RT ist halt, daß sich hier irgendwelche Produktmanager,
> | Softwarearchitekten und Entwickler zusammensetzen, die Arbeitsabläufe
> | ihres (meist professionellen) Zielpublikums studieren und daraus in
> | mehreren Iterationen/Feedbackschleifen eine Art "Expertensystem"
> | entwickeln, das die Wünsche der Kunden möglichst gut befriedigt. Da werden
> | dann spezielle Funktionen zusammengefaßt, voreingestellt oder
> | automatisiert, um niemanden mit den schmutzigen Details hinter der GUI zu
> | behelligen.
> |
> | Dort bastelt ein chaotisches Rudel von Open-Source-Entwicklern einen
> | Flickenteppich zusammen, jeder Parameter einer neuen Funktion wird 1:1
> | nach außen gespiegelt und Du kriegst nicht die Frau im roten Kleid,
> | sondern den ungefilterten Datenstrom der Matrix zu sehen. Jeden Monat neu.
> | Jeden Monat anders.
> |
> | In Deinem Fall heißt das: Anstatt sinnvolle Presets benutzen zu können,
> | mußt Du Dir Deine Kurven eben selber zusammenfrickeln, sie ggfs. mit ein
> | paar mehr Stützpunkten so festnageln, daß sich eine Änderung in den
> | Schatten möglichst wenig auf die Mitteltöne auswirkt, usw.
> |
> | Und mit etwas Glück funktionieren Deine Kurven von der Version 1.2.3.4.5
> | auch wieder in der Version 1.2.3.4.6. Aus genau diesem Grund stehe ich
> | auch der ewigen Updaterei skeptisch gegenüber, benutze Paintshop Pro 9.01
> | (bevor sich Corel das unter den Nagel riß und verpfuschte) und -
> | zähneknirschend - UFRaw 0.19.2 (allein schon die Versionsnummer spricht
> | doch Bände!), halte mir bei jedem potentiellen Update ein Festplattenimage
> | (auf SSD), um bei potentiellem Nervfaktor innerhalb von wenigen Minuten
> | wieder auf dem Ursprungszustand zu sein.
> `----

Stimmt schon, irgendwie. Ein paar faktische Einwände hätte ich, wie
etwa, daß mit Abstand nicht jedes OS-Softwareprojekt aus
Profilneurotikern besteht und daß, insbesondere bei von einigermaßen
formalen Institutionen gelenkten Projekten, schon sehr vernünftiges und
benutzbares rauskommt, siehe *BSD. Openoffice zähle ich mit, die beiden
Abspaltungen davon nur bedingt, usw.

Die Versionshatz und mangelhafte Unterstützung von Vorversionen können
kommerzielle Hersteller ebenso gut, man denke mal an Microsoft. Und alle
Nase was neues führt z.B. M$ mit .Net auch eben gerade vor, neulich noch
DAS Ding, alle springen drauf (und machen damit teilweise gute aber auch
wirkich unbenutzbare Software, Beispiele auf verlangen).

Bei Adobe weiß mittlerweile niemand mehr, welches Programm zu was taugt
und aus einer Palette von diversen wg. Marktanteil zusammengekauften
ähnlichen Produkten, welches davon nicht nur tauglich sondern auch
zukunftssicher ist. Am Ende laufen die dem Aktienwert hinterher, im
Zweifel ist der Kunde herzlich egal.

In dem Zusasmmenhang stechen IIRC Oracle und SAP hervor, die beide eine
Revolution unter ihrer Kundschaft ausgelöst haben. Ach ja, Sage Group,
ehemals Sage KHK, hat sowas auch schon geschafft.

Und natürlich Vendor LockIn - böse Falle, wenn mal was wegbricht,
verkauft oder eingestellt wird. Allerdings ist grade im Bereich
Bildbearbeitung die Konkurrenz so groß und teilweise die Software so
preisgünstig und trotzdem sehr gut, daß man wirklich mal die
Alternativen prüfen sollte. Statt sich zu ärgern kann man lieber
produktiv und künstlerisch Fotos bearbeiten. ;)

Ich hör jetzt aber besser auf, genug geschwafelt,
Marc

-- 
Marc Santhoff <M.Santhoff(at)web.de>
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Received on Sun 20 Dec 2015 - 22:57:08 CET

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