Re: SSD für FreeBSD vorbereiten

From: Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de>
Date: Thu, 27 Aug 2015 09:51:50 +0200 (CEST)

Hi Marc,

Marc Santhoff wrote:
> On Mi, 2015-08-26 at 10:21 +0200, Oliver Fromme wrote:
> [...]
> > Und ein weiterer Punkt: Früher gab es mal die Faustregel,
> > 20 bis 25% der SSD nicht zu belegen (d.h. beim Partitionieren
> > unbenutzt zu lassen), um dem Flash-Controller mehr Spielraum
> > für das Wear-Levelling zu lassen und der sinkenden Performance
> > entgegenzuwirken, die sich unweigerlich einstellte, je mehr
> > Daten darauf geschrieben wurden. Seit FreeBSD jedoch TRIM
> > vollständig unterstützt, ist diese Maßnahme nicht mehr
> > unbedingt notwendig. Man sollte dann aber auf alle Fälle
> > sicherstellen, dass TRIM tatsächlich enabled ist.
>
> OK, gut zu wissen. Wobei ich bei einer Größe von 60 MB, 240 MB, etc.
> davon ausgehen, daß der Rest schon reserviert ist, die Chips kommen ja
> in Größen 64 MB, 256 MB, ... daher. Oder es liegt die Firmware in den
> Bereichen, dazu müßten sie aber nicht mit der Größe wachsen.

Das hat eher nichts miteinander zu tun. Die Bruttogröße
von Flash-Medien (SSDs, USB-Sticks u.ä.) sind in der Regel
krumm und keine glatten Zweierpotenzen. Hinzu kommt, dass
-- wie bei Festplatten -- die Größe von den Herstellern
als Zehnerpotenz interpretiert wird, nicht als Zweierpotenz,
wie es bei RAM üblich ist.

Beispiel: Ein USB-Stick, der mit 16 GB Nutzgröße angegeben
ist, hat rund 16 × 10^9 Byte (16.000.000.000 = 14,9 x 2^30
= 14,9 GiB), oder vielleicht 16 x 10^6 kByte (16.384.000.000
= 15,25 x 2^30 = 15,25 GiB), je nach Hersteller. Davon wird
dann noch Overhead für Partitionierung, Dateisystem, Verschnitt
u.ä. abgezogen, so dass der tatsächlich für Dateien zur
Verfügung stehende Platz noch etwas geringer ausfällt.

Die Menge des im USB-Stick eingebauten Flashspeichers dagegen
ist natürlich größer, es können z.B. 19 oder 20 GB sein, also
durchaus etwas ganz "Krummes". Zum einen ist dies Spielraum
für das Wear-Levelling, zum anderen Reservesektoren, die die
Stelle von "ausgebrannten" Sektoren einnehmen. Wie groß dieser
Zusatzplatz ist, hängt vom Modell ab. Beispielsweise ist in
besonders schnellen USB-Sticks und SSDs oft eine größere Menge
eingebaut, um "write bursts" besser abpuffern zu können. Und
der Umfang der Reservesektoren richtet sich nach der Art der
Flashzellen (SLC, MLC) und der angestrebten Lebensdauer, was
z.B. auch von der Herstellergarantie abhängt.

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme,  secnetix GmbH & Co. KG,  Marktplatz 29, 85567 Grafing
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Received on Thu 27 Aug 2015 - 09:52:02 CEST

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