Re: CUPS - ich packe es nicht - Parallelport Drucker

From: Polytropon <freebsd(at)edvax.de>
Date: Thu, 10 Jul 2014 10:52:35 +0200

On Thu, 10 Jul 2014 09:01:48 +0200, Heino Tiedemann wrote:
> Hallo,
>
> kann mir jemand helfen?

Oh, das wird schwer... ;-)

> ich bekomme seit einem Umstieg auf eine neue Cups Version keinen
> Parallelportprinter mehr installiert.

Ging mir mal ähnlich, ich bin damals erst auf apsfilter umgestiegen
und habe dann den Druckerfilter- und -spooler-Mechanismus ganz
umgangen.

> Wenn ich einen neuen Drucker auswählen will (Cups-Web-Frontend) habe
> ich diese Dinge zur auswahl:
>
>
> - Internet-Druckerprotokoll (https)
> - Internet-Druckerprotokoll (http)
> - Internet-Druckerprotokoll (ipp)
> - Internet-Druckerprotokoll (ipps)
> - LPD/LPR-Host oder -Drucker
> - AppSocket/HP JetDirect
>
> Egal, was ich da auswähle, und dann "Weiter" klicke - er will einen
> Verbindungs-URI haben.

Irgendwie fehlt mir hier "local printer" - meine Erinnerung sagt,
daß das die Option war, um einen Paralleldrucker zu betreiben.
Bereits früher fiel mir unangenehm auf, daß der Drucker dazu
wohl angeschlossen, eingeschaltet und online sein mußte - d. h.
einen Drucker, von dem man _alles_ wußte, der aber gar nicht
angeschlossen war, konnte man gar nicht installieren!

Die Verbiondungs-URI war "parallel:/irgendwas"... Um es genauer
sagen zu können, müßtest Du in etwa folgendes herausfinden:

        % dmesg | grep ^lp
        lpt0: <Printer> on ppbus0
        lpt0: [ITHREAD]
        lpt0: Interrupt-driven port

Mehr gibt's bei einem Paralleldrucker i. d. R. nicht zu sagen
seitens des Kernels. Die von Dir oben zitierte Auswahl ist von
"Local Printers:", darüber stehen "Discovered Network Printers:"
und "Local Printers:" - _dort_ hätte ein Paralleldrucker stehen
müssen, nur gehört der nicht unbedingt zur Klasse der "hot-plug"-
fähigen Geräte (zumindest aus Sicht der automatischen Erkennung).
Versuch mal, das System mit eingeschaltetem und betriebsbereiten
Drucker zu booten und dann erneut auf die Neue-Drucker-Seite zu
gehen.

Ich habe diesen Streß sowohl mit einem Parallel-Laserdrucker als
auch mit verschiedenen Parallel-Nadel- und -Typenraddruckern
mitgemacht, sogar mit einem (angeblich unterstützen) USB-Farblaser-
drucker - am Ende schien der "Ohne-CUPS-Weg" echt der einfachste
gewesen zu sein. :-)

> Es werden beispiele gelistet:
>
>
> ,----
> | Beispiele:
> |
> | http://Hostname:631/ipp/
> | http://Hostname:631/ipp/Anschluss1
> |
> | ipp://Hostname/ipp/
> | ipp://Hostname/ipp/Anschluss1
> |
> | lpd://Hostname/Warteschlange
> |
> | socket://Hostname
> | socket://Hostname:9100
> `----
>
>
> Mein Drucker ist am Parallelport angschlossen - was muss ich da wohl
> nehmen?
>
> oder muss ich erst noch was nachinstallieren?

Was sagt denn "lpinfo -v" bei Dir? Um einen Paralleldrucker
überhaupt nutzen zu können, muß das entsprechende Backend auch
mit installiert sein (ggf. eine "make config"-Option für CUPS):

        # lpinfo -v
        network socket
        network http
        network ipp
        network lpd
        direct parallel:/dev/lpt0

Der letzte Eintrag (hier simuliert) müßte dann der richtige sein,
wo Du den gewünschten Druckerfilter (passend zum Drucker) nach-
setzen kannst.

In der Beispielliste oben fehlt "parallel:/irgendwas/aus/Linux".
Das _konkrete_ Backend, das dafür unter FreeBSD benutzt wird,
ist /usr/local/libexec/cups/backend/parallel, und natürlich ist
der Gerätename anders (/dev/lpt0 statt /dev/lp1).

Was Du ggf. noch an Device-Permissions nachkorrigieren mußt, weiß
ich leider aus'm Kopf nicht...

Exkurs:

Wenn das mit der Web-Oberfläche nicht funktioniert, gibt es auch
ein Kommandozeilenwerkzeug, das deutlich einfacher zu bedienen ist,
besonders, wenn Du weißt, was Du willst. Ohne es getestet zu haben,
ich erinnere mich an sowas hier:

        # lpadmin -p Laserjet -E -v parallel:/dev/lpt0 -m laserjet.ppd

So (oder so ähnlich) habe ich damals einen HP Laserjet 4 für den
Parallelport angemeldet.

Vielleicht hilft dies weiter:

http://www.cups.org/doc-1.1/sam.html#4_2

Wie gesagt: Für Dinge, die einfach sind und schnell funktionieren
sollen, habe ich mich von CUPS verabschiedet. Die vom System bereits
bereitgestellten Funktionen sind oft einfacher zu administrieren und
arbeiten verläßlicher (auch nach einem Update), aber leider wird CUPS
ja mittlerweile von vielen Programmen zum Drucken _vorausgesetzt_,
was ich so nicht nachvollziehen kann, da "ich drucke was" ja nichts
anderes heißt (für das Programm) als "ich erzeuge Postscript und
schiebe das in die Systemeingabe des Druckerspoolers, die ist immer
da und heißt lp oder lpr". Dabei ist es egal, wer oder was lp stellt
und welche Programme dann dahinterstehen.

Wenn Du Erfolgt hattest, wirst Du unter

        # lpstat -a

den Drucker finden. Ob er dann auch druckt, und ob es das ist, was
Du Dir vorgestellt hast, sind Fragen für eine spätere Sitzung. :-)

-- 
Polytropon
Magdeburg, Germany
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Received on Thu 10 Jul 2014 - 10:52:45 CEST

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