Re: Spaß mit externer Festplatte

Am Montag, den 01.07.2013, 17:33 +0200 schrieb Oliver Fromme:
> Marc Santhoff wrote:
> > Oliver Fromme wrote:
> > > Dafür gibt es das Problem, dass nicht immer der Strom aus
> > > dem USB-Port ausreichend ist ... Da gibt es diverse Dinge
> > > zu beachten, damit das verlässlich klappt.
> >
> > Welche meinst Du genau?
> >
> > Ich weiß:
> > - die Kabel müssen spannungfrei liegen
> > - die Platte sollte einen festen Stand haben (Vibrationen oben auf dem
> > Rechnergehäuse waren hier mal für Kontaktprobleme verantwortlich. Ich
> > mutmaße, der Stecker hat sich verschoben)
> > - es muß ein USB3-Anschluß benutzt werden, um genug Strom einzuspeisen,
> > klar
> >
> > Ohne xhci geht sowieso nix und xhci ist relativ jung.
> >
> > Was fehlt in dieser AUfzählung noch?
>
> Die USB3-Stromversorgung von 900 mA ist nur dann garantiert,
> wenn *alle* beteiligten Komponenten USB3-kompatibel sind:
> das Device, das Kabel, der Host-Controller und das Betriebs-
> system. Sobald irgendeine Komponente davon nicht USB3-
> konform ist, geht es nicht. Zum Beispiel genügt es schon,
> wenn das OS aus irgendeinem Grund nur USB2 sprechen mag
> (kann schnell passieren, wenn z.B. aufgrund eines Wacklers
> am Kabel keine USB3-Negotiation zustande kommt), und schon
> darf man keine 900 mA mehr ziehen.

Das ist allerdings unangenehm, denn wenn man gucken kann, ob ehci oder
xhci die Platte bedient, ist es schon zu spät. Manchmal wohl Reboot bzw.
Reset eingeschlossen.

Ich weiß nicht, ob es immer hilft, aber wenn Platten als "USB2
kompatibel" vom Hersteller (nicht dem Verkäufer) beworben werden, müssen
sie das können. Ist da nicht sogar eine Forderung des USB 3-Standards?
Muß ich wohl wiklich mal drüberlesen ...

Schön finde ich, daß manche Platten per LED(-Farbe) signalisieren,
welcher Betrieb erkannt wird. Nützt im schlimmsten Fall natürlich auch
nichts, aber der Hersteller des externen Gehäuses hat sich zumindest mit
dem Thema befaßt.

> Es soll auch Laptops geben, die beharrlich an ihren USB3-
> Ports nur 500 mA liefern, egal was man anstellt. Mit sowas
> muss man also auch rechnen.

OK, das wäre dann aber ein echter Designfehler. Tja, aber wer würde
deswegen schon seinen Mobilrechner weggeben. Kommt bei mir
glücklicherweise nicht vor, Mobile werden per USB-Stöpsel mit Daten
beschickt und per LAN gesichert.

> Übrigens, es gibt 2,5-Zoll-Festplatten, die einen speziellen
> Jumper haben, der die Stromaufnahme auf 500 mA reduziert;
> dafür brauchen sie dann geringfügig länger beim Hochfahren.
> Diese Festplatten funktionieren dann auch einwandfrei mit
> USB2. Bei WD heißt der Jumper "RPS" (reduced power spinup).

Irgendwie müssen die Platten ja auch damit klarkommen, daß beide
Betriebsarten möglich sind. Ein intelligenter Controller könnte hier
umschalten, aber wenn es wirklich nur die Hochlaufzeit betrifft, ist das
überflüssig.

Ich hatte aber auch schon merkwürdige Effekte, z.B. mein letzter Rechner
wollte manchmal nach langer Laufzeit (etwa >5h) der angeschlossenen
USB3-Platte einfach einen Reset ausführen, ich habe nie rausgefunden
bzw. rausfinden können warum. Das war im ehci-Betrieb.

Neulich grade wollte ein als "clean" markiertes Dateisystem partout per
fsck behandelt werden, damit auch die letzten, scheinbar wirklich
fehlenden Blöcke in den Verwaltungsstrukturen als frei eingetragen
wurden. USB3. Der Rechner ist aber Update-reif.
Äußerte sich so, daß mount ewig dauerte und dann der Rechner in Panik
geriet. Nach dem zweiten Mal bin ich dann endlich aufgewacht und fsck
hat's behoben.

Insgesamt erinnert mich das stark an die Startprobleme mit USB2 und
ehci. Nur hier ist die Hardware im Spiel. Und die nächste Runde hat
begonnen, gerade fluten die 2 TB-Platten mit 2,5" den Markt. Wenn die
eine physische Scheibe mehr drehen, braucht de Motor mehr Strom ...

> Von den verbreiteten Y-Adaptern, die mehr Strom per USB
> liefern sollen, ist dringend abzuraten. In der c't war mal
> ein ausführlicher Artikel, der vor diesen Dingern gewarnt
> hat.
>
> Gruß
> Olli
>

-- 
Marc Santhoff <M.Santhoff(at)web.de>
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