Re: Spaß mit externer Festplatte

From: Marc Santhoff <M.Santhoff(at)web.de>
Date: Wed, 26 Jun 2013 14:59:54 +0200

Hallo Olli und der Rest der werten Leserschaft,

ich hoffe Du hattest Urlaub und bist gut erholt. ;)

Erstmal vorab: Ich habe ganz vergessen, Entwarnung zu geben. Es handelt
sich bei dem Gehäuse, das vor längerer Zeit schon angeschafft wurde und
rumlag, um eine Version mit Begrenzung der Plattengröße auf 2 TB.

Am Mittwoch, den 26.06.2013, 11:47 +0200 schrieb Oliver Fromme:
> Marc Santhoff wrote:
> > Ein externes Festpplattengehäuse, frisch mit einer 3 TB-Platte bestückt,
> > meldet sich am eSATA-Port garnicht - da fehlt bestimmt ein
> > Treiber^wKernelmodul, such' ich gleich -
>
> Eigentlich braucht man dafür nichts Spezielles. Wenn Deine
> internen SATA-Festplatten erkannt werden, dann sollte eine
> eSATA-Festplatte ebenso erkannt werden. Die Treiber sind
> dieselben.
>
> Ich habe mal aus dem Test-Fundus ein eSATA+USB-Kombigehäuse
> und eine 3TB-Festplatte gefischt. Per eSATA angestöpselt
> sieht das dann so aus (ada0 und ada1 sind intern):
>
> ada2 at ahcich3 bus 0 scbus3 target 0 lun 0
> ada2: <Hitachi HDS723030ALA640 MKAOA3B0> ATA-8 SATA 3.x device
> ada2: 300.000MB/s transfers (SATA 2.x, UDMA6, PIO 8192bytes)
> ada2: Command Queueing enabled
> ada2: 2861588MB (5860533168 512 byte sectors: 16H 63S/T 16383C)

Dazu habe ich keine endgültige Antwort. Mutmaßlich sind die Kabel zu
lang, intern ca. 50-60 cm und noch ein externes Kabel von etwa 1 m dazu,
kann das Problem sein. Gemeldet hat sich die Platte am eSATA-Port nicht
ein einziges mal.

> > aber lustig wird es als USB-Platte:
> >
> > umass0: <Bulk Only Interface> on usbus8
> > umass0: SCSI over Bulk-Only; quirks = 0x0000
> > umass0:3:0:-1: Attached to scbus3
> > da0 at umass-sim0 bus 0 scbus3 target 0 lun 0
> > da0: <Generic External 0200> Fixed Direct Access SCSI-4 device
> > da0: 40.000MB/s transfers
> > da0: 2097151MB (4294967295 512 byte sectors: 255H 63S/T 267349C)
> > da1 at umass-sim0 bus 0 scbus3 target 0 lun 1
> > da1: <Generic External\000\000\000\000LUN1 0200> Fixed Direct Access SCSI-4 device
> > da1: 40.000MB/s transfers
> > da1: 764436MB (1565565872 512 byte sectors: 255H 63S/T 97451C)
> >
> > Putzig, da werden gleich zwei Geräte angemeldet, eines mit 2 TB und eins
> > für den Rest. Oder so.
>
> Scheint so.
>
> > Ist das normal, kann USB 2 nur 2 TB große Platten?
>
> Nein, das ist nicht "normal", und USB (umass) unterstützt
> größere Platten. Obige Platte per USB angestöpselt ergibt
> Folgendes:
>
> ugen4.2: <JMicron> at usbus4
> umass0: <MSC Bulk-Only Transfer> on usbus4
> umass0: SCSI over Bulk-Only; quirks = 0x0100
> umass0:8:0:-1: Attached to scbus8
> da0 at umass-sim0 bus 0 scbus8 target 0 lun 0
> da0: <Hitachi HDS723030ALA640 > Fixed Direct Access SCSI-2 device
> da0: 40.000MB/s transfers
> da0: 2861588MB (5860533168 512 byte sectors: 255H 63S/T 364801C)
>
> Meine Vermutung ist, dass in Deinem Gehäuse ein "spezieller"
> Controller-Chip steckt, der sich besonders "schlau" verhält
> und die Festplatte virtuell aufteilt, damit Betriebssysteme,
> die mit mehr als 2 TB ein Problem haben, damit klarkommen.
>
> So ein "Feature" sollte aber eigentlich dokumentiert sein
> (in der Anleitung und/oder auf der Verpackung). Mit etwas
> Glück kann man es per Schalter oder Jumper ausschalten.
> Alternativ kann man die beiden virtuellen Platten OS-seitig
> wieder zusammenfügen, bei FreeBSD z.B. per gconcat(8), aber
> die Platte ist dann nicht mehr unbedingt zu anderen Systemen
> portabel.

S.o. tatsächlich scheint der Chip für die SATA-USB-Bridge intelligenter
zu sein, als angenommen. Es handelt sich dabei um folgendes Modell:

"SunplusIT SATALINK SPIF301-HL237"

Eine andere Version davon (237 statt 301 iirc) wird als OEM-Sil-Chip
erkannt, weiß nichts weiter ...

Ich habe auch nicht versucht, die Platte zu partitionieren und ein
Dateisystem draufzuschreiben, da gibt es nämlich noch mehr Probleme ...

> Ich persönlich würde das Gehäuse gegen ein anderes Modell
> umtauschen. Ich habe z.B. gute Erfahrungen gemacht mit der
> "Icy Box IB-319StUS2-B" von RaidSonic; das ist ein externes
> Gehäuse für 3,5-Zoll-Festplatten mit eSATA-II (3 Gbps) und
> USB2. Ich verwende meistens aber nur den eSATA-Anschluss;
> den USB-Port nehme ich nur als Notnagel, wenn ich die Platte
> mal aus irgendeinem Grund nicht per eSATA anschließen kann.

[Hier ein Fantec-Gehäuse, schöne Alukonstruktion *mit* Netzschalter,
gibt es mittlerweile auch als eSATA + USB3-Version]

Das wollte ich, tue ich aber nicht. Ich weiß nicht, ob es an meinem
Mainboard, dem Netzteil oder an Erdstrahlen liegt, aber ich habe mit
diesem Teil sehr derbe Masseprobleme. Sobald ich die Spannungsversorgung
eingesteckt habe - der Ausschalter nützt hier nichts - und die
Datenverbindung stecke oder löse, chleutert es meinen Rechner tu Poden.

Das äußert sich in wegbleiben von Tastatur und Maus oder auch schonmal
so, daß der Monitor sich gleich ausschaltet. Ähnliches erlebe ich mit
einer externen USB2-Platte, iirc aber nicht so dramatisch. Also: Ich
möchte lieber kein externes Gehäuse mehr benutzen, wenn es ein eigenes
NT mitbringt.

Deswegen bleibe ich bei bekannten Risiken und Nebenwirkungen (in der
Hoffnung auf FreeBSDs Weiterentwicklung) bei USB3-Platten im
2,5"-Format. Die sind "Bus Powered" und können keine Masseprobleme
machen. Außerdem entdeckte ich im Zusammenhang mit der Fehlersuche, daß
man mittlerweile 2 TB große Platten in dem Format bekommt und der
Anschaffungswiderstand mit 120 kleinen, flachen Steinen durchaus zu
verschmerzen ist.

Die 3 TB-Platte wird entweder veräußert oder in ein billiges NAS gebaut,
daß ich bei Bedarf aktiviere.

> Nach meiner Erfahrung ist eSATA sehr verlässlich und sehr
> performant (praktisch nicht von einer internen SATA-Platte
> zu unterscheiden). Auch SMART funktioniert hier vollständig,
> was bei USB oft nur einen Teil der Informationen liefert,
> wenn überhaupt. Das einzige, wo man aufpassen muss, ist,
> dass die eSATA-Stecker manchmal etwas locker sitzen und
> den Kontakt verlieren bzw. ganz herausrutschen können, wenn
> man mit der Platte hantiert.

Kann ich nicht bestätigen oder verneinen. ;)

Aber das Steckerproblem deutete sich an, die Rastnasen des eSATA-Kabels
sind nach zweimal stecken schon plattgebogen.

USB 3 ist da aber nicht besser, leicht seitlicher Zug auf den
Host-Stecker ist mitunterer ausreichend für Kontaktverslust. Die Stecker
am Laufwerk selbst halten sich hier wacker.

Wenn sowas wirklich über die Zeit ein ernstes Problem wird, habe ich
wenig Hemmungen die Stecker auszutauschen, am besten gegen etwas mit
Schraubgewinde oder anständiger Verriegelung - etwa Ethernet-Stecker für
industrielle Rechner oder so.

> Außerdem kann es passieren, dass FreeBSD versucht, die Fest-
> platte per SATA-III (6 Gbps) anzusprechen, wenn die Platte
> und der Controller es unterstützen, das Gehäuse aber nicht.
> Das führt dann zu Fehlermeldungen. In solchen Fällen muss
> man den Port manuell auf SATA-II oder SATA-I (je nachdem,
> was das externe Gehäuse unterstützt) zwingen. Das geht per
> /boot/loader.conf. Um z.B. die Channel ahcich4 und ahcich5
> (siehe dmesg) auf SATA-II zu zwingen:
>
> hint.ahcich.4.sata_rev=2
> hint.ahcich.5.sata_rev=2

Früher[tm] war es mal so, daß sich die technisch beste Lösung
durchsetzte ... das ist aber schon ca. 40 Jahre vorbei. [träum..]

Danke und fröhliche Grüße,
Marc

-- 
Marc Santhoff <M.Santhoff(at)web.de>
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Received on Wed 26 Jun 2013 - 15:01:18 CEST

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