Re: CUPS - auf einmal druckts nicht mehr

From: Polytropon <freebsd(at)edvax.de>
Date: Tue, 4 Dec 2012 14:42:54 +0100

On Tue, 4 Dec 2012 14:22:54 +0100 (CET), Oliver Fromme wrote:
> Polytropon <freebsd(at)edvax.de> wrote:
> > On Tue, 04 Dec 2012 08:00:23 +0100, Heino Tiedemann wrote:
> > > Ich verstehe kein Wort.
> >
> > Oh Wunder oh Freude, die schönsten Fehlermeldungen. :-)
> >
> > Ich vermute, das soll heißen: "The printer is paused. Resume
> > toe printer to continue printing", aber das wäre ja zu
> > offensichtlich, also "failed". Ja nee, wehß isch gleisch
> > bescheid, wadda lous is! :-)
>
> Tja, das ist die Windowsifizierung, die im Linux-Lager (von
> dort stammt ja CUPS) leider auch immer mehr um sich greift:
> Es wird in zunehmendem Maße vermieden, den Benutzer mit
> "technischen" Fehlermeldungen zu belästigen. Denn erstens
> sind das für den doofen User ohnehin nur bömische Dörfer,
> und zweitens könnten solche Fehlermeldungen ja den Eindruck
> erwecken, das Problem könnte durch einen Bug in der Software
> hervorgerufen worden sein. Nein, wie abwegig.

Die Lösung auf dem silbernen Tablett zu bieten ist ja sicher
zu viel verlangt, aber irgendwo "entsteht" bei Fehlern ja eine
Fehlermeldung, die man dann mittels fprintf(stderr, ...) oder
perror() o. dgl. "weiterreichen" könnte. Meiner Ansicht nach
sind gerade aussagekräftige Meldungen, die helfen, den Fehler
beim Namen zu nennen, ein Zeichen von _guter_ Software, selbst
wenn diese Bugs enthält (was sich nunmal nicht vermeiden
läßt).

Schön war mal etwas, das ich in einem Computerkassenprogramm
gefunden hatte. Da wurden per switch() erstmal einige Fehler-
arten abgehandelt, und dann schließlich die "Ansonsten-Regel":

        default:
                fprintf(stderr, "Datei nicht gefunden.\n");
                abort();

So sind's halt, die teuren Profi-Programme. :-)

Apropos Windowsifizierung: Laut meines letzten Versuches
(schon ein paar Jahre her) ist es mit dem Web-CUPS-Admin-Dings
mit Auto-erkenn- und Alles-von-allein-mach-und-einstell-Magie
nicht möglich, einen Paralleldrucker zu installieren, der im
Moment am System _nicht_ angeschlossen ist. Toll. Mit einem
Eintrag in /etc/printcap ging's dann aber sofort. :-)

> Stattdessen werden also nichtssagende Wischiwaschi-Meldungen
> angezeigt.

Wenn es wenigstens eine Referenz dafür geben würde. Unter
Mainframe-Systemen gibt es häufig für Meldungen nur eine
Nummer und einen Kurztext, aber über die Nummer kann man
Grund und Behebungsmaßnahme nachlesen.

> Der doofe User wird schon die Lösung in irgend-
> einer FAQ finden, oder jemanden fragen, der sich mit sowas
> auskennt (d.h. der beispielsweise weiß, wo geheimnisvolle
> Log-Dateien zu finden sind, und der mystische Shell-Kommandos
> eingeben kann).

Sowas kennt keiner, das braucht man auch gar nicht. Man
macht einen Reboot. Bleibt das ohne Wirkung, wird halt
alles neu installiert. :-)

> Oder halt einfach die Standardmaßnahmen
> versuchen. ("Have you tried turning it off and on again?")

Die Standardmaßnahme im Zusammenhang mit der (leider) unter
Linux oft anzutreffenden Dokumentationseinstellung: Fehler-
meldung in google eingeben und hoffen, daß (a) jemand diese
Meldung schon hatte und (b) ihr abhelfen konnte. Leider ist
man hier auf Suchmaschinen angewiesen, da aufgrund der hohen
Fragmentierung die Dokumentation über verschiedene Distributions-
und Projektseiten, Wikis, Benutzerseiten, Blogs und Diskussions-
foren verstreuselt ist...

> > Inwieweit die Zahnräder von CUPS ineinander und in andere
> > Systembestandteile greifen - die Mühe, das verstehen zu
> > wollen, habe ich mir nie gemacht, da ich es eigentlich
> > nicht brauche (Laserjet kann PS und PCL), nur haben einige
> > Programme es offenbar "fest eingebacken", so daß man "nur"
> > mit dem System-LPD aus diesen irgendwie nicht drucken kann.
>
> Ich habe es bisher erfolgreich geschafft, CUPS nicht zu
> benutzen. Es ist zwar installiert, aber nur, weil irgend-
> welche Ports partout nicht davon abzubringen waren, es als
> Dependency zu installieren. Aber benutzen tue ich es nicht;
> zum Glück können alle Programme, die ich verwende, PDF oder
> PostScript erzeugen. Opera und der Acrobat-Reader z.B.
> rufen sogar lpr(1) direkt auf und schaufeln da PostScript
> rein.

Wirklich? Bei mir was Opera genau der Auslöser, da bei
installiertem System-LPD _kein_ Drucker im ^P-Dialog
angezeigt wurde.

Bei Gimp war die Abhängigkeit zum Installieren und die
Meldung "cannot connect to server" beim Aufruf des
Druck-Dialogs zwar nervig, aber gedruckt hat's trotzdem.

Aber mittlerweile gibt's ja beim Drucken dieselbe "tolle"
Fragmentierung: lpr, CUPS, Gutenprint, Foomatic, ... und
das verfolgt einen selbst dann, wenn man einen Drucker hat,
der schön den PS- und PCL-Sprachstandard unterstützt.

> Und wenn ein Programm unfähig ist, das zu tun, dann
> speichere ich es halt in eine Datei und rufe lpr(1) selbst
> auf.

Warum sollte ein Program beim Drucken unfähig sein, PS
zu generieren? Das ist doch _das_ Standardformat für
Druckerausgaben schlechthin.

> Und für ASCII-Texte gibt es diverse kleine Tools, wie
> etwa a2ps.

Auch hier etwas, wo CUPS versagt hat: Textdruck.
"lpr deutschtext.txt" mit Umlauten - beim ersten Umlaut
bricht die Druckausgabe ab. Mit den "primitiven Lösungen"
(z. B. apsfilter) hatte ich solchen Ärger nie...

-- 
Polytropon
Magdeburg, Germany
Happy FreeBSD user since 4.0
Andra moi ennepe, Mousa, ...
To Unsubscribe: send mail to majordomo(at)de.FreeBSD.org
with "unsubscribe de-bsd-questions" in the body of the message
Received on Tue 04 Dec 2012 - 14:43:01 CET

search this site