Re: Version 9.x

From: Peter Ross <Peter.Ross(at)alumni.tu-berlin.de>
Date: Thu, 15 Nov 2012 12:27:51 +1100 (EST)

On Wed, 14 Nov 2012, Oliver Fromme wrote:

> Peter Ross wrote:
> > Ich frage mich, ob man sozusagen einen "ZFS-Server" auf einer
> > Einsteckkarte bauen könnte, die dann je Betriebssystem einen Treiber
> > anbietet, der die VFS-Operationen "durchreicht", sowie eine Schnittstelle
> > für die zpool/zfs-Kommandos, die dann von den entsprechenden Userlandtools
> > des Betriebsystems angesprochen werden.
> >
> > Dann braucht sich "der Rechner" um all den Kram nicht mehr kümmern..
>
> Interessante Idee. Aber ich glaube, das würde in der
> Praxis schwierig werden, da die Dateisystem-Treiber eng
> mit dem VM-System, Buffer-Cache usw. verzahnt sind.
> Das kann man nicht so ohne weiteres separieren und in
> eine Steckkarte verpflanzen.

Naja, gerade da sieht es bei ZFS ja ein wenig "mau" aus.

Die ZFS-Speicherverwaltung scheint mir doch recht "autonom" zu erfolgen,
wie Erfahrung und Anzeichen aus dem Userland zeigen.

Beispiel: Auf einer 16GB RAM-Maschine,

real memory = 17179869184 (16384 MB)
avail memory = 16515489792 (15750 MB)

mit 8 GB als ARC reserviert(vfs.zfs.arc_max=8589934592) zeigt vmstat 7007M
verfügbaren Speicher an.

Die Maschinen sind tatsächlich weniger ausrechenbar.

Beispiel: eine "kleine Maschine" hat 4GB RAM (der ich deshalb kein ARC
reserviert habe, in der Hoffnung, das OS macht schon "das Beste" draus).
Auf ihr liefen ein paar "kleine" Dienste (einen "Adminmail-Server" für
Systemnachrichten, ein von zwei Leuten aktiv benutztes Wiki, ein
Syslogserver, DNS-Server etc.)

Dann ist da ein Mailrelay, welches Firmenmail "nach draußen" sendet.

Läuft alles prima, und "anderswo" war ein squid, ein Proxyserver, den ich
aus Plattenplatzgründen umziehen lassen mußte. Also, drauf da.

Es sind immer noch 600MB Speicher frei.

Und dann kommt ein paar Tage später ein "Beschuß" von Mails (Marketing
versendet "Halb-Spam"), und der Upstream-Provider begrenzt den "Abfluß"
der ausgehenden Mails.

Läuft über Nacht, und ist eigentlich kein Problem (hatte ich vorher auch)
.. Mit dem squid aber doch - die Maschine wird fast unbenutzbar langsam.

Ein solches Verhalten hatte ich bei UFS-Maschinen nie..und ich habe
Schwierigkeiten, daß vorherzusehen.

Wenn ich vorher aber Speicher reserviere und an den 20%
ZFS-Plattenplatz-Overhead denke, kann ich damit ordentlich arbeiten.

Das kann denn auch eine Steckkarte sein, und ich brauche mich darum nicht
zu kümmern:-)

So ähnlich ist es ja mit Grafikkarten - es geht auch mit "built-in" und
geteiltem Speicher, aber besser geht es schon mit einer Graphikkarte mit
1 GB Speicher drauf. Und halt 'ner "GPU".

Und ein RAID-Controller ist soviel anders auch nicht aufgebaut, hat einen
Controller, hat Speicher (und Batterie-Backup:-)

> Davon abgesehen glaube ich nicht, dass es einen nennens-
> werten Markt für so etwas gäbe. FreeBSD hat ZFS ja bereits
> "built-in", und für Linux gibt's das auch. Damit sind die
> beiden größten Open-Source-Systeme bereits abgedeckt.
> Dass Windows-User in der breiten Masse auf ZFS scharf sind,
> glaube ich auch eher nicht.

Naja, RAID-Controller verkaufen sich auch, und man braucht da auch 'nen
Treiber.

Im Moment ist es ja so, daß ich die RAID-Funktionalität von Servern
"schlafen lege", da mein OS die Funktionen übernimmt. Stattdessen könnte
halt der RAID-Controller intelligent genug sein..

> Und wenn ZFS bereits vom Betriebssystem unterstützt wird
> (FreeBSD, Linux, *Solaris), warum sollte man es dann noch
> auf einer Steckkarten haben wollen, für die man bezahlen
> muss (vermutlich nicht wenig), und deren Firmware i.allg.
> nicht so einfach zu aktualisieren ist wie ein OS-Treiber?

Wie wärs, wenn es ein in "Firmware gegossenes" FreeBSD wäre? Das ist Open
Source:-)

Und es wäre ein Treiber weniger, um den man sich Sorgen machen müßte. Bis
jetzt ist ja jede neuer Hardware mit der bangen Frage versehen: Läuft
das auch mit FreeBSD?

Der "OS-Stub" auf der "Haupt-OS"-Seite ändert sich ja sicherlich nicht
sehr - VFS ist stabil, und die zpool/zfs-Kommandos auch.

Ich frage mich, ob

http://sbc.winsystems.com/products/EBC-C384-D.cfm

zum Spielen einlädt - und wieviel es kostet.. (kann keine Information dazu
finden)

Ich vermute, der beste "Connector" zum "Hauptrechner" ist Ethernet, und
dann müßte man nur ein Protokoll haben, welches die VFS-API und
ZFS-Kommandos in IP-Pakete verpackt, und einen Stub auf der Hostseite, um
die zu generieren, und einen entsprechenden "Entpacker" auf der
Platinenseite..

Naja, und dann bin ich ja eigentlich auch fast schon bei FreeNAS -
vielleicht ist das doch alles eine Schnapsidee;-)

Es grüßt
Peter

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Received on Thu 15 Nov 2012 - 02:28:15 CET

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