Re: X11 Radeon: one size fits all?

From: Polytropon <freebsd(at)edvax.de>
Date: Tue, 25 Sep 2012 19:53:09 +0200

On Tue, 25 Sep 2012 18:52:28 +0200 (CEST), Oliver Fromme wrote:
> Irgendwann in der Zukunft hat vielleicht jede Taste einer
> Tastatur ihre eigene IP(v6)-Adresse. Und dann wirst Du
> tatsächlich die Tasten austauschen können, wie Du willst,
> denn jede Taste übermittelt ihren korrekten Wert selbst.
>
> Aber das ist momentan noch Zukunftsmusik.

Momentan - aber da es hier erwähnt wurde, bin ich mir
sicher, daß just in diesem Moment eine amerikanische
Firma diese Idee patentieren wird, und nächstes Jahr
gibt's das dann zu kaufen. Das "Internet der Dinge"
eröffnet da viele interessante Möglichkeiten. :-)

> > Nur im Gegensatz zu "moderner" Consumer-Technik wird mich
> > diese Tastatur wohl überleben - soviel zum Begriff
> > "historisch". :-)
>
> Das eine hat mit dem anderen ja nichts zu tun.

Glücklicherweise nicht.

> Dinge können
> "historisch" sein und trotzdem noch funktionieren. Ob sie
> heutige Anforderungen erfüllen und mit heutigen Systemen
> kompatibel sind, steht auf einem anderen Blatt.

Klar, das muß man selbst entscheiden. Ich bin zumindest
nicht der einzige, der auf die Model-M-Eingabe schwört,
und daß es noch genug "Verrückte" gibt, zeigt sich auch
darin, daß _neue_ Tastaturen mit diesem "altbackenen"
Mechanismus noch heute (!) produziert und vertrieben werden.

> PS/2-Ports
> an Notebooks und PCs gibt es immer weniger. Gut, es gibt
> PS/2-zu-USB-Adater, aber das ist auch nicht gerade elegant.

Och, es ist ja noch viel schlimmer: 5pol. DIN auf 6pol. Mini-DIN
(PS/2) auf USB. Und später, wenn es USB nicht mehr gibt, dann
weiter auf den Nachfolgestandard. :-)

> Ich habe auch noch eine alte IBM-PS/2-Tastatur, die rund 20
> Jahre alt ist. Im Prinzip funktioniert die auch noch, aber
> die ist inzwischen so dreckig, dass ich sie eigentlich nicht
> mehr benutzen mag. Und zwei Stunden für eine Vollreinigung
> mag ich auch eher nicht investieren.

Der Knackpunkt ist: Diese _kannst_ Du noch reinigen. Die
Zerlegung ist recht simpel, einzig der 5,5mm-Steckschlüssel
(Verschraubung Unterseite) ist im Kfz-Fachhandel zu beziehen.
Der Rest ist trivial.

"Moderne" Tastaturen sind Wegwerfartikel. Man kann und soll
sie nicht reinigen. Nicht mal im Geschirrspüler. :-)

> Tastaturen und Mäuse
> sind keine Wertanlagen, sondern Dinge, die man stundenlang
> mit den Händen anfasst, und allein schon aus hygienischen
> Gründen würde ich alle paar Jahre mal eine neue kaufen.

Wem seine Eingabegerät am Herzen liegen, der ist jedoch auch
gern bereit, sie mal zu reinigen. Selbst meine "olle" Sun-
Tastatur habe ich mal zerlegt und geputzt, auch das war recht
einfach, und: Es hat sich gelohnt! Die Maus hat bereits eine
"gelbe Seite" (weil die Sonne den Weichmacher aus der Plaste
hervorlockt), aber auch das stört mich nicht - denn die
ALTERNATIVE, "modernen" Comsumer-Müll benutzen zu müssen,
schreckt mich mehr ab als die Zeit, die man braucht, die
Technik zu säubern. Aber hier ist sicher Gewohnheit der
Schlüssel. Wenn man es gewohnt ist, daß bestimmte Sachen in
einer exakt definierten Weise funktionieren, und die eigene
Produktivität daran hängt, dann lernt man, es zu schätzen und
zu bewahren. Ist halt alles eine Kosten-Nutzen-Abwägung. :-)

> > Bei meiner Sun-Tastatur ist das offenbar aber nicht der Fall.
> > Sie hat das DE-Layout, wird aber als EN-Layout "erkannt" (also
> > nicht erkannt).
>
> Dann hat Sun da gepfuscht. Das USB-HID-Protokoll enthält
> eine Country-ID im Class-Descriptor.

Unter FreeBSD 5 lautete die Identifikation noch:

ukbd0: Sun Microsystems Type 6 USB keyboard, rev 1.00/1.02, addr 3, iclass 3/1
ums0: Sun Microsystems Type 6 USB mouse, rev 1.00/1.02, addr 2, iclass 3/1

Und nun:

ukbd0: <vendor 0x0430 Sun USB Keyboard, class 0/0, rev 2.00/1.05, addr 5> on usbus1
ums0: <vendor 0x0430 product 0x0100, class 0/0, rev 1.00/1.02, addr 6> on usbus1

Dabei stehen in der usbdevs-Datendatei immernoch dieselben
Daten drin... aber ich nehme an, Dienste wie HAL haben da
ihre eigenen Interpretationen, um dem X-System mitzuteilen,
welche Sprachvariante präsent ist.

Kann natürlich auch sein, daß sich der Hersteller (hier: Sun,
später auch: Oracle) wenig um die Protokolle schert, die es
zu befolgen gilt. Ich weiß jedenfalls, daß das bei der Apple-
Tastatur unproblematisch war - da ging es (die ältere, weiße
durchsichtige, mit Kabel).

> Oder hast Du vielleicht wieder die Tastenkappen vertauscht?
> ;-)

Nein, ich habe beim Saubermachen die Bits im ROM umsortiert, weil
ich finde, daß die buchstabetisch geordnet sein sollten, daher
die Verwirrung. :-)

-- 
Polytropon
Magdeburg, Germany
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Received on Tue 25 Sep 2012 - 19:53:18 CEST

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