Um noch ein paar weitere Punkte in die Waagschale zu werfen:
- Grundsätzlich erfordert *jede* Art von Dienstleistung ein
gewisses Vertrauen. Das ist in dieser Branche natürlich
ganz besonders der Fall. Daher werden solche Firmen sich
auch besonders bemühen, das Vertrauen aufzubauen und
nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Anderenfalls
könnten sie sich nicht lange am Markt halten.
- Diese Firma (Deutsche Aktenvernichtung GmbH) gibt es seit
ca. 20 Jahren. Es handelt sich um einen TÜV-zertifizierten
Entsorgungsfachbetrieb mit deutschlandweiten Stützpunkten.
Es ist durchaus keine kleine, unbekannte "Klitsche".
- Wenn auch nur der Verdacht aufkäme, sie würden Schindluder
mit den anvertrauten Datenträgern treiben, könnten sie
gleich zum Amtsgericht gehen und Konkurs anmelden, ganz
zu schweigen von Anzeigen wegen Verstoßes gegen das BDSG,
Schadenersatzklagen usw. Ich halte es für abwegig, dass
eine renommierte, etablierte Firma so etwas in Kauf nähme.
Nicht umsonst beschäftigen sie vereidigte Mitarbeiter,
überwachen die Vernichtungsvorgänge per Video und
dokumentieren es mit Vernichtungszertifikaten.
- Mit Andeutungen, dass es bei dem billigen Preis nicht mit
rechten Dingen zugehen könne, sollte man *sehr* vorsichtig
sein. Mit sowas kann man sich sehr schnell eine Klage
wegen Geschäftsschädigung einhandeln.
Polytropon <freebsd(at)edvax.de> wrote:
> On Mon, 17 Sep 2012 17:40:17 +0200, Markus wrote:
> > [...]
> > Wie immer schlechte Laune, hm? :)
>
> Die kriege _ich_, wenn ich Leute sehe, die Festplatten wegfeuern,
> die man nach ordnungsgemäßer Löschung durchaus noch für was
> Sinnvolles hätte nutzen können - hey, der Kram ist teuer! :-)
Aus Sicht von Privatanwendern hast Du vielleicht recht.
Es geht hier aber eher um gewerbliche Nutzung und um
kritische Geschäftsdaten, die existenzbedrohend sein
können, wenn sie in die falschen Hände geraten.
Der entscheidende Punkt ist, dass es praktisch unmöglich
ist, eine Festplatte mit solchen Daten "ordnungsgemäß"
zu löschen, ohne sie dabei zu zerstören. Und wenn Du
sie tausendmal überschreibst, es bleiben immer Daten
zurück, auf die das Betriebssystem keinen Einfluss hat,
beispielsweise in Sektoren, die von der Firmware weg-
gemappt wurden. Unter Umständen können auch Daten aus
den Cache-Chips rekonstruiert werden. Und bei modernen
Hybrid-Festplatten mit integriertem Flash-Speicher wird
es noch komplizierter.
Langer Rede kurzer Sinn: Bei Festplatten mit kritischen
Geschäftsdaten führt kein Weg an einer physikalischen
Vernichtung vorbei, gleichgültig ob man das selbst
übernimmt (in diesem Thread wurden ja einige praktikable
Methoden genannt) oder einem Dienstleister überlässt.
Gruß
Olli
-- Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co. KG, Marktplatz 29, 85567 Grafing b. M. Handelsregister: Registergericht Muenchen, HRA 74606, Geschäftsfuehrung: secnetix Verwaltungsgesellsch. mbH, Handelsregister: Registergericht Mün- chen, HRB 125758, Geschäftsführer: Maik Bachmann, Olaf Erb, Ralf Gebhart FreeBSD-Dienstleistungen, -Produkte und mehr: http://www.secnetix.de/bsd "Share your knowledge. It is a way to achieve immortality." -- The Dalai Lama To Unsubscribe: send mail to majordomo(at)de.FreeBSD.org with "unsubscribe de-bsd-questions" in the body of the messageReceived on Tue 18 Sep 2012 - 15:37:02 CEST