Re: Canon EOS Kamera - wie bilder übertragen?

From: Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de>
Date: Tue, 17 Jan 2012 10:46:56 +0100 (CET)

Polytropon <freebsd(at)edvax.de> wrote:
> On Mon, 16 Jan 2012 19:23:43 +0100 (CET), Oliver Fromme wrote:
> > Also, ich weiß bei jedem meiner Geräte, was für eine Art
> > Speicherkarte da rein muss. In der Regel muss ich sowieso
> > für das Gerät erstmal eine passende Karte kaufen, um es
> > überhaupt benutzen zu können, weil ihm entweder keine Karte
> > beilag oder die beigelegte Karte zu klein ist.
>
> Das scheint dann eher für Profi-Geräte zu gelten.
> Im Consumer-Bereich sind meist gleich Karten drin,
> obwohl... zu klein... ja, das könnte hinkommen.

Ist nach meiner Erfahrung sowohl bei Profi- als auch bei
Consumer-Geräten häufig der Fall. Das scheint zumindest
der allgemeine Trend zu sein, es mag natürlich immer mal
auch Ausnahmen geben.

> Einerseits soll der Kunde ja gleich losknipsen
> können ("positives Produktgefühl"), dann soll er
> aber auch im Anschluß eine neue Speicherkarte
> kaufen ("Verbrauchskontinuität").

Der Hauptgrund sind vermutlich ganz einfach die Margen bzw.
der Konkurrenzdruck beim Preis. Insbesondere im Consumer-
Segment ist der Markt stark umkämpft und der Spielraum bei
der Preiskalkulation entsprechend eng. Da macht es schon
einen Unterschied, wie groß die beigelegte Speicherkarte
ist. Viele Hersteller gehen wohl davon aus, dass sich der
Kunde ohnehin eine Speicherkarte dazukauft, die seinen
Anforderungen entspricht. Es gibt auch Kameras, die einen
kleinen internen Speicher fest eingebaut haben, der gerade
mal eine handvoll Fotos fasst, und folgerichtig werden
diese Modelle dann ganz ohne Speicherkarte ausgeliefert.

> Mittlerweile
> gibt's das sogar schon bei Laserdruckern, wo
> halbvolle Tonerkartuschen drin sind...

Bei (Consumer-)Tintendruckern ist das schon seit geraumer
Zeit Standard (aber auch hier gibt es löbliche Ausnahmen).
Da wird ja teilweise der ganze Drucker zu einem Preis
angeboten, der unter dem eines Komplettsatzes Originaltinte
liegt -- wie können da zu 100% gefüllte Patronen enthalten
sein? Natürlich sind die auch nur halbvoll. Dass die
Hersteller fast ausschließlich an den Verbrauchsmaterialien
verdienen, ist kein Geheimnis. Das ist auch der Grund,
warum sie versuchen, ihre Patronen mit diversen, teilweise
absurd anmutenden Verfahren zu schützen, die sie dann auch
verbissen verteidigen. Ich finde das Ganze pervers.

> > Naja, das ist heutzutage nicht mehr unbedingt so. Neuere
> > Profi-Modelle gibt es auch mit SDHC- bzw. SDXC-Slot. Die
> > Tage von CF sind gezählt, zumindest bei Kameras, aber auch
> > in anderen Bereichen ist ein Ablösung von CF durch andere
> > Bauformen (nicht unbedingt SD*) abzusehen.
>
> Ja, Pico-SDUXD, die sind dann schon lungengängig, bei einer
> Kapazität von 2 TB und steigend. :-)

Nun übertreib mal nicht. :-)

Die neuen SDXC-Karten sind genauso groß wie die "normalen"
SD-Karten und sogar wie die guten alten MMC-Karten von vor
15 Jahren. SDXC (a.k.a. SD Version 3.0) erlaubt in erster
Linie größere Kapazitäten (in der Tat bis 2 TB) und höhere
Geschwindigkeitsklassen.

Auch die Mini- und Micro-SD-Karten haben durchaus ihre
Daseinsberechtigung. Gerade in sehr kleinen Geräten wie
etwa Handys, mp3-Sticks u.ä. kommt es auf jeden Millimeter
an, den man einsparen kann. Aus genau dem gleichen Grund
gibt es ja auch Micro-SIM-Karten bei bestimmten Handys.
Typischerweise verbleiben diese Karten im Gerät und werden
höchstens dann mal gewechselt, wenn man einen größere
Kapazität benötigt (SD) oder den Anbieter wechselt (SIM);
insofern ist die Winzigkeit kein ernsthaftes Problem.
Die Micro-SDHC, die mein Nexus-One beherbergt, habe ich
einmal reingesteckt und dann nie wieder angerührt.

> Den CF-Formfaktor vermisse ich, kommt mir aber bei "managed
> devices" (Router & so Zeux) auch immer seltener in die Hand.
> Was auch immer die Nachfolge von SD antreten wird, es wird
> technisch besser sein, von der Handhabung aber bestimmt
> schlechter. Die Größe "Keks" war eigentlich gut, finde ich.

Für die anwenderseitige Haptik mag die Größe gut gewesen
sein, aber für die Hersteller ist es halt eine Kostenfrage.
Und man muss sich fragen: Wie häufig muss ich mit so einer
Karte tatsächlich herumhantieren, dass die Größe eine
bedeutende Rolle spielt? Laufe ich ständig mit einem
Säckchen voll Speicherkarten durch die Gegend? Wenn man
tatsächlich ständig am Kartenwechseln ist, denke ich, dass
man irgendetwas falsch macht. Dann sollte man sich fragen,
ob man seine Arbeitsabläufe nicht besser gestalten kann.

Ich persönliche habe durchaus viele Geräte, die Flash-Karten
enthalten (durchaus auch noch CF, obgleich das nur "Legacy"
ist; bei Neuanschaffungen wäre es wohl kein CF mehr), aber
wechseln muss ich nur äußerst selten. Eigentlich nur dann,
wenn ich Fotos von meiner Kamera herunterladen, indem ich
die SDHC-Karte in einen Lese-Stick stecke, aber das kommt
im Schnitt vielleicht einmal im Monat vor und dauert ein
paar Sekunden, ist also nicht so relevant.

> > Bei meinem Notebook ist er direkt mit dem internen PCI-Bus
> > des Mainboards verbunden und wird per sdhci(4) und mmc(4)
> > angesprochen. Es mag aber auch Fälle geben, wo solche
> > Slots intern per USB angebunden sind.
>
> Woran erkennt man bei visueller Inspektion, welche
> Anbindung vorliegt? Oder kann man das aus dmesg schon
> zweifelsfrei herauslesen?

Das sollte dmesg verraten, oder auch pciconf(8).

> umass0: <Generic Flash Card Reader, class 0/0, rev 2.00/4.55, addr 2> on usbus4
> (probe0:umass-sim0:0:0:1): TEST UNIT READY. CDB: 0 20 0 0 0 0

»umass0 [...] on usbus4«, eindeutiger geht's doch nicht.

> > Jein. "Normalerweise" funktionieren die, wie Du schon
> > sagst, als USB-Mass-Storage unter FreeBSD. Zuweilen hat
> > es aber der Hersteller nicht ganz genau genommen mit der
> > USB-Spezifikation, so dass ein "Quirk" notwendig ist.
> > Es wird auch von Fällen berichtet, wo so ein Kartenleser
> > überhaupt nicht zur Zusammenarbeit zu bewegen war.
>
> Och, das ist nicht immer mit dem Preisschild in
> Verbindung zu bringen. Manchmal hat man auch Glück,
> daß der billigste Billig-Brakel auf Anhieb funktioniert.
> Mein erster SD-Karten-Leser war ein kaputter MP3-Player
> mit SD-Slot, mit dem ich nie Probleme hatte.

Ja, Du hast recht, der Preis ist nicht unbedingt ein Indiz.
Siehe mein Beispiel mit dem Billig-Kartenleser von Aldi,
der bei mir jahrelang seinen Dienst tat.

> Und das ist auch eine gute Idee, mal wieder den blauen
> hama-Kartenleser vorzukramen, der unter FreeBSD 7 nicht
> laufen wollte. Vielleicht will er ja jetzt, manchmal
> entwickelt sich das ja noch. :-)

Einen Versuch ist es wert. Es gibt ja seit FreeBSD-8 den
neuen USB-Stack mit einem verbesserten Quirks-Framework.
Vielleicht solltest Du auch gleich auf stable/9 gehen.
Falls es immer noch nicht geht, könntest Du Dich mal mit
einer genauen Problembeschreibung an die usb-Liste wenden;
vielleicht muss da nur ein weiterer Quirk reingezimmert
werden.

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co. KG, Marktplatz 29, 85567 Grafing b. M.
Handelsregister: Registergericht Muenchen, HRA 74606,  Geschäftsfuehrung:
secnetix Verwaltungsgesellsch. mbH, Handelsregister: Registergericht Mün-
chen, HRB 125758,  Geschäftsführer: Maik Bachmann, Olaf Erb, Ralf Gebhart
FreeBSD-Dienstleistungen, -Produkte und mehr:  http://www.secnetix.de/bsd
I suggested holding a "Python Object Oriented Programming Seminar",
but the acronym was unpopular.
        -- Joseph Strout
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Received on Tue 17 Jan 2012 - 10:47:18 CET

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