Re: Verständnisfrage zu top

From: Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de>
Date: Sun, 9 Jan 2011 14:18:45 +0100 (CET)

Marc Santhoff wrote:
> Ich denke da z.B. an Musik, wenn man gerade sowieso bedudelt werden
> möchte geht halt die zweite Platte nicht aus. Ist aber für mich nicht
> wirklich interessant, ich benutze einen Kopfhörer. Das sind schon große
> Mengen Bytes, die nicht permanent verfügbar sein müssen. Oder auch an
> ISO-Images, die selten benötigt werden, PDF-Bücher, usw.

Solche Dinge habe ich gar nicht auf meiner Workstation,
sondern auf meinem Server (der besagte Dual-Core Atom-330),
der sie per NFS via Gigabit-Ethernet exportiert. Auf diese
Weise kann ich z.B. mp3s und Videos sowohl auf meiner Work-
station im Arbeitszimmer als auch mit dem Mediaplayer im
Wohnzimmer abspielen.

> > ls -lU (großes "U")
> > Wenn man noch ein -r spendiert, wird auch danach sortiert.
>
> Ups, glatt übersehen. Der text zu -U ist auch irgendwie undeutlich (für
> mich). Danke sehr.

Hm. Ich finde den Text eigentlich eindeutig. Wie würdest
Du ihn denn noch verbessern wollen?

> Also ist es letztlich das "System", daß die atime pflichtgemäß setzt,
> aber cpdup verzichtet auf das Zurücksetzen. Die manpage spricht von
> mtime als Vergleichkriterium, atime wird dann wohl automatisch gesetzt.
> Also wenn cpdup mit aktualisierter mtime und noatime beim mount normal
> arbeitet durchaus nutzbar.

Richtig.

> > Langer Rede kurzer Sinn: Wenn man regelmäßige Backups mit
> > einem Tool auf Dateisystem-Ebene macht, kann man die atimes
> > vergessen. Deren Nutzen ist dann deutlich eingeschränkt.
>
> Für den Anwendungsfall die Nutzungshäufigkeit zu bestimmen, ja. Was kann
> man dad noch mit anstellen? Ich habe die atime persönlich noch nicht
> wissentlich abgefragt.

Wie gesagt: Viele MUAs vergleichen atime und mtime, um
festzustellen, ob man ungelesene E-Mails hat (das ist der
Fall, wenn mtime > atime). Auch login(1) tut dies, um beim
Einloggen »You have new mail« auszugeben. Ebenso manche
Shells, die dies in periodischen Abständen prüfen.

> > Als Work-around könnte man für die Dauer des Backups das
> > noatime-Flag setzen (mit »mount -u -o ...«, dazu muss man
> > nicht unmounten). Aber dann gehen einem wiederum reguläre
> > Lesezugriffe durch die Lappen, die zufällig während des
> > Backups auftreten.
>
> Das sollte cpdup nicht stören, wenn es nur die mtime braucht, also auch
> möglich.

Richtig, cpdup kümmert es überhaupt nicht. Ich meinte nur
für den Fall, dass man die (korrekte) atime anderweitig
benötigt. Ansonsten gilt das gesagte:

> > Aber wie gesagt: Ich vermute, dass die meisten User eh
> > keine atimes brauchen und deren Fehlen nicht bemerken
> > würden.

> [...]
> Mal doof neugierig gefragt: Einen Sechskernprozessor, braucht man das?

Naja, es stand bei mir ohnehin ein Update an, und es gab
gerade ein Upgrade-Angebot mit dem Phenom II X6, einem
sehr guten Asus-Board und 4 GB RAM für 400 Euro. Da habe
ich nicht lange überlegt »brauch ich das«. :-)

Aber es hat sich herausgestellt, dass es duchaus nützlich
ist, gerade auch in Verbindung mit der SSD. Da durch die
SSD (50k IOPS!) die I/O-Latenzen drastisch herabsetzt werden,
hat der Prozessor häufiger Gelegenheit, Dinge parallel zu
tun.

Davon abgesehen erhöht sich durch die Anzahl der Kerne auch
die Größe des CPU-Caches (beim X6 sind es insgesamt knapp
10 MB), weshalb hier seltener eine Thrashing-Situation
vorkommen kann, wo sich Prozesse ständig gegenseitig aus
den Caches verdrängen.

Ein weiterer Punkt ist natürlich, dass Programm, die mit
Multithreading arbeiten, entsprechend schneller sind. Ein
Beispiel, dass ich persönlich verwende, ist ffmpeg. Bei
mehreren Prozessoren und/oder Kernen ist es deutlich
schneller, und ich finde das durchaus angenehm, wenn ich
einen Film von MPEG2 nach H264 umkodiere. Und es bleibt
immer noch genug Performance, umd gleichzeitig eine CD zu
brennen, mit Gimp zu arbeiten oder im Internet zu surfen,
ohne dass man dabei überhaupt merkt, dass im Hintergrund
gerade ein Video umkodiert wird.

> Ich tendiere eher zu zwei bis maximal vier Kernen in der
> "Energiesparversion", also mit geringer TDP.

Den Phenom II X6 gibt es inzwischen auch in einer etwas
sparsameren Version (95 W TDP; ich habe noch 125 W).
Wobei die TDP ohnehin nur das Maximum bei Volllast dar-
stellt. Wenn der Prozessor gerade idle ist oder nur ein
oder zwei Kerne etwas zu tun haben, dann liegt der Ver-
brauch sowieso deutlich darunter, zumal ich cpufreq(4)
und powerd(8) zur Regulierung einsetze. Wenn ich gerade
nur in einem xterm oder einem Mail- oder News-Client
herumtippe (so wie jetzt gerade), dann regelt powerd(8)
den Prozessor auf 0,1 GHz herunter.

> [...]
> Wenn jemand weiß, wo man gebrauchte (ATA-)Platten hinschenken kann,
> bitte melden. ;)

Zum Beispiel:

http://de.freecycle.org/

Oder:

http://www.beschenkeboerse.de

Oder beim nächsten Supermarkt ein Zettelchen ans Schwarze
Brett tackern. Irgendein Schüler, der sich sonst mit
seinem Taschengeld schwer tun würde, wird sich sicherlich
über so eine Gabe freuen. Manchmal vermitteln auch
Schulen Hardware-Spenden; einfach mal fragen.

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co. KG, Marktplatz 29, 85567 Grafing b. M.
Handelsregister: Registergericht Muenchen, HRA 74606,  Geschäftsfuehrung:
secnetix Verwaltungsgesellsch. mbH, Handelsregister: Registergericht Mün-
chen, HRB 125758,  Geschäftsführer: Maik Bachmann, Olaf Erb, Ralf Gebhart
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six feet downward and covered with dirt."
        -- Blair P. Houghton
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Received on Sun 09 Jan 2011 - 14:19:08 CET

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