Re: dd und Dateisystem

From: Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de>
Date: Mon, 7 Dec 2009 09:56:37 +0100 (CET)

Marc Santhoff wrote:
> Oliver Fromme wrote:
> > Gut, aber inwiefern spricht das jetzt für dd und gegen
> > "typische" Backup-Tools wie cpdup, tar, cpio, oder meinet-
> > wegen dump/restore?
>
> Weil dann ein begrenzter Satz Maßnahmen für die Restaurierung besteht,
> KISS-Prinzip.

Die Maßnahmen sind in allen genannten Fällen etwa gleich.
Ob Du nun dd, tar, restore oder sonstwas anwirfst, ist
gehupft wie gesprungen.

> Wenn ich dafür erst großartig Bedienungsanleitungen schreiben und
> zwischen OS differenzieren muß, ist es schon zu kompliziert. In diesem
> Fall ist die Wartezeit bei Speichern/Zurückspielen kein besonderes
> Problem, ein komplexes Reglewerk für verschiedene Sicherungs- und
> WIederherstellungsmechanismen aber schon.

Mit anderen Worten, das Backup/Restore muss von Laien
ausgeführt werden können, die sich mit der Thematik nicht
näher auseinandersetzen wollen? Das hattest Du bisher
nicht erwähnt.

In dem Fall kann es natürlich notwendig sein, Kompromisse
eingehen zu müssen. Allerdings halte ich es für relativ
gefährlich, so eine wichtige Sache wie Backup/Restore in
die Hände von jemanden zu geben, der nicht wirklich weiß,
was er da tut, und der im Falle eines Problems (was laut
Murphys Gesetz mit Sicherheit passieren wird) dasteht wie
der sprichwörtliche Ochse vorm Scheunentor.

Vielleicht würde ich in dem Fall eher zu einem vollkommen
OS-unabhängigen Imaging-System raten. Von der Sorte gibt's
ja einige, auch mit graphischem, DAU-konformen GUI. Das
hätte außerdem den Vorteil, dass man vor dem Restore nicht
erst ein FreeBSD installieren muss.

> > Verstehe ich nicht. Das Argument spricht eher *gegen* dd,
> > denn dd kannst Du bei R/W-Betrieb nicht nehmen. Die mei-
> > sten anderen Tools (cpdup, tar, ...) gehen bei R/W-Betrieb.
>
> Unglücklich formuliert, nach dem restore brauche ich ein
> R/W-Dateisystem, nicht während der Sicherung.

OK, das liefert natürlich jedes genannte Verfahren.
Wenn es kein R/W-Dateisystem wäre, müsste man ja gar nicht
erst regelmäßig Backups machen.

> > > Ich spreche normalerweise auch von Partitionen. In meinem Hinterkopf
> > > meldetete sich aber die Information "Windows: Partition, FreeBSD: slice"
> > > zu Wort. Ist aber im deutschen Sprachbegrauch wohl eher verwirrend.
> >
> > Der Ursprung des Problems ist, dass DOS und UNIX etwas an-
> > deres unter "Partitionen" verstanden. Um Verwirrungen zu
> > vermeiden, werden bei (Free)BSD daher die DOS-Partitionen
> > "Slices" genannt.
> >
> > /dev/ad0 <-- Platte
> > /dev/ad0s1 <-- Slice
> > /dev/ad0s1a <-- Partition
>
> Dann meine ich also doch slices.

Sekunde. Du sprachst davon, Dateisysteme zu sichern. Diese
befinden sich üblicherweise in einer Partition, nicht in
einer Slice.

Wenn Du eine Slice mit dd(1) sicherst, dann sicherst Du kein
Dateisystem, sondern das Disklabel mit (in der Regel) mehreren
Dateisystemen. Ob das Disklabel vom physikalischen Speicher-
ort auf der Festplatte vollkommen unabhängig ist ... Dafür
würde ich jetzt nicht meine Hand ins Feuer legen.

Gruß
   Olli

-- 
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Received on Mon 07 Dec 2009 - 09:56:57 CET

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