Re: Kein VESA mit amd64?

From: Polytropon <freebsd(at)edvax.de>
Date: Thu, 14 May 2009 10:43:48 +0200

On Thu, 14 May 2009 10:10:58 +0200 (CEST), Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de> wrote:
> Das ist das schöne an Opera: _Alle_ Funktionen kann man
> auf Hotkeys legen, und diese sind frei konfigurierbar.

Nicht nur das: Die Tastenbelegung ist per default auch sehr
angenehm gesetzt - zumindest in der englischsprachigen Version.
In der deutschen sind sie wieder anders und total komisch...

> Ich manövriere mit Opera häufig allein mit der Tastatur
> durch Webseiten (insbesondere solche, die ich schon kenne,
> wie z.B. das FreeBSD-Wiki). Das geht schneller, als erst
> zu Maus oder Trackball zu greifen.

Naja, so ganz ohne Maus isses nicht so meine Welt (mangels
praktischer Erfahrung), aber Maus und Tastatur ergänzen sich
bei Opera eben hervorragend. Besonders angenehm sind die
Funktionen der mittleren Maustaste (z. B. von einem "Verteiler"
aus mehrere Seiten aufrufen, den Verteiler mit ^W schließen
und dann sukzessive durch die "Unterseiten" wuseln).

> [...] ich muss nichtmal nachdenken, auf welcher Taste es
> liegt. Die Finger wissen es von allein.

Mechanisches Gedächtnis. Das ist ein Geschwindigkeitsvorteil
durch das "Ausschalten von Denkprozessen", wie man es auch beim
Autofahren mit gewisser Übungszeit hinbekommt.

> Also von
> der Nutzung her ganz ähnlich wie die Completion der Shell.

... ohne die ich kaum noch leben könnte. :-)

> Mit der Maus herumzuscrollen und die betreffenden Links zu
> suchen dauert länger, zumal sie je nach Bildschirm an unter-
> schiedlichen Stellen sind.

Das Problem ist, daß hier eher serielle Suche (im Gehirn)
passiert, da gerade bei Datei- oder Verzeichnislisten nicht
gerade ein "Pop-out-Phänomen" anzutreffen ist, d. h. das
Gesuchte einem eben nicht direkt ins Gesicht springt. Der
Weg über den Namen, den man ja kennt, ist da bequemer und
auch schneller.

> Wenn mir jemand beim Surfen zusieht, kann derjenige oft
> gar nicht so schnell gucken, wie ich durch die Seiten
> navigiere. "Halt, moment, äh, nicht so schnell, wie bist
> Du jetzt dahin gekommen?!?" :-)

Wenn ich auch meine IBM-Tastatur eindresche, bekomme ich auch
oft zu hören, ich solle "nicht so schnell, und vor allem nicht
so brutal" vorgehen. :-)

> > Kleines Beispiel: Durch Zeigen mit der Maus wird der Fokus verändert.
>
> Das ist ein häufiger Streitpunkt, obwohl es natürlich reine
> Ansichtssache ist.

Ja, ist es. Da ich mit diesem Modell aufgewachsen bin, sagt mir
das am meisten zu, und in der Produktivität hat es sich bisher
als am günstigsten erwiesen.

> Ich ziehe Click-to-focus vor, da ich es
> einfach unpraktisch finde, wenn sich der Fokus ändert, nur
> weil ich den Mauszeiger irgendwo "parke" (weil ich ihn die
> meiste Zeit nicht brauche).

Klar, das ist ein Argument - das "Abparken" des Mauszeigers,
da achtet man meist nicht so drauf, wo er gerade ist.

> Natürlich verwende ich auch
> unclutter(1), das den Mauszeiger nach ein paar Sekunden In-
> aktivität verschwinden lässt.

Das würde mich wuschig machen, wenn ich den nicht mehr sehen
würde. Bei der nächsten Aktivierung geht dann das Raten los,
wo man gerade wär.

> Ich gebe Dir natürlich vollkommen recht, dass der Fokus
> nichts mit der Reihenfolge (Tiefe, bzw. Voder- und Hinter-
> grund) zu tun haben sollte.

Jedenfalls ist die Trennung von Fokus und Vordergrund sehr
*praktisch*. Beispiel:

Ein Terminal oder ein Editor ist im Vordergrund, der Browser im
Hintergrund. Ich zeige in den Brauser, rolle etwas runter (mittlere
Maustaste drücken, Maus nach unten schieben) und markiere Text.
Dann zeige ich wieder ins Terminal und klicke die mittlere Taste.
Der Text wird ausgegeben. Ich kann auch gleich weiterschreiben,
sehe aber den Browser immernoch im Hintergrund.

Ähnlich ist es, wenn man das Terminal im Hintergrund hat, dort
was eingeben kann, während im Vordergrund mplayer mit irgendwas
läuft.

> Das ist vermutlich eines der
> Dinge, die mich bei Windows am allermeisten nerven, dass
> das Fenster mit dem Fokus immer zwangsläufig das vorderste
> ist. Damit wird das effiziente Arbeiten teilweise massiv
> behindert.

Besonders nervig ist es auch, daß Fenster, die einen Dialog
öffnen, bei Erscheinen des Dialogs nicht mehr bewegt oder
andersweitig angesprochen werden können. Läuft irgendwas im
Vollbild, kann da schnell Feierabend sein. Selbst an ihre
eigenen "Richtlinien" halten die sich nicht. Ich hatte da
mal ein Abrechnungsprogramm für Ärzte, das öffnete ein Haupt-
fenster, in dem man NICHTS machen konnte: Jede Aktion öffnete
ein Dialogfenster, daß in der "Windows"-Fensterliste nicht
erschien (nur das funktionslose Hauptfenster war drin), man
konnte das Dialogfeld nicht vergrößern / verkleinern, so daß
man es bei zu kleinem Bildschirm mit Tastatur (!) umherschieben
mußte (Alt-Bindestrich, v, Pfeiltasten). Ach, und voller Recht-
schreibfehler war es auch. Mein Liebling war "Intelegenztest".
Wäre für die Programmierer wohl eher angeraten. :-)

> > > Schon mal versucht 5 Xterms aufzumachen und dann per Tastatur eines
> > > auszuwählen?
> >
> > Ja. Öffnen, Öffnen, Öffnen, Öffnen (jetzt 4 Xterms offen); Alt+Stop
> > (Fensterliste erscheint), Cursor rauf / runter (auswählen), Enter
> > (gewünschtes Xterm hat Fokus und Vordergrund).
>
> Meine Güte, wie umständlich. :-)
>
> Alt-F3 --> Das dritte Terminal wird sichtbar und hat den
> Fokus.

Sonst zeige ich einfach nur mit der Maus drauf! :-)

> > Mit Taste "Eigenschaften" ggf. Fenstereigenschaftenmenü öffnen,
> > Funktion "Resize/Move" wählen und das Fenster plazieren, wie es
> > beliebt.
>
> Meine Güte, wie umständlich. :-)

Geht noch besser: Mit der Maus reinzeigen, Alt drücken, dann das
Fenster bei gedrückter linker Maustaste rumschieben. Unter "Windows"
muß man für sowas genau die Titelleiste treffen. Und wenn man das
Fenster vergrößern und verkleinern will, geht das analog mit Alt und
der rechten Maustaste. Unter "Windows" muß man die klitzikleine
rechte Zipfelecke des Fensters erwischen. Doof nur, wenn die außerhalb
des Randes ist...

-- 
Polytropon
>From Magdeburg, Germany
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Received on Thu 14 May 2009 - 10:44:27 CEST

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