Re: Kein VESA mit amd64?

From: Polytropon <freebsd(at)edvax.de>
Date: Thu, 14 May 2009 01:21:08 +0200

On Thu, 14 May 2009 00:59:57 +0200, Bernd Walter <ticso(at)cicely7.cicely.de> wrote:
> Sehr resourcenschohnend die Teile, aber keineswegs mit Tastatur zu
> bedienen.
> Gewöhnungsbedüftig sind die auch, aber schlecht ist das Konzept nicht.

Sag ich ja: Nich mein Ding. :-)

> WindowMaker hat sich auch schon seit Jahren auf meinem Desktop
> etabliert, weil der insgesammt noch genügsamm ist, aber mit Dual-Head
> klar kommt.

Gut zu wissen. Sollte mir nochmal eine 21"-Röhre ins Haus fallen,
probiere ich das bestimmt mal aus; ich kann mir durchaus vorstellen,
daß zwei Monitore in X durchaus ihren Vorteil haben können. Und: Nein,
ich habe nicht vor, zwei Filme gleichzeitig zu kucken. :-)

> Man kann sehr viel mit Tastatur machen, aber ganz ohne Maus ist das
> unpraktisch.

Das stimmt im Prinzip. Es ist nur so, daß man *relativ gut* ohne Maus
hinkommt. Besonders gut am WindowMaker gefällt mir, wie sich Maus und
Tastatur funktional kombinieren lassen - da sind Schwergewichte wie
KDE oder Gnome meiner Erfahrung nach nicht so gut.

Leider fällt immer wieder unangenehm auf, daß bestimmte Programme, die
ja vom WM unabhängig sind, es bei Tastaturunterstützung erheblich
schleifen lassen. Firefox (2) hat z. B. keine Tastenkombination, um es
zu beenden. Bei anderen Programmen kommt man gar nicht erst ins Menü
rein.

Kleines Beispiel: Durch Zeigen mit der Maus wird der Fokus verändert.
Die Lage (Vorder- oder Hintergrund) ändert sich nicht - eine sehr
praktische Sache. Um das Fenster, das jetzt Fokus hat, in den Vorder-
grund zu holen: Taste "Vordergrund", und wenn man seiner überdrüssig ist,
mit Taste "Zurücknehmen" in den Hintergrund. Taste "Stop" blendet es
komplett aus, Taste "Wiederholen" (weil so schön daneben) rollt es
auf. Diese Tasten sind bequem (ohne Hinsehen) erfühlbar und erreichbar.
Wann immer ich an einer anderen Tastatur sitze, greift meine linke
Hand ins Leere. :-)

> Schon mal versucht 5 Xterms aufzumachen und dann per Tastatur eines
> auszuwählen?

Ja. Öffnen, Öffnen, Öffnen, Öffnen (jetzt 4 Xterms offen); Alt+Stop
(Fensterliste erscheint), Cursor rauf / runter (auswählen), Enter
(gewünschtes Xterm hat Fokus und Vordergrund).

Mit Taste "Eigenschaften" ggf. Fenstereigenschaftenmenü öffnen,
Funktion "Resize/Move" wählen und das Fenster plazieren, wie es
beliebt.

> Virtuelle Screens kann man direkt per Tastenkombi ansprechen, aber
> durch die Fenster kann man sich nur durchhangeln.

Nein, WindowMaker bietet eine Fensterliste. Das ist hier die rechte
Maustaste, oder Alt+Stop (weil das in der Nähe von Alt+Tab ist und
nach Gefühl bequem zu erreichen geht).

Und: Ja, die virtuellen Bildschirme sind eine tolle Sache, vor allem
dann sehr bequem, wenn man mit Programmen im Vollbild arbeitet oder
verschiedene "Aufgaben" auf die unterschiedlichen Bildschirme verteilt
und gruppiert; hier mit Alt+1 bis Alt+8 ansprechbar.

> > > Mag ja immer gute Gründe dafür geben, warum sowas nicht mehr geht.
> >
> > Ja: Konsum ankurbeln. :-)
>
> Meistens - leider...

Nö, eigentlich gar nicht leider. Der Vorteil ist, daß Technik rapide
veraltet und damit erschwinglich wird - hat ja nicht jeder ein Bankkonto
vom Schlage eines (hier Name eines beliebigen Finanzbetrügers oder
Politverbrechers eintragen). :-)

Dadurch, daß alle (also die Zielgruppe, der Heimkonsumentenmarkt) immer
das neuste, schnellste, beste haben wollen, geht der Fortschritt ja auch
sehr schnell voran. Wenn die Leute mit CDs zufrieden wären, gäbe es keine
DVDs, und da DVDs nicht mehr reichen, muß wieder was anderes her, oder so...

Dem entgegen steht die Philosophie, nicht für kurze Zeit "das Beste"
haben zu wollen, sondern etwas, was längere Zeit "gut" ist. Oft ist
es daher so, daß, egal wie viel Geld man ausgibt, man nur Scheiße zu
kaufen kriegt. Die Option, für mehr Geld "besser" zu bekommen, ist
kaum noch präsent.

> Ich bin mir auch sicher, dass mein alter SW Röhre weniger Strom verbraucht,
> als der TFT, der da jetzt zwangsläufig steht - der Farbröhre war mir eh
> ein Dorn im Auge, weil der zu tief war.

Mir sind eher die komischen Farbdarstellungen und die transusige
Hintergrund- beleuchtung der TFTs ein Dorn im Auge. Was hinter der
Röhre auf dem Tisch steht (und an die Wand stößt), erreicht mein
Auge gar nicht. :-)

Zugegeben, man muß häufig abwägen: Mechanische Parameter, Darstellungs-
qualität, Gewicht, Stromverquasung, äh, Stromverbrauch... aber gerade
in letzterem Gebiet tut sich durchaus was. Auch ethisch gefärbte Über-
legungen a la "Wieso soll ich es wegschmeißen, wenn es noch tadellos
funktioniert? Immerhin war es mal nicht billig!" spielen häufig eine
Rolle. Da muß man immer abwägen...

-- 
Polytropon
>From Magdeburg, Germany
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Received on Thu 14 May 2009 - 01:21:22 CEST

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