Wiederbelebung eines furchtbaren Gericom-Notebooks

From: Polytropon <freebsd(at)edvax.de>
Date: Mon, 10 Nov 2008 07:30:23 +0100

Guten Morgen,

um mir nicht die völlige Blöße der Blödheit zu geben, wende ich mich
mit meinem aktuellen Problem mal an die de-Liste. Muß ja nicht gleich
jeder mitkriegen. :-)

Ein Kunde von mir muß aufgrund eines völlig zugekackten Gericom-Notebooks
mit "Windows Me" glücklicherweise migrieren, da fand ich es günstig,
hier FreeBSD ins Spiel zu bringen, da ich für Linux mangels Erfahrung
kaum Support bieten könne; das Notebook ist von 2001, also schon nicht
mehr ganz frisch, was die Nutzung aktueller Linusi folglich verbietet.
Es ist ein Pentium III mit 1,1 GHz und 256 MB RAM installiert. Meine
Idee war nun, ein leichtes System aufzusetzen, z. B. mit XFCE 3, da
habe ich noch "Schablonen" für (d. h. ein softwareseitig voll aus-
gestattetes 5.8-System, das letztlich als dump-Abzüge über Netzwerk
auf die vorpartitionierte Platte "ausgekippt" werden kann; da ist
eigentlich alles vorhanden, aber schon reichlich alt, wenngleich
den Systemparametern durchaus angemessen).

Nun gehen aber die Probleme los. Genutzt werden soll ein eingebautes
Modem, wobei sich der Begriff "Modem" für einen MC97-Verschnitt eher
verbietet. Eine FreeSBIE-1.1-Livesystem-CD hat die Komponenten des
Notebooks gut erkannt (sis-Grafikkarte, wie auch das ganze Chipset,
auch Sound geht). Da ich mit diesen internen Modems noch nie etwas zu
tun hatte, kann mir vielleicht jemand einen Hinweis geben, wie man
die Dinger nutzbar macht? Bei seriellen Modems war das immer ganz
einfach: anschließend, Eintrag in /etc/ppp/ppp.conf, ppp und dial,
fertig. Aber hier? Benötigt man da irgendwelche abstrusen Treiber?

Sollte da nichts machbar sein, werde ich ein Elsa Microlink an-
schließen müssen; das ist zwar ein serielles Modem, was aber von
FreeBSD ganz hervorragend unterstützt wird.

Eine zweite Frage: Es ist Bedarf an einer Büroapplikation, was durch
jahrelange "Office"-Konditionierung zu erklären ist. Meine Wahl
wäre ja Abiword gewesen, aber da auch "Excel"-Funktionen vorhanden
sein sollen, wäre doch wohl OpenOffice der richtige Weg, oder? Doch
welche Version? Eine 1er-Version ist wegen fehlendem ODF wohl nicht
so gut, und eine 3er-Version wohl zu lastig für das kleine System.
Wo aber bekommt man unter FreeBSD eine deutschsprachige (!) 2er-
Version her? Früher ging mal sowas wie "pkg_add -r de-openoffice",
aber das scheint auch nicht mehr möglich zu sein. Immerhin will ich
eine exzessive Compilierorgie auf dem Gerät vermeiden.

Als Drucker ist ein HP irgendwas elektrisches Papiereinzugsgestell
vorgesehen. Da ich bisher nur mit PS-Laserdruckern und mit apsfilter
gearbeitet habe, weiß ich noch nicht, wie da die Unterstützung ist.
Zu neu ist das Gerät auch nicht (keine eierlegende Wollmilchsau mit
alles und scharf), und von HP hatte ich den Eindruck, das da die
Treiberseite unter FreeBSD gut vertreten ist.

In diesem Zusammenhang folgende Frage: Seit Gimp in die Version 2
nebst Toolkit-Umstellung gegangen ist, habe ich beobachten müssen,
daß das Drucken über "Gutenprint" abläuft. Dieses wiederum scheint
einen (fehlschlagenden) Aufruf an "lpstat" zu machen, was, wie ich
herausfand, zu CUPS gehört. Aber wenn man das nicht hat, sondern
sich auf apsfilter verläßt? Kann man mit Gimp denn noch ohne CUPS
drucken, oder gehört das auch der Vergangenheit an? Oder ist es
generell wünschenswert, sich zunehmend CUPS zuzuwenden, da hier
wohl die Zukunft liegt?

Da das Gerät ein DVD-ROM/CD-RW-Laufwerk hat (Toshiba), wäre ein
Brennprogramm ganz günstig. Gibt es da etwas, was als besonders
"laientauglich" gilt? Ich selbst habe dazu keine Meinung, da ich
mkisofs, cdrecord und cdrdao der Einfachheit halber bevorzuge,
aber Einfachheit ist ja sehr subjektiv.

Obwohl der Akku nicht mehr ganz frisch ist, wäre eine Art Akkuwächter
auf dem Desktop ganz nett. Gibt es da ein kleines Programm, wo man
nicht gleich ganz KDE-Land mit dazuinstallieren muß? :-)

Warum ich immer auf kleinen Programmen bestehe, wird klar, wenn
man weiß, daß die Platte mit 30 GB nicht besonders groß dimensioniert
ist. Obwohl, das eingangs erwähnte 5.x-System ist inkl. /home auf
einer 6.4GB-Platte zu Hause, und die Hälfte ist noch frei, wobei
man "alles" damit machen kann (Opera, Firefox, xmms, (g)mplayer,
Sylpheed, X-Chat usw.). Dennoch ist es ja Quatsch, die halbe Platte
mit Gedöhns zu belegen, das irgendwo als Abhängigkeit nachgezogen
wird, was man aber so gar nicht nutzt.

Alles, was nicht geht, ist dann im Endeffekt auch nicht so schlimm.
Dann müssen die Leute einfach verstehen, daß man mit einem 7 Jahre
alten Notebook eben nicht das machen kann, was der neuste PC aus
dem Baumarkt alles vorgibt zu können. :-)

Ansonsten male ich mir aus, daß man mit etwas Arbeit dieses Gericom-
Notebook nochmal zu einem nützlichen Teil unserer Gesellschaft
machen kann. :-) Ich würde mich über hilfreiche Kommentare freuen.

Schöne Woche allerseits, und danke für die Geduld.

-- 
Polytropon
>From Magdeburg, Germany
Happy FreeBSD user since 4.0
Andra moi ennepe, Mousa, ...
To Unsubscribe: send mail to majordomo(at)de.FreeBSD.org
with "unsubscribe de-bsd-questions" in the body of the message
Received on Mon 10 Nov 2008 - 07:30:34 CET

search this site