Re: nfs server not responding

Bernd Schwendele wrote:
> Oliver Fromme schrieb:
> > An Deiner Stelle würde ich als erstes versuchen, die Kisten
> > auf ein aktuelles FreeBSD zu updaten (Client _und_ Server).
> > 6.1 ist ja nun nicht gerade taufrisch, und seitdem wurden
> > zahlreiche Bugs beseitigt, auch im NFS-Code.
> >
>
> OK, dazu müsste ich mich erst mal schlau machen, wie man von 6.1 auf 6.2
> kommt, da ich FreeBSD noch nicht so lange im Einsatz habe. Das hatte ich
> aber sowieso vor.

Ist im Prinzip nicht schwer (und im Handbook ausführlich
beschrieben). Beim ersten Mal muss man natürlich schon
ein wenig Doku wälzen, aber es lohnt sich.

Kochrezept:
1. cvsup installieren (entweder als fertiges Package oder
    Ports-Collection: /usr/ports/net/cvsup-without-gui).
    Das Tool cvsup dient dem Aktualisieren der Sourcen
    unter /usr/src.
2. /usr/share/examples/cvsup/stable-supfile kopieren,
    in der Kopie in der "host=" Zeile einen geeigneten
    cvsup-Server eintragen (z.B. cvsup.de.freebsd.org).
3. /usr/src mit folgendem Kommando aktualisieren:
    cvsup -g -L 1 dein-supfile
    (Ganz ähnlich kannst Du übrigens auch die Ports-
    Collection unter /usr/ports aktualisieren; auch dafür
    gibt es ein Beispiel-supfile in obigem Verzeichnis.)
4. /usr/src/UPDATING lesen, insbesondere die Abschnitte
    bis zu der Version, die Du bisher hast (also 6.1).
5. Ebenfalls in /usr/src/UPDATING findest Du die Schritte
    zum Compilieren des neuen Systems (unter der Über-
    schrift »To rebuild everything and install it on the
    current system«). Diese solltest Du durchführen.
    Wenn Du noch nie mergemaster(8) benutzt hast, solltest
    Du vorher seine Manual-page lesen.
Das war's.

> Durch einen Schuss ins blaue mit
> mount_nfs -T rechner:/share/xyz /mnt
> konnte ich gestern doch noch Dateien kopieren.

Das bewirkt, dass TCP anstatt UDP verwendet wird. Wenn
das Problem dann nicht mehr besteht, deutet es doch auf
eine Netzwerkgeschichte hin.

Übrigens, AFAIK verwenden einige (viele? alle?) Linux-
Distributionen per Default TCP, so dass Du in dem Fall
das Problem gar nicht bemerken würdest. Bei FreeBSD
ist (noch) UDP der Default, da es mit TCP unter ganz
bestimmten Umständen Probleme geben kann, und weil
TCP eigentlich nicht Standard ist und nicht mit allen
anderen Betriebssystemen interoperabel ist. Schön
wäre es natürlich, ggf. einen automatischen Fallback
von TCP auf UDP zu machen, aber das sagt sich leichter,
als es zu implementierne ist (wenn es verlässlich funk-
tionieren soll). :-)

Ich darf mal aus der Manual-page zitieren: »Due to the
way that Sun RPC is implemented on top of UDP (unreliable
datagram) transport, tuning such mounts is really a black
art that can only be expected to have limited success.«

(Das Zitat wurde kürzlich leider aus der Manual-page
entfernt; vielleicht weil es zu unseriös klingt, oder
weil es einige Benutzer verunsichert hat. Schade
eigentlich, denn inhaltlich stimmt es nach wie vor.
In FreeBSD 4-stable ist es noch vorhanden.)

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme,  secnetix GmbH & Co. KG, Marktplatz 29, 85567 Grafing
Dienstleistungen mit Schwerpunkt FreeBSD: http://www.secnetix.de/bsd
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