Olaf Hoyer schrieb:
> On Fri, 24 Mar 2006, Marc Santhoff wrote:
>
>> Am Freitag, den 24.03.2006, 17:30 +0100 schrieb Olaf Hoyer:
>>> On Fri, 24 Mar 2006, Markus wrote:
>>>
>>>> On Fri, 24 Mar 2006 14:05:14 +0100 (CET)
>>>> Olaf Hoyer <ohoyer(at)ohoyer.de> wrote:
>>>>
>>>>> Was ich nach einigen Recherchen und nem Telefonat mit Ontrack
>>>>> rausbekommen habe, ist, dass bei allen halbwegs aktuellen Platten
>>>>> bereits ein einmaliges Ueberschreiben mit Datenschrott (sowas wie dd
>>>>> if=/dev/urandom of=/dev/ad0) die Platte in einen Zustand versetzt, wo
>>>>> keine Daten mehr zu rekonstruieren sind, und spaetestens bei 3-maligem
>>>>
>>>> OT, und am Thema vorbei, aber vielleicht hilft es dem einen oder
>>>> anderen
>>>> irgendwann mal: OnTrack kann noch nichtmal FreeBSD lesen, wenn
>>>> ueberhaupt booten. Das, was jeder Mensch mit etwas PC-Skills hinbekommt
>>>> (Rechner aufmachen, Platte mit FreeBSD rein, Rechner booten) ist
>>>> bereits
>>>> zu anspruchsvoll fuer OnTrack. Von daher wuerde ich auf solche Aussagen
>>>> (3 x ueberschreiben und alles weg) wie oben nicht viel geben.
>>>
>>> Stimmt, da war ja vor ner Weile ein Thread diesbezueglich ;-)
>>>
>>> Welche anderen Datenretter, die ein "richtiges" Labor haben, existieren
>>> denn noch? IBAS ist ja von Ontrack uebernommen worden, und die sind
>>> jetzt gerade bei dem Zusammenschmelzen, hoerte ich...
>>
>> Ich habe neulich einen Fernsehbericht gesehen, leider aber den Namen
>> vergessen. Dürfte "Convar" oder sowas ähnlich lautendes gewesen sein.
>> Als Suchhilfe: da sollen unter anderem die Platten aus dem World Trade
>> Center zum Teil ausgelesen worden sein.
>>
>> Da wurde unter anderem gezeigt, wie die Magnetscheibe einer verkokelten
>> Platte mit einem blauen Laser ausgelesen wurde. Über gelöschte Platten
>> war leider nichts zu vernehmen.
Sowas ähnliches habe ich auch schon einmal vor einigen Jahren in einem
wissenschaftlichen Magazin gelesen. Man kann offenbar einmal
magnetisierte 'Schichten', deren ursprüngliche Ausrichtung nicht durch
Temperaturen oberhalb der Curie-Temperatur verloren ging, ausrichten.
Das magnetisierte Material hat, schichtenweise!, anisotrope
Eigenschaften, die man optisch sichtbar machen kann.
>>
>
> Nachtrag zu dem Thema: ich habe mittlererweile von Convar ein Schreiben
> vorliegen, wo sinngemaess heisst: In der zivilen Datenrettung koennen
> keine Daten mehr hergestellt werden, wenn die Sektoren 2x ueberschrieben
> wurden.
Eine Aussage, die von einer Kosten-Nutzen-Relation 'gelenkt' wurde?
>
> Obs eine militaerische Datenrettung gibt, die mit esoterischen Methoden
> sonstwas zurueckholen kann, wird da offengelassen, aber fuer die hier
> vorliegende Betrachtung duerfte das ein Statement sein, in dem sich
> sinngemaess die Datenretter einig sind.
Bei alten Platten mit dicken magnetisierbaren Schichten und letztlich
recht groben magnetisierbaren 'Zellen' war es so, daß die tiefer
liegenden Bereiche eine ursprüngliche magnetische Ausrichtung aufwiesen,
die man restaurieren konnte.
Wie das bei den heutigen, wenige Bruchteile eines Millimeters dicke
Substratschichten ist, weiß ich nicht. Möglicherweise sind diese heute
so dünn, daß wirklich nach zweimaliger Magnetisierung keinerlei
Remanenzen vorhanden sind, die man eventuell auswerten könnte.
Trotzdem mutmaße und verschwörungstheoretisiere ich mal, daß es
Verfahren gibt, mit denen geheimdienstlich operierende Daten-Forensiker
dennoch etwas aus dem Material 'quetschen' können. Und wenn man sich
subatomare Konserven zunutze macht. Diese Fragen können aber gewiß
Festkörperphysiker besser beantworten.
>
> Interessant auch der Nachsatz, dass fuer u.a. militaerische Daten
> magnetische oder thermische Loeschung vorgeschrieben ist...
Curie-Temperatur? 10 Minuten Behandlung oberhalb dieser Temperatur
sollte genügen, um sicherzustellen, daß wirklich keine ursprüngliche
Information vorhanden ist. Kann aber auch sein, daß der gesamte Träger
dabei zu schmelzen beginnt.
>
> Gruesse
> Olaf
>
Gruß Oliver
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Received on Mon 10 Apr 2006 - 18:03:06 CEST