Re: widescreen

From: Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de>
Date: Tue, 3 Jan 2006 17:27:00 +0100 (CET)

Heino Tiedemann <rotkaps_spam_trap(at)gmx.de> wrote:
> Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de> wrote:
> > Um mal einen kleinen Ausflug in die Historie zu machen ...
> > Die alte EGA-Graphik hatte 640×350 (64:35), Herkules-Gra-
> > phik konnte 720×350 (72:35). Standard-VGA hat da schon
> > etwas kleinere Ganzzahlverhältnisse einegführt: im Text-
> > modus hatte sie eine Pixelauflösung von 720×400 (9:5) und
> > im 256-Farbmodus schaffte sie sagenhafte 320×200 (8:5) --
> > übrigens dieselbe Auflösung, die der Commodore C64 hatte.
>
> Yep, mein Schneider (Amstrad) CPC hatte die auch. Damals hat man über
> Seitenverhältnisse kaum nachgedacht.

Weil die nicht wichtig waren, und _eigentlich_ sind sie
auch heute nicht wichtig, jedenfalls für normale Arbeits-
plätze (abgesehen von speziellen Sachen wie DTP oder CAD).
Für die Videowiedergabe mag das natürlich etwas anderes
sein, da die meisten Filme in einem breiteren Format auf-
genommen werden (wie gesagt: 1:1,85 und 1:2,35 sind da
die üblichen Formate).

Früher hatten die Bildschirme alle ein physikalisches Sei-
tenverhältnis von 4:3 (wie gesagt: historisch bedingt),
wobei die Pixel der jeweiligen graphischen Wiedergabe in
den seltensten Fällen quadratisch waren. Heute ist es eher
umgekehrt: Es gibt bei TFTs diverse Seitenverhältnisse,
wobei die physikalischen Pixel aber immer quadratisch sind.

> Seit wann redet man eigentlich in dieser X:Y Notation? Seit es 16:9
> Fernsehen gibt, oder?

Meinst Du jetzt speziell bei Displays? Ja, dort ging das
im Consumer-Bereich (Fernseher) los, als die ersten 16:9-
Geräte auf dem Markt erschienen. Vorher gab es ja nur
4:3, daher gab es auch keine Notwendigkeit, das speziell
anzugeben.

Aber davon mal abgesehen wird die X:Y-Notation und -Sprech-
weise (»x-zu-y«) schon viel länger verwendet -- nicht nur
für alle möglichen rechtwinkligen Gegenstände (z.B. Bilder
und Photos), sondern auch für andere Verhältnisangaben, wie
z.B. Maßstäbe bei Karten (1:100.000), bei Punkteständen in
Spielen oder in der Redensart »etwas 1:1 übernehmen«.

> > Das Seitenverhältnis sagt _nichts_ über den Bildschirmplatz
> > aus. Leider hast Du bisher nichts über Deine Anforderungen
> > gesagt.
>
> Stimmt. ich finde, mann muss nicht alles im Vorfeld in Stein meißeln.

Yup. In der Praxis muß man eh einen Kompromiß eingehen;
das ideale oder perfekte Display existiert nicht.

> Vielleicht will ich irgendwan so ein gerät als Alles-Bildschirm, also
> DVD, internet, und auch TV (mittels Set-Top-Box).

Hm, es geht Dir also eher um Multimedia als um ein Display
für einen Arbeitsrechner? Das ist ja durchaus wichtig für
die Entscheidung.

> Vielleicht auch nicht.

OK. :-)

> > Die klassischen Matrox-Karten (außer evtl. die Marvel)
> > haben sehr hochwertige analoge Ausgangstreiber und DACs,
> > deren Bildqualität durchaus mit digitaler Ansteuerung
> > konkurrieren kann -- vorausgesetzt, man hat auch ein halb-
> > wegs gutes Display, daß sich exakt auf den Pixeltakt des
> > VGA-Signals synchronisieren läßt.
>
> Verstanden.
>
> Das klingt gut.
>
> aber DVI wäre doch "direkter" oder?
>
> Wird nicht über VGA erst mal das Signal von der GraKa umgewandelt, und
> dann vom display wieder zurück? Irgendwie klingt das unnütz.

Hmm, naja, in beiden Fällen muß das Signal aufbereitet wer-
den. Bei Analog-VGA geht es halt durch einen DAC und eine
Modulationsstufe, die anhand des Pixeltaktes die Signale
erzeugt. Bei DVI muß auch erst ein Signal erzeugt werden,
nur halt ein digitales. Die physikalischen Pixel im Dis-
play machen es natürlich wieder analog. Im Grunde genommen
hast Du also in beiden Fällen eine Konvertierung. Welches
von beiden man als »direkter« bezeichnen mag, ist eigent-
lich nur Definitionssache; das kann man so oder so sehen.

Daß DVI grundsätzlich einen Qualitätsvorteil hat, ist na-
türlich nicht zu bestreiten, allein schon dadurch, daß
durch die digitale Übertragung keine Verluste im Kabel auf-
treten können.

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme,  secnetix GmbH & Co. KG, Marktplatz 29, 85567 Grafing
Dienstleistungen mit Schwerpunkt FreeBSD: http://www.secnetix.de/bsd
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Received on Tue 03 Jan 2006 - 17:29:24 CET

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