Re: Erfahrungsbericht: Devolo/MicroLink dLAN-Adpater (HomePlug)

From: Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de>
Date: Thu, 27 Oct 2005 18:14:00 +0200 (CEST)

Bernd Walter <ticso(at)cicely12.cicely.de> wrote:
> On Thu, Oct 27, 2005 at 03:59:16PM +0200, Oliver Fromme wrote:
> > Haben Ethernet-Bridges nicht grundsätzlich eine MAC? Ich
> > habe jedenfalls noch kein solche ohne MAC gesehen. Sonst
> > wär's ja nur eine Art Hub.
>
> Sollten sie haben, weil die Spanning-Tree machen sollten, aber
> die Realität sieht anders aus.
> Fertige Switch ICs kommen ohne MAC, genauso wie NIC.

Wie gesagt, die Teile bilden netzwerktechnisch eine Bridge,
keinen Switch oder Hub.

> > Und wenn man gerade einen Elektriker zur Hand hat, denn
> > wenn man selbst an der Elektroinstallation herumbastelt,
> > erlischt der Versicherungsschutz im Falle eines Unfalls,
> > Brandes o.ä. (Ist natürlich auch eine Frage der Nachweis-
> > barkeit, aber Versicherungen kommen da auf die interessan-
> > testen Ideen, besonders wenn es um hohe Schadenssummen
> > geht.)
>
> Mir ist es persönlich lieber, dass es den Brandfall, den die
> Versicherung ansonsten bezahlen würde gar nicht erst gibt.

Mir auch, aber in einem Mietshaus mit 27 Wohnung liegt das
nicht allein in meiner Hand. Wenn es einen Brand gibt --
die tatsächliche Ursache sei einmal dahingestellt -- und
die Forensik-Experten stellen fest, daß an der Elektroin-
stallation in meiner Wohnung gebastelt worden ist und ich
keinen Elektriker vorweisen kann, der das gemacht hat, dann
habe ich _ganz_ schlechte Karten.

> Abgesehen davon wird dir auch keiner ernsthaft vorwerfen können
> Klemmschrauben angezogen zu haben.

Sobald ich (als Laie) eine Steckdosenabdeckung abschraube,
habe ich den schwarzen Peter. Ob ich nur Schrauben anzie-
hen will oder nicht, spielt da gar keine Rolle.

Ich habe jetzt absichtlich die strikte Rechtslage beschrie-
ben. Mir ist natürlich klar, daß viele Leute völlig unbe-
darft in den Baumarkt gehen, neue hübsche Steckdosen kaufen
(passend zu Omas Vase) und daheim arglos anbringen. Viele
von denen wissen vermutlich nicht einmal, was für mögliche
Risiken das birgt. Und diejenigen, die es wissen, lästern
über die Wucherpreise der Handwerker.

Übrigens: Wenn ich einen Elektriker an meine Steckdosen
lassen wollte, würde der sich vermutlich weigern, daran
irgendwas zu machen, ohne die gesamte Installation zu er-
neuern. Bei der vorhandenen, ca. 40 Jahre alten Instal-
lation fehlt nämlich der Schutzleiter, und in den Schuko-
dosen sind PEN-Brücken drin. Man könnte jetzt argumentie-
ren, daß dafür mein Vermieter zuständig ist (was ja auch
vollkommen richtig ist), allerdings wird der dann wieder
fragen, warum ich irgendwas an der Verkabelung verändern
möchte -- und sei es nur Schrauben anziehen --, bevor er
einen mindestens fünfstelligen Betrag in die Erneuerung
der Elektroinstallation des gesamten Hauses investiert.

Vielleicht sollten wir das Thema nicht weiter vertiefen.
Das ist hier jetzt vollkommen off-topic. :-)

> > > Bei 3ms sollte das nicht so viel ausmachen, die Werte sind ja
> > > schließlich für Internetverbindungen vorkonfiguriert.
> >
> > Die Default-Werte sind für kleinere "Bandbreite * RTT"-
> > Produkte vorkonfiguriert -- das trifft in der Tat auf typi-
> > sche Heim-Internetverbindungen zu (geringe Bandbreite),
> > aber auch auf normale LAN-Verbindungen (geringe RTT).
> > Im Fall von dLAN ist aber sowohl die RTT (deutlich) größer
> > als bei LAN-Verbindungen, als auch die Bandbreite größer
> > als bei Internet-Verbindungen -- d.h. das Produkt ist
> > größer.
>
> Ja, aber 3ms ist bei der Bandbreite nicht groß.

Das stimmt, aber wie ich schon schrieb:

> > Wieviel es tatsächlich ausmacht, weiß ich nicht. Viel-
> > leicht hast Du recht und es macht nicht so viel aus, aber
> > ich werde es auf jeden Fall ausprobieren.

Einen Versuch ist es wert.

> > > Bei 20ms brauchst du bei der Bandbreite aber in der Tat mehr
> > > recvspace - so an die 120k.
> >
> > Ja, wobei erschwerend hinzukommt, daß mein Server nur ein
> > 1 GHz Nehemiah ist (aus Stromspargründen).
>
> Ich erkenne jetzt bei den Werten nicht den Zusammenhang.

Langsamere Rechner profitieren tendentiell von einem grös-
seren Receive-buffer. Aber in diesem Fall wird der Effekt
wohl eher gering sein.

> Kann sein, dass ich das mit send verwechsel, dann liegt das Problem
> eben bei 64k.
> Ursprünglich war nur 64k vorgesehen, durch Bugs in TCP-Implementationen
> geht es auf einer Seite nicht mit 64k.
> Es gibt für mehr als 64k Erweiterungen, aber auch die sind nicht
> Problemfrei im Fallback.

Ja, die Window-scaling-extension (RFC1323). Unter FreeBSD
jedenfalls kein Problem, und alle beteiligten Rechner lau-
fen unter FreeBSD, bis auf ein Windows-Notebook, aber das
verwendet das Netz nur zum Surfen, so daß dort weiteres
Tuning nicht nötig ist.

> Ja, die Anwendung sollte davon nicht viel sehen, aber defaultwerte
> müssen mit dem ganzen Internet zurecht kommen, da gibt es immer
> Fehlerhafte Implementationen.

In meinem Fall müssen sie nur innerhalb des Heimnetzwerkes
zwischen freeBSD-Rechnern zurechtkommen. Auf dem Server
(auf dem ein Proxy läuft) kann man sendspace/recvspace je
nach Routen einstellen: Auf der Default-Route (Internet)
die Defaultwerte von 32K/64K, auf der Route für das interne
Netz die erhöhten Werte.

> Aber man sollte auch nicht vergessen, dass der Buffer pro TCP-Socket
> gebraucht wird und sich somit auch am kmem bedient.

Stimm, aber intern kommt da nicht viel zusammen. Wir sind
nur zu zweit. :-)

> > Wie auch immer -- wenn's ein Problem gibt, werde ich es
> > merken. :-)
>
> Klar, aber meist wird man bei einem Problem mit einem externen Server
> nicht an die TCP-Einstellungen denken.

Siehe oben, für die Route nach extern würde ich dann die
Default-Werte verwenden.

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme,  secnetix GmbH & Co. KG, Marktplatz 29, 85567 Grafing
Dienstleistungen mit Schwerpunkt FreeBSD: http://www.secnetix.de/bsd
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"UNIX was not designed to stop you from doing stupid things,
because that would also stop you from doing clever things."
        -- Doug Gwyn
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Received on Thu 27 Oct 2005 - 18:15:50 CEST

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