Re: Energie sparen mit FreeBSD4

From: Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de>
Date: Mon, 26 Sep 2005 15:51:18 +0200 (CEST)

Bernd Walter <ticso(at)cicely12.cicely.de> wrote:
> On Mon, Sep 26, 2005 at 02:47:23PM +0200, Oliver Fromme wrote:
> > Sämtliche Festplatten, die ich in letzter Zeit gekauft
> > habe, bewegen sich so im Bereich 10 bis 12 Watt. Beim
> > Anlaufen brauchen sie natürlich kurzzeitig mehr (kann
> > durchaus in den Bereich 20 bis 30 W kommen), aber das
> > ist für die Betrachtung des Energieverbrauchs irrelevant.
>
> Scheinbar habe ich wirklich zu hohe Werte im Kopf, aber bereits
> diese Werte machen mit einem Netzteil-Wirkungsgrad von 70% immerhin
> schon 14-17W Netzaufnahme.

Die 10 bis 12 Watt, die ich nannte, sind mit einem Meßgerät
zwischen PC und Steckdose gemessen. Deiner Rechnung nach
(70% PSU-Effizienz) verbrauchen die Festplatten dann je 7
bis 9 Watt.

(Den Herstellerangaben und Aufdruck auf den Festplatten
traue ich grundsätzlich nicht.)

> > Darüberhinaus sollte man im Hinterkopf behalten, daß nor-
> > male Festplatten (Desktop/Server) vom Verschleißverhalten
> > nicht dafür ausgelegt sind, häufigere Spin-up/down-Zyklen
> > zu machen. Da sollte man eher zu Notebook-Festplatten
> > greifen (die aber wiederum nicht für Dauerbetrieb ausgelegt
> > sind).
>
> Kommt darauf an wie oft das passiert, Desktopplatten sind durchaus
> für etliche Zyklen ausgelegt.

Alles ist relativ. :-)

Ein paar (vielleicht vier, fünf) Zyklen pro Tag sind
sicherlich noch »normal« für einen Desktop, aber viel
mehr würde ich denen auf Dauer nicht zutrauen. Manche
Hersteller machen auch hierzu Angaben.

Wenn ich eine Festplatte nach 30s idle herunterfahren
lasse, und dies passiert im Schnitt alle zehn Minuten,
würde ich dafür definitiv keine normale Desktop-Platte
hernehmen.

Um auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen: Man könnte
das System anstatt von Platte auch von Flash-Karte oder
-Stick laufen lassen. Dann erübrigt sich die Frage nach
dem Spin-down. Allerdings gibt es dann natürlich wieder
andere Restriktionen zu berücksichtigen (Platz, Perfor-
mance, Anzahl der Schreibzyklen pro Zelle). Falls man
einen anderen PC in LAN-Reichweite hat, der als NFS-Server
fungieren könnte, kann man den fraglichen Rechner natür-
lich auch diskless per NFS laufen lassen.

Vor etlichen Jahren hatte ich mal eine Mailbox aufgesetzt,
die ein DOS von einem MOD-Laufwerk bootete und dann aus
einer RAM-Disk lief. Alle 12 Stunden wurden variable Da-
ten auf das MOD gesichert, das dazu kurzfristig anlief und
dann von allein wieder stoppte (konnte man per Jumper ein-
stellen). Das lief so mehrere Jahre lang ununterbrochen.

Auch CD- und DVD-ROM-Laufwerke fahren meistens nach einer
gewissen Zeit automatisch den Spindelmotor herunter.

Nur so als Anregungen.

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme,  secnetix GmbH & Co. KG, Marktplatz 29, 85567 Grafing
Dienstleistungen mit Schwerpunkt FreeBSD: http://www.secnetix.de/bsd
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Received on Mon 26 Sep 2005 - 15:52:31 CEST

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