Re: Mail von Cron kommen nicht an

Matthias Fechner <idefix(at)fechner.net> wrote:
> * Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de> [15-06-05 12:58]:
> > Aha, es ist also ein Heisenbug.
>
> was ist denn ein Heisenbug?

So nennt man Bugs, die verschwinden, wenn man versucht, sie
zu debuggen.

Fälschlicherweise benannt nach dem Quantenphysiker Werner
Heisenberg, der für die nach ihm benannte heisenbergsche
Unschärferelation bekannt ist. Fälschlicherweise deshalb,
weil der quantenphysikalische Effekt, daß ein System durch
Beobachtung verändert wird, nicht auf der Unschärferelation
beruht und auch nicht von Heisenberg entdeckt wurde.

Eine weitere, häufig vorkommende Kategorie sind sogenannte
Mandelbugs -- das sind Bugs, die in chaotischer und ver-
meintlich nicht vorhersagbarer Weise auftauchen. Benannt
nach Benoit B. Mandelbrot, dem Pioneer der Chaostheorie
und »Vater« der Fraktale und des »Apfelmännchens«.

Dann gibt es noch Bohrbugs und Schroedinbugs. Bohrbugs
(nach dem Physiker Nils Bohr) sind reproduzierbare, deter-
ministische Bugs. Also eigentlich Bugs von der angenehmen
Sorte.

Schroedinbugs sind zum Glück außerordentlich selten. Sie
sind (diesmal korrekterweise) benannt nach einem weiteren
quantenphysikalischen Effekt, der erstmals von dem Physiker
Erwin Schrödinger beschrieben und durch ein berühmtes Ge-
dankenexperiment ("Schrödingers Katze") verdeutlicht wurde.
Schrödinbugs bleiben zunächst unbemerkt, manifestieren sich
aber plötzlich bei allen Benutzern, sobald jemand das Pro-
gramm bzw. den Source näher untersucht und feststellt, daß
das eigentlich nie hätte funktionieren dürfen.

Darwinbugs kommen dagegen nicht so selten vor. Dabei han-
delt es sich um solche, die als Folge der Behebung eines
anderen, harmloseren Bugs auftauchen. (D.h. das Beheben
eines Bugs hat einen neuen, komplexeren Bug zur Folge.)
Benannt nach dem Naturwissenschaftler und Begründer der
Evolutionstheorie, Charles Darwin.

Einstein-Rosen-Bugs sind solche, die, wenn man sie behebt,
unerwartet und plötzlich an einer ganz anderen Stelle der
Software wieder auftauchen. Analog zu den sogenannten
Einstein-Rosen-Brücken, die von Albert Einstein und Nathan
Rosen theoretisch begründet wurden, und die in der Science-
fiction gerne als »Wurmlöcher« o.ä. verwendet werden.

Es gibt sicherlich noch weitere Typen von Bugs, aber obige
fallen mir so aus dem Kopf ein. :-)

> > Welche FreeBSD-Version ist das eigentlich? Und mit welchen
> > Compilerschaltern hast Du compiliert? Es könnte sein, daß
> > da aus irgendeinem Grund ein Compilerbug getriggert wird.
> > (Eigentlich sollte es unwahrscheinlich sein, aber es fiel
> > mir bei Deiner Beschreibung spontan ein. Und ich habe es
> > bereits erlebt, daß an sich effektlose Änderungen an einer
> > Source-Datei -- z.B. Vertauschen zweier benachbarter Vari-
> > ablendeklarationen -- das Verhalten des Programms geändert
> > haben.)
>
> hm, das ist ja übel, also ich hab die folgende Version:
> FreeBSD server.idefix.loc 5.4-STABLE FreeBSD 5.4-STABLE #1: Thu May 26 00:19:28
> CEST 2005 root(at)server.idefix.loc:/usr/obj/usr/src/sys/SERVER2 i386
>
> aber das Problem habe ich schon seit Monaten, ist glaube mit FreeBSD
> 4.7 gekommen.

War 4.7 nicht auch die Version, bei der Du von sendmail auf
exim umgestellt hast? Das würde mir jetzt zu denken geben.
;-)

> Also Optimierungflags habe ich das folgende:
> CPUTYPE?=i686
> CFLAGS= -O -pipe

Das sollte eigentlich OK sein.

> Soll ich die Optionen vielleicht mal wegnehmen und noch mal ein world
> bauen?

Nein, das ist wohl nicht nötig. Das sollte eigentlich so
in Ordnung sein.

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co KG, Oettingenstr. 2, 80538 München
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        -- Larry Wall
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