Re: Peripherie für Server

From: Bernd Walter <ticso(at)cicely12.cicely.de>
Date: Fri, 8 Apr 2005 17:56:02 +0200

On Fri, Apr 08, 2005 at 05:01:06PM +0200, Oliver Fromme wrote:
> Bernd Walter <ticso(at)cicely12.cicely.de> wrote:
> > On Fri, Apr 08, 2005 at 03:25:45PM +0200, Oliver Fromme wrote:
> > > (Man kann übrigens durchaus Linux-Backup-Binaries unter
> > > FreeBSD nutzen, aber es erfordert einige Bastelei und ist
> > > für eine Backup-Lösung nach meinem Empfinden zu »wacklig«.)
> >
> > Ich betreibe selber eine Legato Networker Storage-Node auf FreeBSD,
> > gezwungenermassen mit Linux-Binary.
> > Der Aufwand das ordendlich zum laufen zu bekommen ist gewaltig,
> > außerdem kann die Storage-Node keine Streamer verwenden.
> > OK - es sollte nicht schwer sein der Linux-ABI Streamer beizubringen,
> > aber der derzeitige Stand ist, dass es nicht geht.
>
> Ich habe von einem Fall gehört, wo es jemand mit einer
> Named-pipe hingetrickst hat. Aber ich war selbst noch
> nicht in der Verlegenheit und kann daher nicht beurteilen,
> wie gut das geht.

Das Problem ist ja nicht das Device zu öffnen und Daten zu schieben,
sondern die ioctl zum Positionieren und Behandeln vom Markierungen
zu verwenden.
Eine Pipe wird die ioctl auch nicht beherschen.

> > Ich habe zu einer IDE-Festplatte deutlich mehr Vertrauen, als
> > zu einem DAT-Streamer.
>
> Ich habe zu keinem von beiden sonderlich viel Vertrauen
> (daher habe ich's in meiner Mail auch extra vermieden,
> DAT überhaupt zu erwähnen).

Mein Misstrauen IDE gegenüber bezieht sich nur auf bestimmte
Nutzungsarten.
Natürlich ist hier nicht jede Platte gleichermassen geeignet.

> > Alltagstaugliche Streamer haben ihren Preis.
>
> Das ist natürlich richtig. Auf einer »Geiz ist geil«-Basis
> würde ich keine Sicherungslösung errichten, schon gar nicht
> eine für gewerblichen Einsatz, von deren Verläßlichkeit
> möglicherweise die Existenz der Firma abhängt.
>
> Zum Glück gibt es brauchbare Alternative zu DAT, von denen
> ich eine genannt habe (VXA von Exabyte), die bei vergleich-
> baren Volumina in derselben Preisregion beginnt wie DAT.
> Nach oben ist die Skala natürlich immer offen.

OK - machen wir mal eine Rechnung damit.
Die Preise sind jetzt von einer belibigen Webseite geklaut, da ich
selber mit VXA noch nichts gemacht habe.
Ich hoffe das ist jetzt einigemassen realistisch.

 850,- Laufwerk 33G SCSI
1400,- 20 Stück 33G Bänder
  25,- Reinungsband
======
2275,-

Im Gegenzug dazu:
2000,- 20 Stück IDE Festplatten im >100G Bereich mit Wechselrahmen

Mit 30 Bändern sieht das ganze schon deutlich besser in Richtung VXA
aus, sofern man die Vorteile der Festplatten nicht nutzen kann.
Natürlich gibt es auch VXA 2 mit 80G und das kostet nicht wesentlich
mehr, hat aber immer noch nicht die Kapazität der IDE Variante.
Zu den Vorteilen gehört preislich auch, dass es kaum mehr kostet
zwei Platten gleichzeitig zu betreiben - ein muss, wenn man eine
Rücksicherung braucht, während noch eine Sicherung läuft.
So ist da auch die höhere Kapazität zu nennen und der flexible Umgang
mit den Mediengrößen, z.B. kann man große Festplatten für Tage mit hohem
Aufkommen nutzen und die restlichen Tage mit kleineren arbeiten.
Auch das Argument, dass der Streamer ja nach Medienverschleiß noch
weiter genutzt werden kann ist nur bedingt realistisch, da die
Kapazitätsansprüche schnell steigen und der Betrieb alter Streamer
schnell Probleme aufwirft.
Als Beispiel beansprucht bereits die Vollsicherung meines lokalen
Datenbestandes um die 60G Kapazität und wäre mit einem einzigen Band
obigen Typs schon nicht mehr zu bewältigen und selbst ein VXA-2
Gerät wäre da schon nahe an der Grenze.
Eine Vollsicherung bedeutet bei mir derzeit 12 Bänder einlegen, da
ich vorwiegend mit 5G Exabyte Laufwerken arbeite.
Zum Glück stehen mir mehrere Laufwerke zur Verfügung, aber aleine
schon vom Lagerplatz für die Bänder hätte ich mich längst um Ablösung
bemühen müssen.

-- 
B.Walter                   BWCT                http://www.bwct.de
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Received on Fri 08 Apr 2005 - 17:59:05 CEST

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