Re: Prozessorzeit zusichern

From: Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de>
Date: Mon, 11 Oct 2004 14:17:35 +0200 (CEST)

Daniel Graupner <listen(at)danielgraupner.de> wrote:
> Oliver Fromme schrieb:
> > Aber wenn man sowas wie rtprio(1) braucht, frage ich mich
> > immer, ob man nicht nur an den Symptomen eines Software-
> > Design-Problems herumdoktert.
>
> folgendes Beispiel:
>
> Ich administriere einen Streaming-Server für ein Internetradio. Darauf
> läuft der icecast als Audio-Streaming-Server. Das Audiosignal kommt von
> der Soundkarte und wird in "Echtzeit" in verschiedene Bitraten mp3 sowie
> ogg umgewandelt. Die Umwandlung übernimmt darkice, der verbrät sehr viel
> Prozessorzeit (hmm, das könnte natürlich ein Design-Problem sein) 8-).

Das müßtest Du dessen Programmierer fragen -- aber gut, da-
rauf hast Du vermutlich wenig Einfluß.

> Nun kommt es aber eben doch manchmal vor, dass man Sicherheitspatches
> einspielen muß...also Kernel oder Welt neu baut.

Das macht man aber (bei einem guten Systemdesign) nicht auf
demselben Rechner, auf dem gerade produktive Dienste laufen.

> Anderer
> Fall, manchmal werden größere mp3-Files auf den Rechner kopiert...via
> scp, bei hoher Bandbreite gräbt der sshd Prozessorzeit ab.

Nimm einen schnelleren Cipher, z.B. ssh -C blowfish. (Blö-
derweise haben die OpenSSH-Nasen "-C none" mit nicht nach-
vollziehbaren Gründen abgeschafft.) Oder halt irgendetwas
anderes außer ssh. Ich glaube nicht, daß Du in dem Umfeld
die mp3-Dateien unbedingt mit starker Verschlüsselung über-
tragen mußt.

> Nice ist ja wie schon erwähnt wurde keine harte Begrenzung, da spielen
> auch andere Faktoren mit rein (uptime des Dienstes etc.).

Für obigen Fall mit scp sollte nice eigentlich genügen.
FreeBSD's Scheduler (der BSD-Scheduler, nicht diese "ULE"-
Banane) kommt mit solchen Situationen eigentlich sehr gut
zurecht.

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co KG, Oettingenstr. 2, 80538 München
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Received on Mon 11 Oct 2004 - 14:18:03 CEST

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