Re: Backup-System

From: Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de>
Date: Thu, 5 Aug 2004 17:33:40 +0200 (CEST)

Rainer Duffner <rainer(at)ultra-secure.de> wrote:
> Am Do, 2004-08-05 um 12.25 schrieb Oliver Fromme:
> > Für ein Backup ist es (meiner Meinung nach) zwingend erfor-
> > derlich, daàdas Backup-Medium regelmäÃÂig entnommen und an
> > einem sicheren Ort gelagert wird -- auf jeden Fall sollte
> > es von der Stromversorgung getrennt sein. Ein ûBackupë auf
> > einer Platte, die ständig online ist, hilft Dir z.B. bei
> > einem Blitzschlag, menschlichem Versagen oder gar Sabotage
> > überhaupt nichts.
>
> Ich habe mal gehört, das wenn der Blitz richtig eingeschlagen hat,
> wirklich alles Schrott ist im betreffenden Gebäude.
> Eindringendes Löschwasser noch nicht mal mitgerechnet.

Das erfordert dann aber schon einen direkten Einschlag, was
bei entsprechend abgesicherten Rechenzentren doch recht un-
wahrscheinlich ist -- die Betreiber (bzw. deren Versiche-
rungen) könnten sich das Risiko sonst gar nicht leisten.
Aber falls es doch passiert, ist vermutlich durch die in-
duktive Wirkung so ziemlich alles hinüber, egal ob online
oder nicht.

Bei indirekter Blitzwirkung, Überspannungen, Kurzschlüssen,
statischen Entladungen u.ä. spielt es schon eine Rolle, ob
die betreffende Hardware in Betrieb ist oder ausgeschaltet
ist und in einem Tresor lagert -- möglicherweise nichtmal
im selben Gebäude, oder überhaupt in _einem_ Gebäude.

Und wie erwähnt, es gibt da noch den Faktor Mensch, der
(gewollt oder ungewollt) Schaden anrichten kann.

> > Ja, aber auch die Backup-Anforderungen wachsen. Wer kann
> > heutzutage noch sein Backup auf 120-Mbyte-Medien machen?
>
> Naja, das kommt sicher drauf an, ab man Filme, ISOs, Warez und MP3s
> abzieht ;-)

OK, das klingt eher nach privatem Bereich. Da gelten eh
andere Voraussetzungen. :-)

Im kommerziellen Umfeld fallen jedenfalls jede Menge Daten
an. Eine durchnittlichem Firmenwebsite wird mit Sicherheit
nicht auf ein 120-Mbyte-Medium passen. Da paßt ja nichtmal
eine durchschnittliche Presseerklärung im Word-.doc-Format
drauf. :-]

> [...]
> Sonst: auf ebay verscherbeln und neu kaufen.

Kleinere Firmen könnten flexibel genug sein (und Privatper-
sonen sowieso), daß das geht, aber bei mittleren bis größe-
ren Firmen kannst Du mit dieser Argumentation nicht kommen.
Da kannst Du der Buchhaltung, dem Einkauf oder der für Aus-
schreibungen zuständigen Abteilung nicht damit kommen, daß
man das ja nach zwei Jahren auf eBay versteigern könnte.

> Nur: Ich traue dieser ganzen HD-Wechselthematik nur noch nicht über den
> Weg, egal welche Art von Stecker man da jetzt hernimmt (Firewire,
> Useless Serial Bus oder HD-Wechselrahmen).
> Das muss sich erst mal so lange bewähren wie DLT und AIT ;-)

Es gibt das alles (IEEE1394, USB usw.) durchaus schon recht
lange, und insbesondere IEEE1394-Wechselspeicher haben sich
unter FreeBSD als sehr stabil und unproblematisch erwiesen.
Und falls es doch mal ein akutes Problem gibt, kannst Du
notfalls einfach die IDE-Platte aus dem Gehäuse ausbauen
und vorübergehend an einen beliebigen Rechner dranklemmen.
An die Daten kommst Du immer dran.

Aber wenn Dir durch irgendeinen blöden Zufall Dein AIT-
Streamer abkackt, und Du hast keinen 4-Stunden-vor-Ort-Ser-
vice, und Du mußt unbedingt die Daten von einem AIT-Tape
runterkratzen -- dann ist erstmal Panicmode angesagt. :-)

Zugegeben, das war jetzt eine konstuierte worst-case-Situ-
ation. Aber man hat schon Pferde kotzen gesehen ...

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co KG, Oettingenstr. 2, 80538 München
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Received on Thu 05 Aug 2004 - 17:34:02 CEST

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