Re: Backup-System

From: Bernd Walter <ticso(at)cicely12.cicely.de>
Date: Wed, 4 Aug 2004 20:22:18 +0200

On Wed, Aug 04, 2004 at 07:58:51PM +0200, Rainer Duffner wrote:
> Am Mi, 2004-08-04 um 17.18 schrieb Oliver Fromme:
> > Alexander Langer <alex(at)big.endian.de> wrote:
> Legato unterstützt FreeBSD ja gar nicht (offiziell), den Port für den
> Client hat ja eine Drittfirma gemacht (feral.com), die jetzt wohl auch
> keine Lust mehr dazu hat bzw. sind wahrscheinlich die Verträge
> ausgelaufen....
> Und überhaupt: wer sich Legato leisten kann, soll halt eine SPARC
> hinstellen statt FreeBSD und gut ist ;-)

Immerhin wurde damals auch ein Client für FreeBSD alpha erstellt.
Ich habe sogar eine Zeit lang einen Server mit FreeBSD und Linux
Binary betrieben, allerdings lief damit nur die Sicherung in Files.
Insgesammt ist man mit der Software beim Server wohl mit einer
Sparc/Solaris auf der besseren Seite.
Der Hacken mit Linux Binaries ist, dass z.B. eine /bin/sh nicht
gesichert wird und anstelle dessen die /compat/linux/bin/sh.
Inzwischen kann man aber Snapshots machen und diese in einen neutralen
Pfad zum sichern ablegen.
Letzlich ist die Software aber IMHO viel zu teuer.

> > Es kommt dabei natürlich immer auf den Einzelfall. Wenn
> > das System für längere Zeit unbeaufsichtigt und ohne Opera-
> > toreingriff laufen muß, ist ein Band-Roboter wohl die nahe-
> > liegendste Lösung.
>
> Das kommt auf die Sichtweise an: HD-basierte Backups laufen ja wirklich
> absolut ohne User-Eingriff, wenn man die Platten nicht wechselt.
> Deshalb wollen das ja so viele, weil man nicht ans tapewechseln denken
> muss.
> Leider vergessen dann wohl auch viele die Test-Rücksicherungen, denke
> ich mir ;-)

Man sollte online Verfügbare Festplatte nicht als Vorteil sehen.
Ein Offline Medium ist immmerhin vor versehentlichem Löschen geschützt.
Gerade gemountete Platten sind recht schnell leer.

> > Ich habe sehr gute Erfahrungen mit IDE-Wechselsystemen ge-
> > macht. Diese kann man per externem Firewire/IEEE-Gehäuse
> > realisieren, wie bereits in anderen Postings in diesem
> > Thread erwähnt, oder aber einfach mit Hilfe von internen
> > (oder auch externen) IDE-Wechselrahmen. Diese haben den
> > Vorteil, daß sie günstiegr sind: ca. 10 Euro Aufpreis pro
> > Platte für den Einschub, plus den Wechselrahmen, den man
> > aber nur einmal braucht (oder zweimal, wenn man für den
> > Notfall ein Backup auch über einen anderen Rechner zurück-
> > spielen können möchte). FreeBSD unterstützt solche IDE-
> > Wechselrahmen mit dem atacontrol-Kommando (attach, detach,
> > reinit).
>
> Aha.

Auf Qualität der Rahmen achten - einige taugen wirklich nichts.
Ich persönlich fühle mich jedoch wohler ein System zu verwenden,
dass auch für Hot-Plug designed ist.

> > Nachteil: Du hast keinen automatischen Wechsler, d.h. es
> > muß schon jemand vor Ort sein, der einmal pro Tag o.ä. den
> > Platteneinschub wechselt.
>
> Das dürfte kaum einer von denen machen, die sowas haben.
> Man will sich ja das gewechsele ersparen. Zumindest war das bei unseren
> Kunden so.
> Konnte Ihnen das IDE-RAID aber noch ausreden ;-)

Bleibt immer noch das Risiko eines versehentlichen rm, was mit einem
Bandroboter schon weitaus geringer ist.

> > Es gibt zwar auch IDE-Platten-
> > Wechselroboter, aber ich vermute, daß die nicht ganz billig
> > sind und/oder nur mit proprietärer Software funktionieren,
> > aber da kann ich aus dem Kopf leider nichts genaues sagen.
>
> Naja, lt. dem was ich gesagt bekommen habe ist es bei SCIS-Wechslern
> prinzipiell so, das die alle gleich funktionieren, d.h. das
> SCSI-Kommando um ein Tape von einem Fach ins andere zu schieben ist bei
> allen gleich (fast allen, manche sind dann doch gleicher als gleich...)
> Wenn der IDE-HD-Wechsler also nach aussen hin als SCSI-LUN auftritt,
> sollte es eigentlich gehen. Sollte.

Zum einen gibt es dieses, zum andere gibt es auch Wechslerprotokolle,
die per seriele laufen.
Da man bei der meisten FreeBSD Software sich sowieso um den Wechsler-
support selber kümmern muss ist das letzlich auch egal wie der
angesteuert wird.
Ob man aber nun einen IDE Wechsler nimmt, oder viele USB/Firewire
Gehäuse mit Relais am Stromkreis...
Der wesentliche Unterschied wird wohl nur der Überspannungsschutz sein.

> > So ein System ist durchaus auch für Langzeitarchivierungen
> > geeignet, außer bei sehr kleinen Datenmengen. Eine 80-GB-
> > Platte kostet ca. 60 Euro, eine 160-GB-Platte 90 Euro.
> > Dazu kommen nochmal ca. 10 Euro für den Einschub. Bänder
> > mit vergleichbarer Kapazität kosten nicht weniger,
>
> Leider nicht.
> Aber wenigstens gibt es in 3-5 Jahren noch 40/80er Tapes zu kaufen, im
> Gegensatz zu 80 GB SATA-Platten (oder - Gott behüte - IDE) ;-))

In 3-5 Jahren lohnt es sich aber nicht mehr die Tapes zu kaufen.

> > Du kannst sogar noch weiter sparen, wenn Du kein halbes
> > Jahr History brauchst und auch die wöchentlichen Fulldumps
> > nicht fünf Wochen lang aufheben mußt, und die täglichen
> > kann man notfalls auch auf nur zwei Platten abwechselnd
> > machen (so mach ich's privat daheim). Man kann das nach
> > den eigenen Bedürfnissen natürlich beliebig variieren.
>
>
> Ich habe daheim festgestellt, dass ich gar nicht so viele wirklich
> wichtige Daten habe (heruntergeladene PDFs und Sourcen, Pakete !=
> wichtig). Vorallem, seit ich angefangen habe per unison die ganze
> Redundanzen rauszuhauen.
> Ich weiss noch gar nicht, wie oft der Full-Dump auf mein 40/80 DLT
> passt. ;-)

Deshalb kann ich meine lokalen wichtigen Sicherungen auch immer noch
mit einem betagten MO Wechsler machen, während ich mit Tapes nur den
unwichtigeren Teil sichere - und das auch wesentlich seltener.

-- 
B.Walter                   BWCT                http://www.bwct.de
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Received on Wed 04 Aug 2004 - 20:23:58 CEST

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