Re: sober

From: Hendrik Spiegel <hendrik.spiegel(at)ruhr-uni-bochum.de>
Date: Tue, 15 Jun 2004 20:15:08 +0200

On Tue, 15 Jun 2004 13:23:15 +0200
Bernd Walter <ticso(at)cicely12.cicely.de> wrote:

> On Tue, Jun 15, 2004 at 12:54:12PM +0200, Andreas Braukmann wrote:
> > --On Dienstag, 15. Juni 2004 11:18 Uhr +0200 "shrek-m(at)gmx.de"
> > <shrek-m(at)GMX.de> wrote:
> > >bei *einer* email aus versehen auf den anhang geklickt und schon
> > >ist es zu spaet.
> >
> > Man klickt nicht "aus Versehen" auf einen Anhang; jedenfalls nicht
> > so oft, wie es wurm-verseuchte Windows-Rechner gibt. Bei den meisten
> > Faellen duerfte es sich um gedankenloses Rumgeklicke handeln.
>
Was doch zur üblichen "Ich bin bloß Anwender, ich muß nichts wissen"
Mentalität passt.

> Wobei der Oliver schon recht hat - Windows macht es einem leicht
> solche Fehler zu begehen, weil es die User von vorneherein falsch
> erzieht.

Microsoft hat dem sogar massiv Vorschub geleistet, indem sie den Leuten
jahrelang suggeriert haben, daß Computer und Internet hübsch, bunt und
einfach sind.

Übrigens ist sich inzwischen selbst Microsoft dessen bewußt. Zumindest
nach Aussagen von Mitarbeitern von MS Deutschland, will man dieser
Einstellung entgegenwirken und sicherheitsbewußtes Verhalten der
Anwender fördern (wer es wirklich glaubt ist natürlich eine andere
Frage).

> > >kein aktualisiertes antiviren-programm
> >
> > Die Verbreitungsgeschwindigkeit ist bei vielen Schaedlingen
> > inzwischen so hoch, dass es *sehr* wahrscheinlich geworden ist, die
> > ersten Exem- plare eines neuen Wurms/Trojaners etc. in der Post zu
> > haben, bevor der Virenscanner ueberhaupt nur die Chance hatte, ein
> > Update verpasst zu bekommen.
>

> Von individuellen Angriffen mal abgesehen.
> Virenscanner machen ein System nämlich nicht im geringsten sicherer,
> da die keine Sicherheitsprobleme beseitigen sondern nur bekanntes
> filtern.

Was zumindest auf WIndows angeraten scheint.
Die Leute bevorzugen halt die schäbigen (und teuren) Workarounds. Sich
mit der Materie auseinanderzusetzen verlangt Zeit und Mühe.

> Wenn man ein indivielles .EXE für einen ganz bestimmten Empfänger
> aufsetzt z.B. um ein ganz bestimmtes Passwort zu erhalten, dann wird
> das Dingen immer noch durchkommen.

Wobei dieses Beispiel doch etwas konstruiert scheint. Ein solches
Szenario ist auf jedem beliebigen OS denkbar und wenn ein solches Binary
geschickt untergeschoben wird auch für erfahrene Anwender nur schwierig
abzuwehren.

> Virenscanner sind meiner Ansicht nach absoluter Blödsinn und belasten
> nur unnötig zig tausende Systeme.

Ausreichend viele Leute sehen das anders und "gönnen" sich
Nachlässigkeiten, da sie sich hinter Personal Firewalls (jetzt muß ich
meine Tastatur wieder desinfizieren) und Virenscannern sicher fühlen.

> Manchmal glaube ich gar, dass Virenscanner die wirklich hartnäckigeren
> Viren sind und durchs Fressen von Systemleistung auch den größeren
> Schaden anrichten.
>
Das ist sicherlich etwas überzogen.
Realität ist nunmal, daß die Politik gewisser großer Softwarehersteller,
gepaart mit der Bereitschaft vieler Anwender derartige Versprechungen zu
glauben, Computerviren einen üppigen Nährboden beschert hat, was zur
Folge hat, daß Virenscanner (zentral oder dezentral)für einen
möglichst reibungslosen Betreib von Windowsrechnernunabdingbar geworden
sind.

Außerdem:
Wo kämen wir denn hin, wenn alle Leute Ahnung von ihren Computern
hätten, sich Sicherheitsbewußt verhalten würden, verschiedene
Betriebssysteme nutzten und Abends, nach getaner Arbeit, zu Hause mit
Kind und Kegel ihren eingen Kernel kompilierten?

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Received on Tue 15 Jun 2004 - 20:15:34 CEST

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