Re: Proxyserver mit einem Modemzugang machen

From: Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de>
Date: Wed, 12 May 2004 14:20:57 +0200 (CEST)

Gordon(at)streber24.de wrote:
> Habe zwei Pcs die mit einem Netzwerk verbunden sind. Möchte jetzt einen
> dritten einbinden, wo drauf ein FreeBSD Betriebsystem installiert wird und
> der dann als Proxyserver dienen soll. Als Programm werde ich Squid nutzen.
> Gibt es andere Programme, die vielleicht besser sind?

Es gibt eine ganze Reihe, und welches davon für Dich das
beste ist, hängt von Deinen Anforderungen ab. Pauschal
kann man das nicht sagen.

Squid ist die »eierlegende Wollmilchsau« unter den Web-
Proxies, mit zahlreichen Features, einer 3000 Zeilen
langen Konfigurationsdatei und einem nicht zu unter-
scätzenden Resourcenhunger (vor allem RAM).

Eine andere Möglichkeit wäre Apache, den man ja mithilfe
seines mod_proxy-Moduls auch als WebProxy einsetzen kann.
Er hat weniger Funktionen, ist dafür aber auch einfacher
zu konfigurieren, und begnügt sich (bei einer »typischen«
Installation) mit deutlich weniger RAM. Ich hatte schon-
mal einen Apache als Proxy für eine DSL-Anbindung auf
einem Pentium-90 mit 64 Mbyte RAM laufen, ohne daß es
Probleme gab (und auf der Kiste liefen nebenher noch an-
dere Dinge).

Dann gibt es noch »oops« (/usr/ports/www/oops). Das In-
teressante daran ist, daß er seinen Cache in wenigen großen
Dateien speichert, ähnlich wie die Cycle-Buffers von INN.
Dadurch wird der Filesystem-Overhead geschickt umgangen.

Ein Proxy, der speziell für Dial-Up-Rechner entwickelt
wurde, ist wwwoffle.

Es gibt noch zahlreiche andere Web-Proxies:
$ cd /usr/ports/www
$ make search key=proxy | less
Schau Dir die Kurzbeschreibungen an. Zu den in Frage kom-
menden lies Dir dann die längeren Beschreibungen durch
(pkg-descr) und ggf. die Homepages, auf die verwiesen
wird. Wenn dann immer noch mehrere in der engeren Wahl
sind, dann probier sie einfach aus. ;-)

> Habe aber einen Modem
> und keinen Flatrate. Wie kann es realisieren, dass der BSD Rechner dann ins
> Internet einwählt, wenn einer ins Internet will und wenn innerhalb von 5
> Minuten keine Anfrage ins Internet gestellt wird, dass er die Verbindung
> kappt.

Das macht ppp, siehe das entsprechende Kapitel im Handbook
(Hat nichts mit Web-Proxies zu tun).

> Kann man es vielleicht auch ohne Squid realiesieren?

Nunja, der Vorteil von Squid (oder eines anderen Caching-
Proxies) ist, daß keine erneute Einwahl notwendig ist,
wenn Du eine Seite besuchst, die noch im Cache ist, weil
Dein Rechner (oder ein anderer Rechner, der denselben
Proxy benutzt) vorher schon dort gewesen ist. Es erspart
auch das dauernde Downloaden von Inline-Images u.ä., die
sich eh nicht ändern, und beschleunigt somit das allgemeine
Webbrowsen.

Bei langsamen Zugängen (Momde, ISDN) ist daher das Ein-
richten eines Caching-Proxies (sei es nun Squid oder ein
anderer) auf jeden Fall empfehlenswert.

> Habe T-Online Zugang, habe bisher nicht hingekriegt, eine Verbindung mit
> einem BSD Rechner ins Internet aufzubauen, trotz Anleitungen im Internet.
> Gibt es eine aktuelle Anleitung, vielleicht hat sich was geändert.

Das sollte eigentlich mit dem, was im Handbook steht,
»einfach so« funktionieren. Zumindest haben das auch
schon tausende von anderen vor Dir hinbekommen. ;-)

Wenn Du das konkrete Problem schilderst (Fehlermeldun-
gen, Logfiles) bzw. sagst, wie weit Du überhaupt kommst,
dann kann Dir hier vielleicht jemand weiterhelfen.

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co KG, Oettingenstr. 2, 80538 München
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Received on Wed 12 May 2004 - 14:21:23 CEST

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