Re: freebsd team und projekte

From: Peter Ross <Peter.Ross(at)alumni.tu-berlin.de>
Date: Thu, 18 Dec 2003 09:54:10 +1100 (EST)

On Wed, 17 Dec 2003, Bernd Walter wrote:
> On Wed, Dec 17, 2003 at 02:36:57PM +0100, Mark Weinem wrote:
> > Mit Blick auf all die sourcebasierten Linux Projekte der letzten Zeit
> > (Arch, Lunar, Source Mage, Sorcerer, ROCK, Gentoo, etc.) kann man das
> > natürlich auch differenzierter sehen - da will man dann eher an die
> > *BSDs anknüpfen.

Ich glaub, hier werden Aepfel mit Birnen verglichen..

Es gibt einen Heimrechner und den professionellen Bereich.

Hier gibt es dann noch den Server- und den Desktopbereich.

Mie faellt als Beispiel gerade das beruehmte Tauziehen um die
Bundestagsverwaltung ein.

Resultat: Desktop Windows,
          Server Linux.

Aus solchen Entscheidungen (nicht nur hier, auch anderswo in
Firmen wird "politisch" entschieden) resultiert da ein Bedarf an einem
brauchbaren Server-Linux.

Die Umsetzer, Administratoren, die hier wie anderswo beeindruckend wenig
gefragt werden, stehen vor SuSE, Red Hat und Co. und sind damit haeufig
nicht besonders zufrieden.

Denen ist das KDE-Interface voellig schnurz, die wollen gut anpassbare,
schlanke und verlaessliche Server.

Daraus steht Bedarf an solchen Source-Distributionen. Debian ist auch aus
solcher Motivation entstanden.

Da in diesem Server-Bereich eigentlich selten Linux-Systeme technisch
BSD-Systemen ueberlegen sind, koennte ich mir gut vorstellen, dass dort
auch so manche *BSD-Kiste im Verborgenen vor sich hinservt.

Des weiteren ist auch der Serverbereich noch durch ein weiteres Merkmal zu
unterscheiden: der fuer den "Profi" und den fuer den angelernten
Hilfsadmin.

Fuer letzteres mag der Lehrer, der da den Schulserver verwaltet, genauso
ein Beispiel sein wie der computertechnisch interessierte Architekt, der
das Firmennetzwerk des zehnkoepfigen Architekturbueros verwaltet.

Ich stecke nicht in der Haut solcher Menschen und habe echte
Schwierigeiten, fuer solche Leute das ""passende" System auszusuchen.

Das ist fuer mich ein echtes Dilemma. hier sollen Leute mit wenig
Qualifikation Dinge tun, fuer die ich ein Informatik-Studium als Grundlage
habe. Die Aufgaben sind ja soo prinzipiell verschieden nicht.

Da muss man wohl einen Kompromiss zwischen Funktionsfaehigkeit und
Bedienfaehigkeit machen. Mit dem Ergebnis, dass sie damit Dinge nicht
erreichen koennen, die ich kann.

Ich mein, ich erwarte von einem Hobby-Toepfer ja auch kein professionelles
Produkt. Warum soll das in IT anders sein?

Eigentlich gilt die gleiche Unterscheidung fuer den Firmen-Desktop. Hier
spielen zunaechst einmal auch organisatorische Dinge eine grosse Rolle,
die Entscheidung zu ueberblicken: was braucht der Mitarbeiter auf seinem
Desktop?

Hier sehe ich eigentlich die grosste Entfaltungsmoeglichkeit fuer Linux.

Linux ist hier gegenueber *BSD im Vorteil, da es mit dem Treibersupport
fuer die PC-Desktop-Hardware und -Peripherie doch etwas besser ausssieht
als unter *BSD.

Und es ist gegenueber Windows im Vorteil, einen klar abgesteckten Bereich
von Tools und Funktionalitaet auf einer vernuenftig absicherbaren und gut
konfigurierbaren Basis aufzusetzen.

Uebrigens habe ich fuer die Firmendesktops, die ich bis vor 1 1/2 Jahren
administriert habe, weder KDE noch Gnome gewaehlt, sondern xfce.

Das hatte was mit den schon vorhandenen und fuer die Anwender gewoehnten
Sun-CDE-Desktops zu tun, aber auch mit einer besseren Ueberschaubarkeit
fuer den Administrator.

Fuer den Firmen-Desktop gilt m.E. nach nicht, dem Anwender aller
Freiheiten zu lassen, sondern einen guten Kompromiss aus
Anpassungsfaehigkeit und Administrierbarkeit zu erreichen.

Nun ja, bleibt der Heimbereich. Drei Nutzer und sieben Meinungen.

Die einzig zufriedenen Nicht-Fachleute zuhause sind meiner Erfahrung nach
Apple-Anwender.

Die sind erstaunlch vielfaeltig. Ich kenne 20- und 30jaehrige, durchaus
technisch aufgeschlossene Frauen, die ihren iMac geradezu lieben, als auch
Leute wie meinen Vater, der als Rentner gelernt hat, mit Hilfe eines
Computers Briefe zu schreiben oder halt im Web zu suchen.

Daher denke ich, wer mit Linux Heim-PC ausruesten will, sollte eher in die
Richtung als nach Windows gucken. Warum denn die Fehler wiederholen, die
dort gemacht wurden und zu diesen Wackel-Systemen gefuehrt haben?

Nun,
es gruesst
Peter

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Received on Wed 17 Dec 2003 - 23:53:23 CET

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