Re: OT: Prozessor-Kühlung

Patrick Hess <patrick_hess(at)t-online.de> wrote:
> Oliver Fromme schrieb:
> > Mein neuer XP-2500+ (mit Barton-Kern) hat keine höhere
> > Verlustleistung und benötigt keine aufwendigere Kühlung
> > als eine intel-CPU mit vergleichbarer Prozessorleistung.
>
> Lt. oben gennanter Webseite (jeweils typische Verlustleistung):
>
> Athlon XP-2500+
> (6-8-A 1.83GHz Barton) 53,7 W

Kann hinkommen, für »typische« Fälle.

Wenn der Prozessor idle ist, verbraucht die komplette Ma-
schine 52 Watt (an der Steckdose gemessen). Das ist natür-
lich mit aktiviertem fvcool (ohne sind es mehr als 80 W).
Wenn der Prozessor für längere Zeit zu 100% ausgelastet ist
(z.B. wenn ein Renderer oder Encoder läuft), geht es etwa
auf 100 W herauf, wobei es dann natürlich keinen meßbaren
Unterschied macht, ob fvcool aktiviert ist oder nicht.

Dabei sind natürlich die anderen Verbraucher auch noch mit
drin (in erster Linie wohl Festplatte, RAM und Mainboard-
Chipsatz).

> Etwas seltsam erscheint mir die maximale Die-Temparatur, die beim XP
> bei 85° C, beim P4 aber nur bei 71 - 72° C liegt. Da habe ich bei
> den alten Athlons aber noch etwas um die 95° C in Erinnerung. Würde
> aber immer noch nicht zum Würstchenkochen reichen.

Die Die-Temperatur liegt bei mir bei etwa 47° C, wenn der
Prozessor idle ist und fvcool aktiviert ist (ohne fvcool
sind es 66° C). Bei dauerhafter Auslastung von 100% geht
die Temperatur auf etwa 68° C herauf -- interessanterweise
macht fvcool hier einen Unterschied: Ohne fvcool geht es
bis 72° C. Eine Erklärung habe ich dafür leider nicht.

Gemessen habe ich das alles unter den derzeit herrschenden
sommerlichen Bedingungen, also nicht die Maschine in den
Kühlschrank gestellt oder so. ;-)

> > PS: Empfehlung an alle Athlon-Besitzer:
> > /usr/ports/sysutils/fvcool
>
> Sehr interesssant, danke. Da steht, man könnte das auch über pciconf
> machen. Weiß jemand, wie das geht?

Keine Ahnung, aber warum auch, wenn es fvcool gibt? Es hat
für jeden unterstützten Chipsatz die Info über die erfor-
derlichen Register und setzt die dann automatisch passend.
Es gibt keinen Grund, das mit pciconf selbst hinzufrickeln;
das wäre mir auch viel zu riskant.

Ich aktiviere fvcool bei mir mit einem trivialen Skript un-
ter /usr/local/etc/rc.d.

> Ansonsten werde ich mir das Tool auf jeden Fall mal ansehen. Ich
> schlage mich nämlich hier mit einem K7 600 MHz rum - laut
> Spezifikation 45 W typische Leistung, das geht ja an sich noch.

Probiere fvcool einfach mal aus. Schlimmstenfalls sagt es
Dir, daß Dein Chipsatz nicht unterstützt wird.

> Leider produzierte Siemens keine Boards mit Thermal-Managment für
> den Slot A, so daß ich mich nun selbst um die Kühlung kümmern muß:
> Zwei 60 mm-Prozessorlüfter, ein 80 mm-Gehäuselüfter und ein
> Netzteil mit einem innenliegenden 120 mm-Lüfter, der die Luft
> direkt über dem Prozessor absaugt. Nach etwa einer halben Stunde
> (ohne dabei die Kiste größer zu beanspruchen) kann man auf dem
> Prozessorkühler Spiegeleier braten.

Zum Spiegeleier braten genügen schon geringere Temperatu-
ren, als häufig vermutet wird ... Eiweiß gerinnt bereits
bei 45° C.

> Kann mir einer sagen, ob da vielleicht die Kernel-Option
> CPU_SUSP_HTL die richtige Anlaufstelle wäre? Die Erläuterung in
> LINT hat mir leider nicht sonderlich weitergeholfen.

Nein, diese Option ist speziell für Cyrix-Prozessoren.
Für AMD brauchst Du sie nicht. (Die Doku in LINT ist da
in der Tat nicht besonders brauchbar.)

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co KG, Oettingenstr. 2, 80538 München
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