Re: Fehlerredundante Fileserver

From: Bernd Walter <ticso(at)cicely12.cicely.de>
Date: Tue, 3 Jun 2003 02:50:24 +0200

On Tue, Jun 03, 2003 at 09:49:42AM +1000, Peter Ross wrote:
> Hi,
>
> On Mon, 2 Jun 2003, Bernd Walter wrote:
>
> > vinum + fibrechannel - damit können Platten ein paar Kilometer weiter
> > entfernt rotieren.
> > Absolut Solide und bewährte Technik - zudem ausbaufähig.
> > Die Hardware kostet ein bischen mehr und man braucht eine dedizierte
> > Glasfaser ins andere Gebäude, aber man schläft man viel ruhiger.
>
> Okay, wobei mir die Preislisten nicht gelaeufig sind. Der letzte Blick auf
> soetwas ist schon ein bisschen her.. Vor drei, vier Jahren war es
> definitiv zu teuer.

Aktuelle Preise sind mir auch nicht geläufig, aber bezahlbar ist sowas
durchaus, wenn man nicht gerade die klassischen Anbieter wählt.

Aber mit ein wenig Phantasie geht es auch anders.
Mal ein billiger Aufbau:
- Remote einen Rechner, der Platz per NFS freigibt.
- Lokal einen FreeBSD Rechner, der auf dem NFS Space per md ein Laufwerk
  macht.
- Jetzt noch per Vinum zusammenfügen und fertig.
OK - vinum muß man md noch als mögliches Laufwerk beibringen und die
Startreihenfolge anpassen, aber das ist Kleinkram.
Du hast eine bezahlbare Lösung mit bewährter Technology.
Der Materialaufwand ist sogar identisch zur jetzigen Lösung.
Wenn der NFS Server weg ist, dann greift im MD ein Timeout und Vinum
kann reagieren.

Linux hat einen Treiber, der es ermöglicht direkt auf remote Platten
zuzugreifen - ähnlich der I-SCSI Technik.
FreeBSD hat sowas derzeit noch nicht - denoch würde ich FreeBSD
vorziehen.

> > Da fragt man sich ernsthaft, wieviel der Firma die Daten wert sind,
> > daß man die mit einer Bastellösung absichert.
>
> Hmmh. Sicherlich kommt der Fall des "abgebrannten" Servers nicht alle Tage
> vor. Ein bisschen Risiko muss schon manchmal sein;-)

Das ist wohl wahr - obwohl alle 24h eher meiner Vorstellung eines
Backup entspricht, als eines Spiegels :)

> Im Ernst, es ware sicherlich ein hektischer Tag geworden, aber
> irgendwie haetten wir das schon "durchgewurstelt".
>
> Ein mittelstaendisches Unternehmen hat ein begrenztes Budget und kann sich
> nicht aus dem gleichen Katalog bedienen wie eine Bank. Eine kleine Sun
> Enterprise war eine High-End-Anschaffung.

Nun »Enterprise« fängt bei Sun schon mit umgelabelten Desktop Maschinen
wie der Ultra 10 und IDE an - da sehe ich nicht wirklich den Vorteil
einer Sun Hardware.

> BTW: Hier war dann auch Verstaendnis dafuer vorhanden, wenn
> "mittelmaessige" Technik halt gelegentlich ein wenig stottert. Und
> gelegentlich wurden zumindest ein paar Mark darein gesteckt, dass ich
> nicht staendig mit Nervenflattern rumlief;-)
>
> Beim meinen ersten Job downunder bin ich definitiv u.a.
> rausgeflogen, weil ich der Meinung war, 24x7-Loesungen kann man nicht mit
> Bastelloesungen und Stress rund um die Uhr bewerkstelligen.
>
> Ich habe Loesungen vorgeschlagen und Angebote eingeholt, die regelmaessig
> von BWLern unterboten wurden. Tja, die stand dann da und lief nicht wie
> gewuenscht. War ja egal, so konnte man wenigstens meinen Bonus gleich
> mitsparen..

Tja - leider versteht ein BWL'er in der Regel wenig von Total cost of
Ownership :(

> Also: Auch ich bin der Meinung, dass es gewisse untere Grenzen gibt.
>
> > > Es gehoert zu den groessten Vergnuegen,
> > > /dev/c0t0d0s0 an einem Urlaubsmorgen uebers Mobile zu buchstabieren.
> >
> > Und dann ist auch noch falsch, weil unmvollständig (dsk/rdsk).
>
> Ja. Meine letzte Firma konnte sich keine Suns leisten, da hab ich das
> verlernt;-)

Suns sind schön, aber ich denke im unteren Leistungssegment kann man
auch andere Hardware nehmen.
Je nach Fall ist zudem Solaris auch einfach nicht schön.

> > Aber das Budget gibt die nötige Manpower her, um das Flickwerk zu
> > warten?
>
> Im letzten Fall suchen sie gerade einen, der mit mehr Geld gekoedert wird
> als ich. Der fuenfte Admin in zwei Jahren..
>
> Zugegebenermassen hat die Firma nicht zuerst ein technisches Problem..

Ja - die technischen Probleme sind in solchen Fällen nur die Symptome.

> Ein verteiltes Schreiben ist Teil des Beowulf-Projekts. Jemand, ich glaube
> Olli, hat mal bedauert, dass es kein aequivalentes Projekt bei FreeBSD
> gibt. (Wobei einige Komponenten durchaus vorhanden sind)
>
> Bei Beowulf wird nicht mit NFS gearbeitet. Bei den obengenannten Klippen
> gebe ich Dir recht. Du musst allerdings damit rechnen, dass sie nicht
> verschwinden, wenn Du etwas anderes als NFS nimmst.

Nicht generell, aber in dem Fall schon.
Wenn du mit mehreren Systemen gleichzeitig auf gemeinsammen Daten-
bestand zugreifen willst, dann braucht du sicherlich andere Lösugen.
Aber Clustertechnik hat auch andere Ziele.

-- 
B.Walter                   BWCT                http://www.bwct.de
ticso(at)bwct.de                                  info(at)bwct.de
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Received on Tue 03 Jun 2003 - 02:50:43 CEST

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