Re: Fehlerredundante Fileserver

From: Matthias Teege <matthias-dbsdq(at)mteege.de>
Date: Sun, 1 Jun 2003 18:39:23 +0200

On Sun, Jun 01, 2003 at 10:51:47PM +1000, Peter Ross wrote:
> > Warum? Was willst Du damit erreichen?
>
> Bei Ausfall eines Fileservers noch alle Daten zu haben - nicht nr bis zum
> letzten Backup..

Ich nehme an Du meinst eine Art von Umschaltung auf einen parallel
laufenden Server, der die gleichen Daten hält, wenn etwas anderes als
die Platte ausfällt.

> Wenn Du wirklich die Daten von vor einer Minute sicher haben willst,
> reicht Backup nicht.

Ja, Du meinst aber nicht Datensicherheit sondern Verfügbarkeit. In
einem halbwegs normalen Szenario setzt man einen Server mit einem
RAID System und redundanten Netzteilen ein. Sicherheitshalber hat
man noch ein Cold-Standby System in der Besenkammer.

Sind die Anforderungen an die Verfügbarkeit höher, kommt PC Hardware
nicht mehr in Frage. Dann muß man in der Lage sein, nicht nur Platten
und Netzteile zu tauschen sondern auch Logikboards und Prozessoren.
Diese sollte natürlich radundant vorhanden sein. Das ist dann nicht
mehr die Domäne der Micros.

Alternativ wäre ein Speicherkonzept wie es Plan9 verwendet. Dort
ist der primäre Massenspeicher ein WORM Medium. Festplatten/RAIDs
dienen dort nur als schneller Zwischenspeicher bis die Daten auf
WORM geschrieben sind.

> Natuerlich ist an "Je weniger Komponenten, je weniger Fehlerquellen" was
> dran.

Ja, man muß solche Ideen wirklich aus ästhetischen Gesichtspunkten
betrachten. Ich mag mir gar nicht vorzustellen, wie sich ein
derartiger NFS Proxy verhält wenn ein Node ausfällt. Wie löst man
bspw. die Resynchronisation?

Wenn ich sowas realisieren sollte, würde ich wohl eher bei Vinum
ansetzten und eine Art RAID über mehrere Server bauen wollen.

> AFS siehe oben. CODA arbeitet mit ACLs, die Umsetzung des
> Unix-Permission-Konzepts ist nicht einfach.

Das mag sein aber damit kann man sicher leben. Als ich CODA das
letzte mal in den Händen hatte, lief es, in Anbetracht des Standes,
stabil. Es gab nur Probleme bei der Erzeugnung vieler kleiner
Dateien in kurzer Zeit, wie es bei einem checkout von ports vorkommt.
Das brachte den Cluster aus der Synchronisation.

Aber wie gesagt, ich habe mir abgewöhnt, mit solchen Sachen meine
Zeit zu verschwenden. Je weniger Aufwand, desto stabiler das System.
Es ist einfach zuviel schlechter Code im Umlauf. Der beste Fall
ist der Verzicht auf NFS obwohl ich mit dem von FreeBSD ganz gut
zurechtkomme.

Bis dann
Matthias

-- 
Matthias Teege -- http://www.mteege.de
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Received on Sun 01 Jun 2003 - 18:40:18 CEST

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