Re: Wie kann ich CPU Informationen auslesen

From: Oliver Fromme <olli(at)secnetix.de>
Date: Mon, 17 Feb 2003 23:57:15 +0100 (CET)

helix(at)mayn.de wrote:
> Oliver Fromme <olli(at)secnetix.de> wrote:
> > Naja, /usr/compat/linux belegt hier 60 Mbyte. Das ist
> > nicht wirklich viel, wenn man es in Relation sieht --
> > Immerhin wird mehr oder weniger eine RedHat-Umgebung emu-
> > liert. Versuch mal, ein funktionierendes RedHat in 60
> > Mbyte zu installieren ...
>
> Hast du recht.
> Wobei ich ansich lieber mit "orginal" Systemen arbeite als
> Emulatoren, die erreichen, rein subjektiv, nie ein "reines"
> System.

Das kommt drauf an. Die Linux-Kompatibilität unter FreeBSD
ist ja auch gar keine Emulation im eigentlichen Sinne.

Unter Emulation versteht man, daß eine bestimmte Funktiona-
lität, die eigentlich gar nicht vorhanden ist, mit existie-
renden Funktionen nachgebildet wird (im allgemeinen unter
Effizienzeinbußen). In diese Kategorie fallen zum Beispiel
CPU-Emulatoren wie Bochs und die diversen Amiga- und C64-
Emulatoren.

Der »Linuxulator« von FreeBSD dagegen emuliert nichts. Er
besteht im wesentlichen aus zwei Teilen:

 - Einem Linux-kompatiblen ABI-Interface in den Kernel.
   Dies kann man im Grunde genommen völlig gleichberech-
   tigt zum FreeBSD-ABI sehen. Beim Ausführen eines Bi-
   naries wird anhand des ELF-Headers entschieden, ob nun
   die FreeBSD-ABI oder die Linux-ABI verwendet werden muß
   (oder noch eine ganz andere; es gibt ja auch noch SysV,
   und auf Alpha die OSF-ABI).

 - Ein paar Userland-Programmen und Libraries, um eine ge-
   wisse Linux-Kompatibilität herzustellen (z.B. ist dort
   /bin/sh eine bash, damit auch Skripte funktionieren, die
   bash-Features verwenden, was unter Linux leider recht
   verbreitet ist). Diese sind von RedHat entliehen.

Mehr ist das nicht -- mit Emulation hat das ganze eher we-
nig bis gar nichts zu tun. Das führt sogar dazu, daß Li-
nux-Binaries unter FreeBSD teilweise besser laufen als un-
ter Linux, weil sie vom besseren VM-System und anderen De-
tails der »Wirtsumgebung« profitieren.

> > Und auf ein paar Linux-Programme möchte ich nicht ver-
> > zichten (z.B. Opera und Acrobat).
>
> Hmm ich habe gerade Links mit gui entdeckt

Das ist ganz witzig, aber für den praktischen Einsatz lei-
der nicht wirklich geeignet. Es gibt immer mehr Seiten,
die schon für die Navigation Flash erfordern. Und das sind
nicht nur irgendwelche Pappnasenseiten, auf die man eh gern
verzichten kann, sondern auch immer mehr Firmenseiten, von
denen man Informationen braucht (was jetzt nicht heißen
muß, daß da nicht auch Pappnasen am Werk sind ...). :-(

Hübsches abschreckendes Beispiel (hat jetzt aber nichts mit
Flash zu tun): www.schaefer-gehaeuse.de

Mit manchen Browsern auf manchen Betriebssystemen mit man-
chen Einstellungen klappt diese Seite, mit anderen wiederum
nicht (man bekommt eine tolle MS-IIS-Fehlermeldung, u.a.
auch mit links). Ich habe eine ganze Weile herumgerätselt,
was an der Seite kaputt sein mag, denn ich konnte absolut
kein Muster in das Verhalten bringen. Dann der Aha-Effekt:
Es liegt am Accept-Language:-header ...

Um Andeas zu zitieren: sick.

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co KG, Oettingenstr. 2, 80538 München
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Received on Mon 17 Feb 2003 - 23:57:22 CET

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