Re: seltsame ISDN Probleme

As Gerald Königer wrote:

> Ich habe mich beim einrichten an das Buch FreeBSD 4 von C&L gehalten
> was bedeutet
> in rc.conf:
> isdn_enable=yes
>
> in /etc/rc.isdn am ende:
> ifconfig isp0 delete -link1 down
> ifconfig isp0 0.0.0.0 0.0.0.1 netmask 255.255.255.255 link1
>
> in rc.conf.local:
> defaultrouter=0.0.0.1
> Wenn ich jetzt rauspinge passiert nichts!
> Bei dieser Geschichte verstehe ich sowiso nicht, warum nicht alles in der
> rc.conf erledigt wird ?

Ich auch nicht, aber da mußt Du die Autoren des Buches fragen.

Prinzipiell ist alles so angelegt, daß man es von rc.conf aus
organisieren kann.

Das "ifconfig isp0 delete..." ist überflüssig. Das nachfolgende
ifconfig ist eine ganz normale Interface-Konfiguration, die man auch
mittels einer "ifconfig_isp0" Variablen in rc.conf erledigen kann
(aber bitte das "link1" nicht vergessen!).

Sinnvoll für den Test ist es noch, daß Du dort ein "debug" Flag mit in
die Zeile schreibst. Dann werden die PPP-Verhandlungen via syslog in
/var/log/messages abgelegt. Deren Inhalt kannst Du dann hier mal
posten (aber bitte sieh Dich vor: die PAP-Verhandlungen loggen das
Paßwort hexadezimal, aber unverschlüsselt).

Apropos PAP: ich sehe bei Dir kein Statement für die Konfiguration der
Authentisierung (PAP oder CHAP, via spppcontrol bzw. ispppcontrol).

> Ich denke also das meine Kernelkonfig und die /etc/isdn/isdnd.rc in
> ordnung sind.

Alternativ lassen sich alle Angaben übrigens auch via isdnd.rc
hinterlegen.

> network_interfaces="vr0 isp0"
> sppp_interfaces="isp0" <--- notwendig? kein unterschied ob da oder nicht!

Notwendig, aber Du mußt natürlich auch noch eine Variable
spppconfig_isp0 eintragen, damit ds Sinn hat! /etc/defaults/rc.conf
enthält ein Beispiel.

> ifconfig_vr0="inet 192.168.0.10 netmask 255.255.255.0"
> ifconfig_isp0="inet 0.0.0.0 0.0.0.1 netmask 255.255.255.255 link1 debug"

Aha, debug hast Du drin stehen. Dann kannst Du Dir die
PPP-Verhandlungen ja in /var/log/messages mal ansehen und diese hier
posten, falls Du damit nicht klarkommst. (Das ist zugegebenermaßen
ein wenig abkürzungslastig, da die Zeilen auch so schon lang genug
geworden sind. Ich habe mich aber durchweg an die Abkürzungs-
Terminologie der PPP-RFCs gehalten.)

> Wenn ich jetzt wieder rauspinge passiert nichts - absolut nichts !
> Keine Meldungen in /var/log/messages - der isdnd auf Terminal 9
> zeigt nichts an und auch "tcpdump -i isp0" zeigt nichts an.

Für alle Fälle kannst Du das Interface `bouncen' mit:

ifconfig isp0 down
killall isdnd
isdnd <Deine isdnd-Optionen>
ifconfig isp0 up
ping xxx

Falls sich der Dämon beim Rauswählen verklemmt hat, sollte er damit
neu zu wählen versuchen. Normalerweise sollte es allerdings auch beim
Systemstart gehen.

Achso, wenn Du IPv6 im Kernel hast (options INET6), dann ist es
normal, daß das Interface beim Starten einen Wählversuch macht. Falls
zu diesem Zeitpunkt noch kein isdnd läuft, erklärt sich auch, warum
das Ganze dann klemmt. Der Grund für den Wählversuch ist, daß alle
IPv6-Interfaces beim Konfigurieren eine Nachbar-Erkennung vornehmen
wollen. Da jedes IPv4-Interface zwangsweise auch mindestens eine
IPv6-Adresse besitzt, kannst Du das auch nicht erfolgreich
unterbinden. Ausweg ist nur, kein IPv6 im Kernel zu konfigurieren.

Ab FreeBSD 4.6R kann man einem sppp-Interface mitteilen, daß es
grundsätzlich kein IPv6 machen soll mit

spppcontrol ispN disable-ipv6

bzw. das entsprechend in den spppconfig_ispN unterbringen.

Ja richtig, im FreeBSD 4.6 gibt's endlich wieder kein ispppcontrol
mehr, sondern nur noch ein zentrales spppcontrol. :-) (Das hätte
eigentlich nie seinen Weg in eine Release finden sollen, ich war aber
auch nicht schnell genug, das zu verhindern...)

-- 
cheers, J"org               .-.-.   --... ...--   -.. .  DL8DTL
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