Re: Raid 1 - Voraussetzungen

From: Andreas Braukmann <braukmann(at)tse-online.de>
Date: Sun, 3 Feb 2002 10:59:00 +0100

On Sun, Feb 03, 2002 at 02:03:44AM +0100, Bernd Walter wrote:
> On Sat, Feb 02, 2002 at 11:50:14PM +0100, Andreas Braukmann wrote:
> > On Sat, Feb 02, 2002 at 10:31:10PM +0100, Bernd Walter wrote:
> > > Mir ist ein Software SCSI Raid1 lieber als eine egal wie geartete
> > > IDE Lösung.
> >
> > Das Problem ist weniger Software gegen Hardware-Raid als die Frage,
> > wie teuer soll zuverlaessiger Massenspeicher sein. :-/
> > Ich habe aber das Problem, dass ich in naechster Zeit relativ viel
> > Plattenplatz benoetige. Die Rahmenbedingungen fuehren (leider) zu
> > folgendem Anforderungsprofil: gross (mind. 80 GB); leise; kuehl;
> > geringe Stromaufnahme; "moeglichst" preiswert; "hinreichend" zuver-
> > laessig. Diese Punkte fuehrten mich fast zwangslaeufig zu einer IDE-
> > RAID-Loesung. Eine "bezahlbare" SCSI-Loesung, die in dieses Profil
> > passt, waere mir allemal lieber. Auch im SCSI-Fall waere eine RAID-
> > Loesung unverzichtbar, weil der Rechner dazu in der Lage sein muss,
> > auch mit einer ausgefallenen Platte eine gewisse Zeit weiterzulaufen.
>
> Mir ist das wichtigste der Erhalt der Daten.
> swap geht da nicht zu.

Hmmm. Was aber zwangslaeufig dazu fuehrt, dass der Rechner bei
einem Plattenausfall mit hoher Wahrscheinlichkeit crasht. Das
waere in meinem Fall aber doof, weil der Rechner halt - auch in
Abwesenheit eines Operators - erreichbar bleiben muss.
Wenn Laermbelaestigung und Waermeentwicklung (bzw. der damit
verbundene Stromverbrauch) keine Rolle spielen wuerde, wuesste
ich wohl, was ich machen wuerde. (Ich wuerde einfach die herum-
liegenden 9 und 18 GByte IBM SCSI-Platten nehmen und ueber ein
paar SCSI-Kanaele verteilen.) Da ich im Moment aber keine dazu
geeignete Raeumlichkeiten vorfinde, faellt das leider aus.
Ich hatte wohl schonmal daran gedacht, die wirklich lebensnot-
wendigen Daten auf einem SCSI-Spiegelpaerchen zu lagern und die
leicht aus einem Backup wieder herzustellenden Daten auf eine
einzelne grosse IDE-Platte zu packen. Aber auch das bedeutet
mindestens einen Verbraucher-/Hitzerzeuger mehr im Rechner als
notwendig.

> Wenn eine Platte ausfällt darf der Rechner auch gerne manuel rebootet
> werden, solange die Daten alle noch da sind.

> Meiner Erfahrung nach sind Softwarefehler mit Panics wesentlich
> wahrscheinlicher als Plattenausfälle.

Huch? Auf -stable-Systemen hab ich in den vergangenen 3 Jahren
praktisch keinen betriebsunterbrechende Panic erlebt. (Von Expe-
rimenten mit Testkisten einmal abgesehen.) Allerdings sind mir in
diesem Zeitraum auch nur 3 SCSI-Platten gestorben. (Ich habe aber
auch nur ca. 10 [Produktiv-]Server unter meinen Fingern; muss also
zugeben, dass mein "Erfahrungshorizont" relativ schmal ist.)

> Was den Preis angeht sollte man auch vorsichtig sein - der Admin
> der sich um einen Ausfall kümmern muß kostet nicht wenig.

Der Admin bin ich in diesem Fall leider noch selbst.

> > > In der Regel sind "echte" IDE Raid Controller ja nicht mal
> > > statefull - das kannst man mit Vinum sogar als Software besser.

> > Mit "statefull" meinst Du die in einer anderen Mail beschriebenen
> > Maengel hinsichtlich zuverlaessiger Rueckmeldung der IDE-Platten
> > ueber ihre Befindlichkeiten? Hmmm. Dann muss man halt sehr vorsich-
>
> Nein - damit meine ich, das das Raid System sich Merkt das eine Platte
> kaput ist.

Nunja. Ein RAID-Controller, der sich *das* nicht merkt, ist kein
RAID-Controller, sondern einfach nur kaputt. An so eine Hirnrissig-
keit habe ich nichtmal zu denken gewagt.

> Mir nutzt es wenig, wenn der Rechner nach einem Plattenausfall weiter
> durchläuft, aber nach einem reboot mit der kaputten Platte und antiker
> Daten weiterarbeitet.

Zustimmung.

> > tig bei der Ausfall der eingesetzten Platten sein. Die aktuellen
> > IBM-Platten (sowohl die qualitativ missratene letzte Serie als auch
> > die IC35*) liefern (meiner eigenen Erfahrung nach) sehr wohl Infos
> > ueber Lese-/Schreib-/CRC-Fehler. Auch der Schreibcache laesst sich
> > zuverlaessig abschalten.
>
> Sei dir nicht zu sicher.

Hmmm. Wir haben es ausprobiert. Was kann/soll man mehr tun? Muss
ich damit rechnen dass die (genannten) Platten anhand der Wetter-
lage und der letzten Lottozahlen entscheiden, ob sie einen aufge-
tretenen Fehler melden oder nicht? (Ich hoffe nicht :-/, denn dann
wuerde ich meine IDE-RAID-Idee fuer diesen Rechner tatsaechlich zu
den Akten legen muessen.)

> > > > > denn es könnte dazu verführen, sonstige Sicherheitsmaßnahmen (z.B.
> > > > > regelmäßiges Backup) zu vernachlässigen.
> > > >
> > > > Jeman, der seine Daten einem RAID-1 anvertraut und des-
> > > > halb sein Backup vernachlaessigt, wuerde sein Backup auf
> > > > einem RAID-0 ebenso vernachlaessigen.
> >
> > Hmm. Mir ging es um die "menschliche" Komponente des besprochenen
> > Themen-Komplexes "Backup".
>
> Die meisten benutzen IDE, Windows und machen kein Backup...

Ach noe. Dieser Vergleich zieht ja nun ueberhaupt nicht. Wir reden
hier schliesslich nicht ueber Luser und nicht ueber Windows. grmpf.

> > Hmm. Dennoch wird man die Backups genauso regelmaessig machen wie
> > sonst auch. Es sinkt einzig und allein die relative Haeufigkeit
> > eines restores von den Backup-Medien.
>
> Ich benötige das Backup aber weniger oft und kann stärker auf
> differentielle Sicherung setzen.
> Das spart enormes Geld.

Stimmt (zumindest teilweise). Ich setze auch jetzt schon recht
stark auf differentielle Sicherung.

> Backupkosten sind in der Regel teurer als die Platten selber.
> Wer da schon bei SCSI vs. IDE spart wird zwangläufig auch beim
> Backup sparen.

Neee, eben genau nicht. Allein die Preisersparnis zwischen SCSI-
und IDE-Platten wirft ja schon einen Grossteil des Geldes ab, das
fuer eine Backup-Loesungen benoetigt wird. (Bei mir ein Buendel
Shell-Skripte, ein VXA und ein 3,5" MOD).

-Andreas

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Received on Sun 03 Feb 2002 - 10:59:06 CET

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