Re: Sysinstall Packetverwaltung

From: Oliver Fromme <olli(at)secnetix.de>
Date: Wed, 23 Jan 2002 18:18:18 +0100 (CET)

Rocco Rutte <DaProdeGes(at)t-online.de> wrote:
> On Wed, Jan 23, 2002 at 11:39:23AM +0100, Oliver Fromme wrote:
> > Man müßte auf jede CD ein Index-File tun, in dem _alle_
> > Packages aufgeführt sind, mit Dependencies und der Informa-
> > tion, auf welcher CD sie zu finden sind.
>
> Ich habe gerade kein aktuelles CD-Set hier, aber es sind doch jetzt
> pro CD Indizes drauf.

Richtig, auf jeder CD separat.

> Die zu einem zusammenzufuehren sollte doch
> nicht das Problem sein.

Nein, das gewiß nicht. Allerdings ist in dem Format keine
Spalte für die CD-Nummer vorgesehen (und ich möchte sicher
nicht alle Tools, Skripte und Makefiles umschreiben, die
diese Index-Dateien verwenden). Das heißt, man muß die In-
formation, welches Paket auf welchen CDs ist, in eine sepa-
rate Datei schreiben.

Gut, auch das ist noch kein Problem. Das habe ich sogar
bereits einmal testweise gemacht; diese Datei ist auf der
Lehmanns-Edition vorhanden (/PKGLIST.TXT), dient dort aber
nur zur Information des Anwenders und wird nicht von sysin-
stall gelesen.

Das Problem ist, diese Sache in sysinstall reinzuhacken.
Ich kann mir nicht helfen, aber ich muß dabei immer an das
Sprichwort vom toten Pferd denken, auf das man nicht mehr
einschlagen soll ...

> Wie gesagt, ich dachte bisher, die Packages sind so auf die CDs
> verteilt, dass es gerade klappt, dass du also alle Dependencies
> von einem Port auf der CD hast.

Das wird zumindest versucht. Das führt leider auch dazu,
daß einige Pakete mehrfach vorhanden sind (auf unterschied-
lichen CDs).

> > > Es darf ja nicht gleich grafisch sein, aber ...
> >
> > Der Meinung bin ich persönlich auch, aber ...
> >
> > Es ist die Frage, was die Benutzer heutzutage erwarten und
> > haben wollen. Siehe z.B. SuSE.
>
> Dort willst du doch nicht ernsthaft hin, oder?

Es ist nicht entscheidend, was ich will. Es ist entschei-
dend, welchen Benutzergruppen sich FreeBSD zukünftig öffnen
will. Und ich bin der Meinung, daß die (wachsende) Gruppe
der UNIX-Laien nicht einfach ignoriert werden sollte.

Die Installation ist einfach die größte Hürde. Wenn jemand
schon dabei auf irgendwelche Probleme oder Unannehmlichkei-
ten stößt, ist er nicht mehr sonderlich motiviert, sich
noch weiter damit auseinanderzusetzen, und greift halt zum
nächstbesten (SuSE, Windows). Wenn dagegen die Installa-
tion einfach so durchflutscht, haben wir schon sehr viel
gewonnen, denn dann haben die Leute ein fertiges und be-
nutzbares System, mit dem sie herumspielen und experimen-
tieren (und lernen!) können.

Wenn wir eine möglichst einfach zu bedienende (und meinet-
wegen auch graphisch ansprechende) Installation haben, wer-
den sich sicherlich mehr Menschen daran versuchen, als das
jetzt der Fall ist.

Darunter werden zweifellos auch viele »DAUs« sein, für die
ein ausgewachsenes UNIX eher nicht das Richtige ist. Das
muß man ganz offen sagen.

Aber darunter werden auch einige sein, die sich motiviert
fühlen, sich intensiver mit dem System auseinanderzusetzen,
die lernfähig (und lernwillig) sind. Leute, die nicht nur
den Zündschlüssel herumdrehen wollen, sondern die auch
sehen wollen, wie der Motor unter der Haube funktioniert,
und wie man ihn tunen und erweitern kann. Und die viel-
leicht irgendwann einmal etwas an die BSD-Gemeinschaft zu-
rückgeben können.

Selbst wenn das nur 1% der Benutzer sind, wäre das schon
ein großer Erfolg.

> Das ist doch gut so. Ich bin dafuer, dass jeder Computer-Nutzer
> ein unixodides System benutzen koennen muss. Fuer wirkliche An-
> faenger gibt es grafisch-basierte Systeme, die das auch kon-
> sequent durchziehen. Fuer versiertere User gibt es auch noch
> text-basierte Systeme. Es ist die Frage, welche Gruppe von Usern
> eine Distribution ansprechen moechte.

Ich bin der Meinung, daß man sich prinzipiell keiner Gruppe
verschließen sollte.

Davon abgesehen: Woher kommen denn »versierte Benutzer«?
Womit fangen die an? Wie lernen sie, mit UNIX umzugehen?
Indem sie eins installieren. Es ist noch kein Guru vom
Himmel gefallen ...

> Und fuer meinen Geschmack, tut FreeBSD da schon wieder zuviel des
> guten, solange sysinstall auch als Verwaltungstool auf laufenden
> Systemen verwendet werden kann.

Das entscheidende Wort ist »kann«. Es heißt zum Glück
nicht »muß«. Solange man eine Wahl hat, ist das eine
gute Sache[TM].

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co KG, Oettingenstr. 2, 80538 München
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Received on Wed 23 Jan 2002 - 18:18:24 CET

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