Re: softupdates

From: Oliver Fromme <olli(at)secnetix.de>
Date: Sat, 12 Jan 2002 12:30:49 +0100 (CET)

Rocco Rutte <DaProdeGes(at)t-online.de> wrote:
> Btw, sind softupdates auf / wirklich sinnvoll? Soviel Last duerfte doch
> dort nicht anfallen, dass man mehr Performance braeuchte...

Softupdates entkoppelt das Schreiben von Metadaten. Meta-
daten sind die Daten, die sich in den inodes befinden, d.h.
atime, mtime, ctime, permissions, ownership usw.

Mach mal testweise folgendes:

    find -x / -atime -1

Das listet alle Dateien auf, bei denen sich kürzlich die
atime geändert hat (was ein Metadaten-Update erfordert,
d.h. einen Schreibzugriff auf »/«).

Also, bei mir ist das schon eine ganze Menge, darunter:

 - /dev/pty* und /dev/tty*, ändern sich bei jedem Vorgang
   auf dem betreffenden Terminal, d.h. bei jedem einzelnen
   Tastendruck und bei jeder Ausgabe.

 - /dev/sysmouse (sofern Du's mit X verwendest, was ja
   sinnvoll ist): bei jeder Mausbewegung.

 - /dev/psm* (bei 'ner PS/2-Maus): dito.

 - Je nachdem, was Du so für Programme benutzt, werden die
   Metadaten weiterer Devicenodes mehr oder weniger häufig
   aktualisiert, darunter console, random, urandom, mem,
   kmem, klog, null, zero, und natürlich solche, die ir-
   gendwelchen Hardware-Komponenten entsprechen, die Du
   verwendest, z.B. USB-Devices, serielle und parallele
   Geräte usw.

 - Eine ganze Reihe von Dateien unter /etc werden mehr oder
   weniger häufig verwendet, je nachdem, was auf dem System
   los ist. Darunter: group und pwd.db (von Programmen
   wie ls, ps usw.), localtime (von praktisch jedem Pro-
   gramm), login.conf, motd und pam.conf (bei jedem Einlog-
   vorgang), host.conf, resolv.conf und services (von jedem
   Programm, das irgendwas auf dem Netzwerk macht).

Mit anderen Worten: Da passieren durchaus schon eine Menge
atime-Updates, daß es mir sinnvoll erscheint, Softupdates
zu verwenden. Alternativ kann man natürlich / auch ständig
read-only gemountet haben (was auch aus Sicherheitsaspekten
keine schlechte Idee ist), aber das macht natürlich die Ad-
ministration ein wenig unbequemer.

Das Problem mit der Größe von »/« ist doch heutzutage eher
nicht mehr so relevant. Festplatten kosten doch lächerlich
wenig, und es macht nun wirklich gar nichts aus, ob man die
root-Partition nun 50 oder 150 Mbyte groß macht.

Ich gehe natürlich grundsätzlich davon aus, daß /tmp, /var
usw. eigene Partitionen sind. Die sollten _nicht_ in der
root-Partition mit drin sein.

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co KG, Oettingenstr. 2, 80538 München
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Received on Sat 12 Jan 2002 - 12:30:46 CET

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