Re: Umzug von IDE zu SCSI

From: Jürgen Nohl <juergen.nohl(at)necromancer.d2g.com>
Date: Wed, 14 Nov 2001 23:30:19 +0100

----- Original Message -----
From: "Ronald Kuehn" <rk(at)ronald.org>
To: <de-bsd-questions(at)de.freebsd.org>
Sent: Wednesday, November 14, 2001 9:53 PM
Subject: Re: Umzug von IDE zu SCSI

> Michael Haertl <michael.haertl(at)gmx.net> wrote:
>
> Moin,
>
> > z.B. der Kernel: er liegt im Filesystem / , zum Zeitpunkt des Ladens
> > des Kernels ist aber noch kein Filesystemtreiber geladen.
>
> gewissermaßen doch. Siehe unten.
>
> > Bei Linux ist es m.W. so, dass der Kernel absolut gelesen wird, d.h.
> > die Sektoren in denen der Kernel auf der Platte liegt werden in den
> > Bootloader "hardcoded". Deswegen muss man nach jedem Kernelneu-
> > compilieren Lilo nochmals aufrufen, um diese Werte im Bootloader zu
> > aktualisieren (soweit ich mich erinnere, man moege mich korrigieren).
>
> > Bei OS/2 ist (war zumindest bei Version 3) es so, dass bestimmte
> > Initialisierungsdateien ebenfalls an unverrueckbaren Stellen auf der
> > Platte vorhanden sein muessen, sonst geht der Bootvorgang schief.
> > Bei Scandisk, Defrag oder div. DiskDoctors etc. war das u.a. immer
> > als "fixed sector" markiert. Ditto bei MSDOS (msdos.sys, io.sys).
>
> Diese Probleme wurden von FreeBSD und auch anderen Systeme (z.B. Solaris)
> anders gelöst.
>
> > Hier fehlt mir was. Mit 512 bytes Code/Daten, aus denen der
> > Bootloader besteht, "mountet" man m.E. nicht so schnell mal ein
> > Filesystem, welches Owner-bits, Unterverzeichnisse und
> > Fragmentierung usw. beinhaltet. Wenn ein neuer Kernel "installiert"
> > (d.h. nach / kopiert) wird, muss man m.W. ja auch nichts weiter
> > beachten, d.h. er kommt irgendwo zum liegen, wo in / grad Platz
> > ist, evtl sogar fragmentiert.
>
> Nach dem Bootblock wird bei FreeBSD der 2nd stage boot loader
> geladen (boot2). Dieser liegt in den anschließenden Sektoren, die noch
> nicht vom Filesystem benutzt werden. Er enthält genug Funktionalität,
> um auf UFS-Filesystemen Dateien zu finden und zu lesen.
>
> Dieser 2nd stage boot code kann den kernel laden. Das wird aber bei
> FreeBSD seit geraumer Zeit nicht mehr getan. Stattdessen wird /boot/loader
> aus dem Filesystem geladen (3rd stage loader). Dieser stellt eine
> umfangreiche Umgebung bereit (Forth), mit der der weitere Boot-Prozeß
> gesteuert werden kann (Kernel-Module, Treiberkonfiguration usw.).
> Normalerweise lädt dieser /boot/loader dann den kernel (und optional
> noch andere Kernel-Module). Im Filesystem selbst befinden sich keinerlei
> "fest verdrahtete" Dateien wie bei Linux. Bei Kopieraktionen muß man
natürlich
> darauf achten, mit disklabel(8) den Boot-Code (boot1 und boot2) auch
> auf die neue Platte zu schreiben.

Ich habe das Thema etwas später nochmal aufgegriffen:
http://www.de.freebsd.org/de/archive/de-bsd-questions.200111/0048.html
Ich bin nach der Anleitung von Bernd Walter vorgegangen:
http://www.de.freebsd.org/de/archive/de-bsd-questions.200111/0055.html
was auch funktionirt hat. Ich hab dann im Bios die Bootreihenfolge von IDE
auf SCSI gestellt und konnte von SCSI booten, allerdings
wurde scheinbar '/' wieder von der IDE Platte gemounted (obwohl die disabled
war). Wenn ich die IDE Platte abklemme wird zwar von
SCSI gebootet, der Rechner bleibt aber gleich hängen (Die genaue
Fehlermeldung habe ich im Moment nicht da).
Scheinbar muß ich den Boot-Code (boot1 und boot2) noch auf die SCSI Platte
schreiben, aber wie?

Gruß
Jürgen Nohl

> Informationen zur Boot-Prozedur finden sich im Handbook:
> http://www.freebsd.org/doc/en_US.ISO8859-1/books/handbook/boot.html
> Siehe auch boot(8), loader(8), loader.conf(5), disklabel(8), boot0cfg(8).
>
> Tschau,
> Ronald
> --
> * The whole problem with the world is that fools and fanatics are always
> * so certain of themselves, but wiser people so full of doubts.
> * --Bertrand Russell

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Received on Wed 14 Nov 2001 - 23:28:32 CET

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