Re: Rechnerauslastung

From: Oliver Brandmueller <ob(at)e-Gitt.NET>
Date: Sun, 18 Mar 2001 10:54:10 +0100

Hallo.

On Sun, Mar 18, 2001 at 10:11:32AM +0100, Clemens Hermann wrote:
> wie kann ich denn feststellen, wie "gut" meine FBSD-Kiste ausgelastet ist?
> Ich dachte da an sowas wie top + Zeitachse.
> V.a. Speicher- und Prozessorauslastung wären interessant. Nicht, dass es
> damit getan wäre, denn natürlich ist auch von Interesse, ob die Mühle
> zeitweise an / über Spitze fährt / fahren sollte, denn sowas würde ja von
> einem Report über die durchschnittliche Auslastung schön kaschiert werden.
> Gibts irgendwelche Richtwerte, wie weit man mit der Auslastung höchstens
> gehen sollte, bzw ab wan man aufrüsten sollte?

Um die einzelnen Werte festzustellen, würde ich Dir mrtg und ein wenig
rumscripterei empfehlen.

Interessant zu beobachten sind folgende Werte:

Load, Prozessoridletime, benutzter Swapspace

Wenn Du diese Werte über eine gewisse Zeit beaobachtest, dann kannst Du
daraus Rückschlüsse ziehen, welche Werte Du zur genaueren Analyse denn
noch heranziehen solltest.

Vielleicht kannst Du das ja aus der Art der Benutzung aber eh schon
herleiten? Ich meine, ist das ein Arbeitsplatzserver, wo sich eine ANzahl
von Leuten via X einloggt, alle haben einen dicken Windowmanager auf,
Editoren, Netscape, StarOffice? Oder ist das ein Fileserver? Ein
Webserver? Ein Computeserver? Schließlich solltest Du eine ungefähre
Ahnung haben, wo Deine Anforderungen an die Maschine sind.

Well, aus den oberen drei Werte kannst Du aber auch erstmal einiges
Ableiten. Hat die Maschine eine hohe Load be gleichzeitig großer
Prozessoridletime, dann warten die Prozesse in der Runqueue vornehmlich
auf I/O - ist dann noch der benutzte Swapspace sehr hoch, dann solltest Du
Dir mal genauer anschauen, ob die Maschine viel paged - dann fehlt ihr
nämlich simpel RAM. Ist die Prozessoridletime sehr gering, dann ist
interessant, wie hoch die Load ist. Bei 1 würd ich mir keine SOrgen
machen, dann läuft ein setiathome ;-))) Nein, dann würde ich den Weg
gehen, einfach mal eine Zeit lang regelmäßig zu schauen, welche Prozesse
da so viel Rechenzeit fressen. Nicht alles kann man mit Hardware in der
Maschine erschlagen, manche Dinge erschlägt man besser mit
Arbeitsorganisation. Wenn viel gerechnet wird, könnte man klären, ob davon
nicht einige Prozesse nachts oder auf anderen Rechnern laufen können,
bevor man einen dickeren Prozessor hernimmt.

Du siehst, das ist ein komplexes Thema, was sich ohne detailliertere
Kenntnis, was die Maschine eigentlich leisten soll, kaum beantworten läßt.
Es gibt auch kaum einen einzelnen Wert, der für sich genommen eine Aussage
zuläßt. Will sagen: Wer aufgrund hoher Loadaverge ein dickeren Prozessor
einbaut, wird in vielen Fällen nicht unbedingt gewinnen ;-)

Gruß, Oliver

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Received on Sun 18 Mar 2001 - 10:54:20 CET

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