Re: Mounten ohne Device?

From: Udo Erdelhoff <ue(at)nathan.ruhr.de>
Date: Wed, 5 Jul 2000 18:57:48 +0200

On Wed, Jul 05, 2000 at 05:17:22PM +0200, Eike Bernhardt wrote:
> Hmm, ne das hab ich nicht probiert.

Das sollte eigentlich die gleiche Funktion wie /dev/ad1s1a erfüllen können,
theoretisch jedenfalls. Ich benutze seit Jahren nur noch die Variante mit
der Slice.

> Ach das Device ... wieso gibt es eigentlich so viele devices fuer die
> gleiche Partition? Historisch gewachsen?
Vorsicht, Du verstrickst Dich jetzt gerade im Begriffsdickicht. Ich
versuche mal kurz den Griff zur Machete:

Auf "richtigen" BSD-Systemen (z.B. SunOS 3.x) war im Disklabel Platz für
bis zu 8 Partitionen, die von a bis h durchgezählt wurden. a enthielt
das rootfs, b war swap, c überspannte die gesamte Platte, der Rest war
für andere Zweck (/usr, /var, ...) verfügbar. Auf einigen der Partitionen
legte man anschließend Filesysteme an, auf anderen (b und c) halt nicht.
Jede Partition konnte auf zwei Arten und Weisen angesprochen werden:
Entweder über das raw device oder über das block device. Macht dann
insgesamt 16 Devices pro Platte.

Auf dem PC könnte man das rein theoretisch auch so machen, wenn da nicht
das Problem der "friedlichen Koexistenz" wäre. BSD kann (und hat?) die
diversen DOS-Konventionen ignoriert; dummerweise galt das auch genau
andersrum für DOS und seine Nachfolger. Wenn man also zwei Platten, auf der
einen ein BSD installiert hatte und auf der anderen mit Win95 oder OS/2
installierte, dann haben die Anfang der Platte initialisiert, weil da halt
keine DOS-kompatible Partitionstabelle war.

Und daher kommt das Konzept der Slices. In einer Partitionstabelle für DOS
ist halt Platz für genau 4 Partitionen. Um genauer zu sein, Platz für 4
"DOS-Partitionen". Und die Slices 1-4 entsprechen denen.

Die Variante ohne Partitionstabelle geht natürlich auch, das sind dann
die "dangerously dedicated disks", und die brauchen dann ad1[a-h] statt
ad1sX[a-H].

Innerhalb der Slice gibt es dann wieder die Struktur mit a-h. Wobei FreeBSD
auch die d-Partition eines Slice mit einer besonderen Bedeutung belegt
(oder belegt hat?): Die überspannt die komplette Slice.

Dazu kommt dann noch ein Hack für die logischen Laufwerke in einer
erweiterten DOS-Partition: Die sind als Slice 5- verfügbar.

Und dazu kommt (bzw. für ein ganz aktuelles -current kamen) dann wieder
die block und raw-devices. Macht im Maximalausbau 16 Devices für das
alten Partitionsschma + 17*Anzahl Slices Devices für die Slices. Wobei
ich nicht sagen kann, wie viele Slices möglich sind - sh MAKEDEV da1s20h
führt nicht zu einer Fehlermeldung :-)

> Seltsamerweise sind die fuer die ehemaligen FreeBSD-Partitionen (also
> die auf ad2, die jetzt ad1 sind <g>) angelegt, vielleicht wird das bei
> der installation nicht fuer alle gemacht?

Genau das ist das Problem: sysinstall legt die Devices für die Partition
an, auf der es FreeBSD installiert. Für den Rest gibt es nur die alten
Devices. Und genau das halte ich für ungeschickt.

> Hmm, weiss nicht, nach der Startwarnung vonwegen "verlink
> /mnt/etc/pwd.db und /mnt/etc/groups nach /etc, sonst muckt tar beim
> restore" fand ich das Vorgehen logisch ...

??? Backups des OS macht man mit dump, dump oder dump. tar nutzt man zum
Datenaustausch mit anderen Unix-Systemen (wobei es jede Menge Fallen
gibt).

> *arg* Das waer ja zu einfach gewesen :-)

"Stop! Think about it! There *must* be a harder way to do it!"

(BTW: Kennt jemand die Quelle dieses Klassikers? Hört sich wie ein Spruch
aus Dilbert an, aber ich bin mir nicht sicher)

/s/Udo

-- 
"God, root, where's the difference?" (http://www.userfriendly.org)
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Received on Wed 05 Jul 2000 - 19:03:02 CEST

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