As Christoph Lange wrote:
> :-) Ja, warum denn nicht?! Mit einem einfachen:
>
> kget > /boot/kernel.conf
>
> ist es doch schon getan!
Waddesnichalletjibt. :-)
(Funktioniert auf meinem -current gerade nicht, aber das hat sicher
nicht viel zu bedeuten.)
> BTW kann mir jemand von Euch etwas ueber FreeBSD und Laptops sagen?
Besonders die Japaner waren hier immer die Vorreiter und haben sich
ihre PAO-Distribution gepflegt, die praktisch ein Add-On zum normalen
FreeBSD ist (http://www.jp.freebsd.org/PAO/). In FreeBSD-current
bröseln nun nach und nach die Erweiterungen mit rein, die PAO über die
Jahre gemacht hat, es wird also hier auch im offiziellen FreeBSD
besser.
Auf dem (älteren) Libretto, das ich mir kürzlich zugelegt habe, hab'
ich ein PAO-3.3 als Produktionssystem laufen (4 GB Platte), die alte
800er Platte war mir zu klein, die habe ich nun für Spielereien mit
-current vorbehalten. (800 MB reichen wirklich nur gerade mal so für
ein `make world', gerade noch ein rudimentäres X11, eine tcsh, ein
less und ein fvwm, für die Platz geblieben ist, nichtmal mehr für den
geliebten Emacs. ;-)
Insgesamt sieht mir die PAO-Version ,,runder'' aus, auch wenn in PAO
intern architekturell noch paar mehr Hacks sind. Ich denke, wenn die
Japanischen Committers und Warner Losh weiter so am Ball bleiben, dann
könnte FreeBSD 4.1 oder 4.2 die Lücke endgültig geschlossen haben.
> Muss man beim Kauf eines Laptops auf besondere
> Hardware-Anforderungen achten? Was geht, was nicht etc.?
Am Libretto funktioniert eigentlich alles bis hin zur Soundkarte. Am
meisten mußt Du wohl drauf achten, daß der Grafikchipsatz Deines
Auserwählten von XFree86 ordentlich unterstützt wird. Der etwas
ältere Thinkpad meiner Freundin hat da schon heftige Probleme
bereitet, nach paar Tips von den XFree86-Entwicklern bin ich auf eine
WWW-Seite gestoßen worden, bei der einige Linuxianer schon Tips &
Tricks für dieses Thinkpad zusammengestellt hatten. (Der VGA16-Server
funktionierte beispielsweise gar nicht und hat die Kiste nur in die
Verklemmung gefahren, ergo ging auch xf86config nicht zu benutzen.)
Die Soundkarte des Thinkpad hat einen nicht unterstützten Chip drauf
(CS424x glaub ich), no chance. Nach einem BIOS-Upgrade war das
APM-BIOS des Thinkpad wenigstens Version 1.1, damit funktioniert nun
halt -p (Ausschalten) und Suspend (letzteres geht selbst unter Winlose
nur machmal...), zum Hibernate bekomme ich ihn aber aus BSD gar nicht.
Neuere Thinkpads haben dafür wohl 'ne Taste, damit soll es dann auch
gehen.
Wie Hibernate im konkreten Falle überhaupt funktioniert, mußt Du
selbst sehen. Der Libretto legt die Hibernation-Daten ganz hinten auf
der Platte ab, für 32 MB RAM braucht er 35 MB Plattenplatz (empirisch
ermittelt). Dort sollte man keine interessierenden Daten hinterlegen
wollen. ;-) Der Thinkpad legt ein Hibernation-File innerhalb der
DOS-Partition mit irgendeinem Windows-Tool an.
An single-function Karten funktioniert bei PCMCIA inzwischen recht
viel. Praktisch alle Modems funktionieren aus der Kiste raus, alle
gängigen Netzwerkkarten wohl auch. Ich habe eine 3C589D und eine
3CXE589ET (letztere ist 3Com/Megahertz), sind völlig problemfrei. Die
Scripterei, die um den pccard-Dämon gewickelt ist, ist schnell zu
verstehen; während ein Winlose beim Rausziehen der Netzwerkkarte noch
den Zeigefinger hebt: ,,Du du du, du sollst mir doch vorher sagen,
wenn du einen PCMCIA-Karte ziehst, böse Dinge könnten sonst
passieren!'' kann man sie bei BSD mühelos live rausziehen, das
Interface wird dann halt dekonfiguriert, wenn man nicht zu lange
wartet, übersteht eine TCP-Verbindung, die gerade idle ist, das sogar
und man kann sie fortsetzen, wenn man die Karte später wieder
reinsteckt (sofern man dieselbe IP-Adresse hat und nicht gerade
mittels DHCP eine andere).
Der Support für multi-function PCMCIA ist bei PAO als `experimental'
deklariert.
SCSI funktioniert im derzeitigen PAO nicht, da der aic-Treiber von
FreeBSD 3.0 bis 3.3 nicht verfügbar war. (Gibt's schon ein 3.4er
PAO?) Ich habe den 3.4er aic-Treiber backportet und mit einem
pcmcia-Wrapper erweitert, es geht mehr schlecht als recht, da das
Entfernen eines SCSI-Busses aus dem System erst in FreeBSD-current
supported ist. Mit bißchen Fummeln habe ich ihn dazu bekommen, daß er
halt bei jedem neuen Reinstecken der Karte einen neuen SCSI-Bus
registriert, der alte bleibt dann hinterher mit einem nicht mehr
benutzbaren Überrest vorhanden bis zum nächsten Reboot. Kann ich
damit leben, falls ich wirklich mal SCSI brauche, ist mir das lieber
als nichts. Im -current müßte es eigentlich tun, hab' ich mir aber
noch nicht ansehen können.
> ... und Dank Euch ist der Support besser als bei
> Microsoft ;-)
Jetzt hau aber bloß ab, sonst könnten wir es als Beleidigung
auffassen, daß Du uns mit denen überhaupt vergleichst. :-))
-- cheers, J"org / 73 de DL8DTL joerg_wunsch@uriah.heep.sax.de -- http://www.sax.de/~joerg/ -- NIC: JW11-RIPE Never trust an operating system you don't have sources for. ;-) To Unsubscribe: send mail to majordomo(at)de.FreeBSD.org with "unsubscribe de-bsd-questions" in the body of the messageReceived on Tue 15 Feb 2000 - 21:17:49 CET