Re: Allgemeine Fragen zu DAT

From: J Wunsch <j(at)uriah.heep.sax.de>
Date: Fri, 21 Aug 1998 07:59:51 +0200

As Oliver Fromme wrote:

> QIC steht für Quarter-Inch-Cartridge, d.h. Bandcassetten mit
> Viertelzoll-Bändern. Hiervon gibt es die verschiedensten Ty-
> pen, angefangen bei den altertümlichen "Floppystreamern"

...Nee. Angefangen bei den typischen QIC-24 Streamern. Liegt ein
paar Jahre länger zurück. Klassisches Sicherungsband der ganzen
älteren Workstation-Klassen war QIC-150; von diesen Medien gibt es
derzeit noch größere Mengen (weil die Hersteller darauf ihre Patches
verteilt haben vor dem Zeitalter der CD-ROM).

Mittlerweile gehen die bis 2.5 GB und mehr ohne Kompression.

Floppystreamer und Travan sind eher Spielzeug, auch wenn sie ganz
zufällig Viertelzoll breite Bänder benutzen.

> DLT (Digital Linear Tape) ist eine weiterentwickelte Variante
> davon, die 20 Gb und mehr auf ein Band bringt. Der Magnetkopf
> kann hierbei alle auf dem Band vorhandenen Spuren zugleich
> schreiben, wodurch die Datendichte und Geschwindigkeit erheb-
> lich höher ist als bei typischen QIC-Geräten.

Stimmt auch nicht ganz. DLT ist eher die Weiterentwicklung von DECs
proprietärem TK50. TK50-Kassetten kann man auch nach wie vor in einem
DLT-Laufwerk benutzen. Besonderheit beider Verfahren ist, daß die
Kassette nur einen Bandwickel besitzt (daher sieht sie auch
quadratisch aus, ca. 15 cm Kantenlänge); das Band wird dann an einer
Lasche aus der Kassette ausgefädelt und im Laufwerk auf die Gegenspule
gewickelt. DLT schreibt IMHO zwei Spuren parallel zur Vergrößerung
der Datenrate, funktioniert ansonsten mit einer mäanderförmigen
Spurlage wie QIC auch. Derzeitige Laufwerksgrößen sind 20 GB (DLT
4000) und 35 GB (DLT 7000), jeweils ohne Kompression gerechnet.
Datenraten sind jenseits von Gut und Böse, man hat in der Regel zu
tun, die Daten so schnell vom Filesystem herunterzubekommen, daß man
das Band am Streamen halten kann. (Wer sichert seine Daten schon mit
dd(1)? :)

Längsspuraufzeichnende Verfahren (QIC, DLT, auch Tandbergs QIC-
Weiterentwicklung namens MLT fällt hier rein) genießen in vielen
Erfahrungsberichten eine deutlich bessere Reputation als
schrägspuraufzeichnende (DAT, Exabyte 8 mm). Das betrifft vor allem
Zuverlässigkeitsfragen und Fragen der Dauerhaftigkeit der
Aufzeichnung.

Man hüte sich vor Billiglaufwerken. Im Allgemeinen gilt bei
Tapelaufwerken ``You get what you pay for.''

-- 
cheers, J"org
joerg_wunsch@uriah.heep.sax.de -- http://www.sax.de/~joerg/ -- NIC: JW11-RIPE
Never trust an operating system you don't have sources for. ;-)
Received on Fri 21 Aug 1998 - 08:20:51 CEST

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