Re: FreeBSD & ISDN & dynamic ip's

From: J Wunsch <j(at)uriah.heep.sax.de>
Date: Sat, 2 Aug 1997 12:32:39 +0200

As Greg Lehey wrote:

> > Gelten Rauchzeichen jetzt auch als ,,Broadcasting interface''? Ich
> > dachte wir sprechen über PPP und IP.
>
> Du sprachst von 'Punkt-zu-Punkt-Verbindung', was ich als einen
> gewollten Unterschied zum Protokoll PPP verstanden habe.

Ist es auch. Ich habe p2p aus Faulheit benutzt, weil ich nicht
jedesmal IFF_POINTOPOINT schreiben wollte. Dazu gehören nämlich
zumindest noch SLIP, potentiell noch weitere (tun-Interfaces
beispielsweise, die an sich ja noch gar kein höheres Protokoll
implizieren).

UUCP ist in jedem Falle außerhalb dessen, was ich hier diskutiere.
Sein Routing basiert auf einem anderen Modell als dem von IP.

> > Was soll ein Alias auf einer PPP-Verbindung?

> Landläufig (auch von sendmail) wird eine Interfaceadresse benutzt, um
> ein System zu identifizieren.

Das ist allerdings bogus, auch dann, wenn es ein renommiertes Paket
wie sendmail tut. Ein System kann eine oder mehrere IP-Adressen
haben.

Gut, Krücken (wie dynamische Adreßvergabe, über die man trotzdem noch
sendmail fahren will) brauchen natürlich Krücken als Kompensation.
Das ist nun einfach Dein Problem, das Du Dir mit dem Billigprovider
eingehandelt hast. Das Internet war nie für dialup-Betrieb konzipiert
worden, man merkt bei einem solchen immer wieder, daß man an
irgendwelchen Stellen aneckt.

Insofern mögen Aliases auf einem p2p-Interface in der Tat Sinn haben,
ich korrigiere mich.

Ich löse das Problem übrigens, indem ich als offline-Transport ein
UUCP einsetze. Ich halte dies nach wie vor für die sauberere Lösung
(und der SaxNet e.V. fordert dies aus ebensolchen Gründen von all
seinen Mitgliedern für Mail- und Newstransport).

> User-ppp gehört dazu: Es mißachtet die ifconfig-Einträge und benutzt
> die Adresse, die sie beim Verbindungsaufbau ausgehandelt hat. Was
> Kernel-ppp tut, weiß ich nicht.

Interfaces wie tun* haben im Zustand, bei dem kein Prozeß
dahinterhängt, der irgendetwas damit tut, keine Semantik. Die
Anwendung jedweder Formen von ifconfig darauf müßte eigentlich vom
Kernel abgelehnt werden. Erst in dem Moment, da es einen Prozeß gibt,
der sagt: ,,Ich möchte dieses Interface für IP-Traffic via PPP
benutzen.'', bekommen sie eine Semantik (sie werden jetzt potentielle
IP-Interfaces), und erst ab diesem Punkt ist ein ifconfig von Belang.
Es erscheint daher logisch und sinnvoll, daß dieser Prozeß dann auch
die IP-Interface-Parameter dafür einstellt (schließlich will der
Benutzer ja was damit tun). IIJPPP macht dies intern, eine
Einstellung über einen Startup-Script, der ein ifconfig(8) ruft, wäre
sicher auch denkbar.

Für PPP mit dynamischer Adreßvergabe wird der jeweils bedienende
Prozeß übrigens in jedem Falle die Interface-Parameter ein- oder
nachstellen müssen. Wie gesagt, ob dies intern oder über den Aufruf
von ifconfig passiert, ist egal.

-- 
cheers, J"org
joerg_wunsch@uriah.heep.sax.de -- http://www.sax.de/~joerg/ -- NIC: JW11-RIPE
Never trust an operating system you don't have sources for. ;-)
Received on Sat 02 Aug 1997 - 12:53:43 CEST

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